Radsport: Auf einer enorm spannenden und ereignisreichen fünften Etappe der Tour Down Under hat sich Giacomo Nizzolo (NTT) den Tagessieg vor Simone Consonni (Cofidis) und Sam Bennett (Deceuninck – Quick-Step) gesichert. Auswirkungen auf die vorderen Plätze in der Gesamtwertung sollte der Ausgang im Massensprint nicht haben. Doch bereits auf dem Weg zum Zielort wechselte das ockerfarbene Trikot den Besitzer. Daryl Impey (Mitchelton – Scott) knöpfte es Richie Porte (Trek – Segafredo) dank zweier Zwischenwertungen ab.
Daryl Impey gegen Mads Pedersen
Trotz eines nicht allzu schweren Profils konnten sich die Profis auch auf der 149,1 Kilometer langen fünften Etappe der Tour Down Under nicht ausruhen. Direkt nach dem Start in Glenelg wurde das Rennen schnell. Einerseits wollten einige Teams Fahrer in der Spitzengruppe installieren. Andererseits war vor allem die Mannschaft Mitchelton – Scott daran interessiert, das Hauptfeld bis zu den beiden Sprintwertungen zusammenzuhalten.
Sehr zur Freude von Kapitän Daryl Impey (Mitchelton – Scott) sollte dies schließlich auch gelingen. Doch einfach gemacht wurde es dem Südafrikanischen Meister bei den Zwischenwertungen in McLaren Flat und Meadows nicht. Denn auch wenn sich Leader Richie Porte (Trek – Segafredo) nicht persönlich in den Kampf um die Bonussekunden einmischte, schickte er in Person von Mads Pedersen (Trek – Segafredo) keinen Geringeren als den amtierenden Weltmeister ins Rennen.
Und dieser konnte den ersten Fight tatsächlich für sich entscheiden. Beim zweiten Aufeinandertreffen allerdings zog er den Kürzeren. Für Daryl Impey war das aber genug. Fünf Sekunden Zeitbonifikation bedeuteten bei einem vorherigen Rückstand von drei Sekunden die virtuelle Führung in der Gesamtwertung!
Sprint 2 has been run and won with the placings going to …
🥇Daryl Impey @MitcheltonSCOTT
🥈Jasper Philipsen @TeamUAEAbuDhabi
🥉Mads Pedersen @TrekSegafredo #tourdownunder pic.twitter.com/wd6Pvvp1LL— Santos Tour Down Under 🚴🚴♀️ (@tourdownunder) January 25, 2020
Die Gruppe steht erst 60 km vor dem Ziel
Nach den beiden Sprintwertungen hätte ins Hauptfeld eigentlich Ruhe einkehren können. Doch wirklich einig bei der Besetzung der Ausreißergruppe wurde man sich erst spät. Und erneut tauchte der Name Mads Pedersen (Trek – Segafredo) auf. Der Weltmeister war noch nicht bereit, nach den beiden Zwischensprints die Füße hochzulegen. Gemeinsam mit Ian Stannard (Ineos), Ide Schelling (Bora – hansgrohe) und Josef Cerny (CCC) bildete er die Gruppe des Tages.
Dahinter versuchte ein Duo von UniSA-Australia lange den Kontakt zum Führungsquartett herzustellen. Doch das Unterfangen war zum Scheitern verurteilt. Nach einem harten Kampf mussten sich das auch Samuel Jenner und Sam Welsford eingestehen – und sich wieder ins Peloton zurückfallen lassen.
@SubaruAustralia 👑 KOM 👑 and 🥇Richie Porte @TrekSegafredo shows his strength on the climb up Kerby Hill. #tourdownunder #KOM pic.twitter.com/wia1y1j9Ne
— Santos Tour Down Under 🚴🚴♀️ (@tourdownunder) January 25, 2020
Und schließlich jubeln doch die Sprinter
Obwohl sie es deutlich länger im Wind aushielten, mussten sich den im Durchschnitt 5,9 Prozent steilen Kerby Hill hinauf auch die übrigen Ausreißer geschlagen geben. Vor allem Mitchelton – Scott und Astana waren 20,0 Kilometer vor dem Ziel daran interessiert, das Rennen möglichst schwer zu machen – und das gelang deutlich eindrucksvoller als vor dem Start der Etappe erwartet.
Lediglich elf Fahrer blieben bei Überqueren der Bergwertung in der ersten Gruppe übrig. Aber nicht nur die Sprinter wurden alle distanziert – auch die Helfer. So blickten sich die stärksten Kletterer in der Abfahrt an und wussten nicht so recht, wie sie mit dieser Situation nun umgehen sollten. Obwohl sie sich mehr oder weniger einigen konnten, gelang es einer rund 30 Sekunden zurückliegenden Gruppe, im Flachstück den Kontakt wieder herzustellen.
So kam es im Zielort Victor Harbor dann doch zum erwarteten Massensprint – aber zu einem unerwarteten Resultat. Denn den Tagessieg sicherte sich mit Giacomo Nizzolo (NTT) dann doch eher ein Außenseiter unter den schnellen Männern. Sehr zur Freude von Teamchef Bjarne Riis, der damit nach seiner Rückkehr den ersten Sieg in der WorldTour bejubeln darf. Rang zwei sicherte sich Simone Consonni (Cofidis) vor Sam Bennett (Deceuninck – Quick-Step).
.@Giacomonizzolo wins Stage 5 for @NTTProCycling!
Terrific finish from the Italian 🇮🇹🚴♂️🔥#tourdownunder pic.twitter.com/M7wv9NYhdg
— 7Sport (@7Sport) January 25, 2020