Radsport: Bei jeder Tour de France beginnen so manche Stars zu steigen oder zu sinken. 2019 sind uns gleich sieben Fahrer aufgefallen, die eine großartige Zukunft vor sich haben könnten – und vielen bis dato eher unbekannt waren.
Drei Berg- und Klassementfahrer der Zukunft
Nach der letztjährigen Tour de France haben wir unsere drei Top-Entdeckungen 2018 vorgestellt. Einer von ihnen – Egan Bernal – hat schon ein Jahr später die Rundfahrt gewonnen. In diesem Jahr haben uns gleich sieben Profis überrascht. Drei davon könnten Berg- und Klassementfahrer der Zukunft sein. Emanuel Buchmann ist gerade einmal 26 Jahre jung und hat das Podium in diesem Jahr nur knapp verpasst. Wird er sich weiter steigern, kann er eines Tages eine Grand Tour gewinnen. Gleiches gilt für seinen Landsmann Lennard Kämna. Noch vor weniger als zwölf Monaten konnte er uns in einem Interview nicht sagen, in welche Richtung er sich einmal entwickeln wird. Jetzt scheinen wir es zu erkennen, denn der 22-Jährige kletterte bei der Tour de France und der Tour de Suisse wie ein aufstrebender Klassementfahrer. Nicht mehr ganz so jung ist der Belgier Xandro Meurisse. Doch der 27-Jährige könnte ein Spätzünder sein. Beim Critérium du Dauphiné wurde er 14. Bei der Tour de France 21.
Drei unerwartete Edelhelfer im Hochgebirge
Ob die folgenden drei Entdeckungen der Tour de France 2019 eines Tages auch zu Klassementfahrern reifen könnten, wissen wir heute noch nicht. Definitiv haben aber auch sie uns in den vergangenen drei Wochen überrascht. Ganz besonders hervorzuheben ist hierbei David Gaudu. Der Franzose ist erst 22 und fungierte bereits als Edelhelfer für Thibaut Pinot. Als der Kapitän in den Pyrenäen auf zwei Etappen attackierte, bereitete David Gaudu die Angriffe mustergültig vor. Gleiches erledigte in den Alpen später Laurens De Plus für seinen Kapitän Steven Kruijswijk. Der 23-jährige Belgier war gemeinsam mit George Bennett so lange an der Seite seines Leaders, dass das Team Jumbo – Visma im Hochgebirge fast immer in der Überzahl war. Ebenfalls in dieses Schema passt Gregor Mühlberger. Der Österreicher schrammte zunächst als Ausreißer nur knapp an einem Etappensieg vorbei, später war er selbst im Hochgebirge noch an der Seite von Emanuel Buchmann. Alle drei haben eines gemeinsam: Eigentlich sah man sie bislang eher als Puncheur und Experten für Klassiker. Jetzt wissen wir: Gaudu, De Plus und Mühlberger können auch im Hochgebirge glänzen.
Ein neuer Top-Sprinter aus Belgien
In der Riege der Sprinter konnte uns bei der Tour de France 2019 eigentlich nur ein Neuling wirklich überraschen. Jasper Philipsen stieg im UAE Team Emirates phasenweise sogar zum Kapitän auf. Leader Fernando Gaviria musste seine Teilnahme nämlich absagen, während Anfahrer Alexander Kristoff nicht wirklich in dessen Fußstapfen treten konnte. So fuhr der Norweger auf einmal die Sprints für den jungen Jasper Philipsen an – und der fuhr gleich dreimal in die Top 7. Nach der elften Etappe wurde der 21-jährige Belgier von seiner Mannschaft aus dem Rennen genommen. Als jüngster Teilnehmer der diesjährigen Tour de France wollte man ihn im Hochgebirge nicht verheizen. Eine gute Entscheidung, denn wir wollen von Jasper Philipsen in Zukunft gerne noch etwas mehr zu sehen bekommen.