Produktnews/Test: Das Trek Emonda zählt seit Jahren zu einem der gefragtesten Rennräder auf dem Markt. Nun hat man in Zusammenarbeit mit den eigenen Profimannschaften ein neues Emonda Lineup am Start. Die große Besonderheit: Deutlich verbesserte Aerodynamik bei geringem Gewicht durch innovatiove Rohrprofile. Wie sich das neue Emonda in der Praxis fährt haben wir schon vor der Veröffentlichung für euch getestet.
Die Idee ist eigentlich ganz simpel: Man nimmt eine erfolgreiche Rahmenplattform und macht diese durch aerodynamische Features und Formen noch schneller. Im selben Zug achtet man auf ein optimiertes Carbon-Layup und eine minimalistsische Bauweise, um geringes Gewicht beizubehalten. In der Praxis stellt dies die Entwickler der Radhersteller aber vor größte Herausforderungen und ist nicht ganz so einfach, wie es sich anhört. Hinzukommt, dass auch dem Handling und der Fahrqualität Rechnung getragen werden muss, welche bei überoptimierten Maschinen schnell vernachlässigt wird. Das neue Trek Emonda versucht durch mehr als zweijährige Weiterentwicklung einer bereits äußerst erfolgreichen Plattform diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Die Hauptveränderung lässt sich optisch schon recht gut erkennen, denn mit seinen aerodynamischen Rohrprofilen wird das Emonda deutlich schneller im Vergleich zum Vorgänger. Oft leiden Aerorahmen jedoch unter schwerem Gewicht und fahren sich etwas schwerfällig. Durch die Entwicklung von Treks leichtestem OCLV Carbon-Layup sorgt man laut Hersteller für ein perfektes Gleichgewicht aus hoher Geschwindigkeit und niedrigem Gewicht, ohne die für das Émonda typische hohe Fahrqualität zu beeinträchtigen. Mit unter 700 Gramm Rahmengewicht ist der optimierte Renner schneller und zeitgleich der leichteste Kletterer in Treks Rennrad-Lineup. Die in Zusammenarbeit mit den Profis von Trek-Segafredo entwickelte H1.5-Geometrie des Emonda ermöglicht Fahrern außerdem eine aerodynamisch optimierte Position, was für ein ausgewogen sportliches Fahrgefühl sorgt.
Rahmengröße | Sitzrohr | Sitzwinkel | Steuerrohr | Lenkwinkel | Kettenstreben | Reach | Stack | Maximale Sattelhöhe (tall cap) | Minimale Sattelhöhe (tall cap) | Maximale Sattelhöhe (short cap) | Minimale Sattelhöhe (short cap) |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
47cm | 42.4 | 74.6° | 10.0 | 72.1° | 41 | 37.3 | 50.7 | 65 | 59 | 61.5 | 55.5 |
50cm | 45.3 | 74.6° | 11.1 | 72.1° | 41 | 37.8 | 52.1 | 68 | 62 | 64.5 | 58.5 |
52cm | 48.3 | 74.2° | 12.1 | 72.8° | 41 | 38.3 | 53.3 | 71 | 65 | 67.5 | 61.5 |
54cm | 49.6 | 73.7° | 13.1 | 73.0° | 41 | 38.6 | 54.1 | 73.5 | 67.5 | 70 | 64 |
56cm | 52.5 | 73.3° | 15.1 | 73.5° | 41 | 39.1 | 56.3 | 76.5 | 70.5 | 73 | 67 |
58cm | 55.3 | 73.0° | 17.1 | 73.8° | 41.1 | 39.6 | 58.1 | 78.5 | 72.5 | 75 | 69 |
60cm | 57.3 | 72.8° | 19.1 | 73.9° | 41.1 | 39.9 | 60.1 | 80.5 | 74.5 | 77 | 71 |
62cm | 59.3 | 72.5° | 21.1 | 73.9° | 41.2 | 40.3 | 62 | 82.5 | 76.5 | 79 | 73 |
Alle neuen Emonda-Modelle verfügen über eine versteckte Zugführung, was natürlich für eine cleane Optik sorgt. Die meisten Modelle rollen sogar auf den neu etwickelten aerodynamischen Aeolus-Laufrädern. Das Trek Emonda SLR kommt mit einer speziell für dieses Bike entwickelten Aeolus RSL Lenker/Vorbau-Einheit.
