Test: Bikepacking ist ein Trendthema, auch der Fahrradriese Giant hat passende Produkte im Programm. Die Giant Scout Seatbag ist eine äußerst geräumige, widerstandsfähige Tasche für die Sattelstütze und musste sich bei uns im Härtetest beweisen.
In den USA schon fast wieder ein „alter Hut“, ist Bikepacking in Europa die letzten zwei Jahre so richtig in Schwung gekommen. Der Bikepacking-Gedanke, also Auszeiten mit dem Bike in der Natur, werden immer beliebter. Auf der Suche nach einem neuen Abenteuer und dem Gefühl der Freiheit verbringen immer mehr Radsportler ihren wohlverdienten Urlaub auf dem Rad mit ihrem Zelt im Gepäck. Genau wie das E-Bike geht dieses Phänomen durch alle Schichten der Gesellschaft und Radsportarten. Um dem Alltag zu entkommen werden nicht nur passende Bikes von der Industrie entwickelt, sondern auch passendes Equipment. Einer dieser Hersteller ist Giant.
Scouten heißt übersetzt erkunden. Bikepacking ist das Erkunden neuer Wege und dabei unabhängig von allem zu sein. Einfach losfahren und dort Halt machen wo es einem gerade gefällt. Denke ich darüber etwas länger nach, klingt es tatsächlich nach einem ganzen Stückchen Freiheit und Flucht aus dem meist tristen und hektischen Alltag unserer modernen Konsumgesellschaft. Ihr seht schon: Besser hätte man diese Produktlinie nicht nennen können. Dank des umfassenden Sortiments (Rahmentasche, Lenkertasche, Satteltasche) hat man die Möglichkeit sich komplett, zum guten Preis, beim Giant-Fachhändler um die Ecke auszustatten.
Giant Scout Seatbag – in zwei Minuten bereit für die Flucht aus dem Alltag
Zwar liegt keine Montageanleitung bei der 15 l großen Satteltasche bei, jedoch wäre diese auch reine Papierverschwendung gewesen. Mit dem großen Klettverschluss klemmt man die Tasche an die Sattelstütze. Daraus folgend sollte man erwähnen, dass die Funktion eventuell vorhandener Variostützen eingeschränkt oder vielmehr aufgehoben wird. Anschließend hängt man die Tasche mittels Klickverschlüssen an die Sattelstreben und verzurrt diese nach Bedarf. Auch hier muss erwähnt werde, dass Sättel mit Carbongestell wahrscheinlich ungeeignet sind da die erhöhte Last zu einem Bruch der Carbonrails führen könnte. Das sollte man eventuell mit dem Hersteller des Sattels abklären.
Nachdem die Giant Scout Seatbag am Sattel montiert ist, können die 15 l nach Belieben mit allem Wichtigen durch die große Öffnung beladen werden. Das Gewicht von 485 Gramm ist voll in Ordnung. Anschließend wird sie mit einem bewährten und in der Funktion bekannten Rollverschluss verschlossen.
Giant Scout Seatbag – Der Praxistest
Genauso schnell und einfach wie die Giant Scout Seatbag montiert ist, ist sie auch beladen und bereit auf Tour zu gehen. Beachtet werden muss, dass bei relativ niedriger Sattelstützenhöhe (bei uns 68 cm von Mitte Tretlager bis Oberkante Sattel) der Abstand zwischen Reifen und Tasche so gering ist, dass sie in unserem Test am 29er Hinterrad begann zu schleifen. Sonst aber zeigte sich die Giant Scout Seatbag als durchaus reisetauglich. Das zusätzliche Gewicht einer solchen Tasche sollte allerdings mit eingerechnet werden. Gerade voll beladen wackelt die Tasche bauartbedingt vor allem im Wiegetritt spürbar hin und her. Das ist aber praktisch bei allen großen Satteltaschen so, also kein Minuspunkt für die Giant Scout Seatbag.
Das größte Manko fanden wir bei einem kurzen aber intensiven Regenschauer hier sollte man im Urlaub auf schönes Wetter hoffen, den mehr als einen kurzen Regenschauer hält das Material der Satteltasche nicht stand. Und wenn man länger in unseren Breitengraden radelt, dann kann es schon mal regnen…