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Trek Emonda SLR & SL
Das neue, aerodynamische Trek Emonda ist in einer SL- und SLR-Version erhältlich und unterscheidet sich dabei lediglich durch das Carbonlayup. Die aerodynamischen Rohrformen und Performancevorteile sollen bei beiden Modellen identisch sein.
Trek Emonda SLR
Das Topmodell ist das Emonda SLR, welches auch die bevorzugte Maschine der Kletterspezialisten vom Team Trek-Segafredo ist. Es basiert auf Treks brandneuer 800 Series OCLV Carbon, bringt weniger als 700 Gramm auf die Waage und bietet dank seinem aerodynamischen Design einen erheblichen Geschwindigkeitsvorteil. Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist das Emonda SLR im Flachen pro Stunde 60 Sekunden und auf einem Anstieg mit achtprozentiger Steigung pro Stunde 18 Sekunden schneller. 800 Series OCLV Carbon ist Treks bisher leichtestes und leistungsfähigstes Carbon-Layup und 30 % fester als vorherige OCLV Carbon-Laminate. Das Material bildet die Grundlage für die aerodynamischen und steifen Rohrprofile des Emonda SLR, ohne das Gewicht des Rahmens wesentlich zu erhöhen. Hier kommt das Trek Emonda SLR gleich in 5 Varianten: Dabei unterscheidet sich der Aufbau nur durch seine Ausstattung so kommt das Emonda SLR 6 mit Shimano Ultegra für 6.199 Euro, das Emonda SLR 7 mit Ultegra Di2 für 6.699 Euro, das Emonda SLR 7 eTap mit Sram Force eTap AXS für 7.799 Euro, das Emonda SLR 9 mit Shimano Dura-Ace Di2 für 10.999 Euro und das Emonda SLR 9 eTap mit Sram Red eTap AXS für 10.999 Euro.
Trek Project One
Über Treks Custom-Bike-Programm Project One können Fahrer das Emonda SLR individuell zusammenstellen und das Rad nach eigenen Vorlieben und Wünschen gestalten.
Trek Emonda SL
Das Trek Emonda SL profitiert von denselben aerodynamischen Rohrprofilen wie das Emonda SLR, basiert allerdings auf Treks leichtem 500 Series OCLV Carbon. Mit dem Emonda SL kommen ambitionierte Rennradfahrer in den Genuss von hoher Geschwindigkeit und erstklassiger Performance zu einem niedrigeren Preis.
Trek Emonda SL 7 eTap
Trek Emonda SL 7
Trek Emonda SL 6 Pro
Trek Emonda SL 6
Trek Emonda SL 5
Trek Émonda – So fährt sich der neue Renner
Wir hatten das neue, aerodynamisch optimierte Emonda schon vor offiziellem Launch bei uns und konnten es eingehend testen. Bei unserem Testbike handelte es sich um die hochwertige SL 7 eTap Variante mit Sram Force AXS eTap, Powermeter und Bontrager Aeolus Pro 37mm Carbonlaufrädern für 5.999 Euro.
Kommen wir gleich mal zu den harten Fakten: Mit einem Gewicht von 7,25 Kilo in Rahmengröße 54 kann sich der Aufbau und auch der vermeintlich schwerere SL Rahmen sehen lassen. Das ansprechende Gewicht macht sich selbstverständlich bei langen oder steilen Anstiegen deutlich bemerkbar, wirkt sich jedoch auch sehr positiv auf die Beschleunigung des Emonda aus. Denn hier hat man aufgrund der guten Kraftübertragung, insbesondere des Hinterbaus und des Tretlagerbereichs, ein extrem leichtfüßiges Beschleunigungs- bzw. Fahrgefühl. Dabei hat man wirklich das Gefühl, als würde das Bike im hinteren Teil ein paar Kilo weniger als andere Räder haben und daher so leicht wirken. Diese Leichtfüßigkeit zieht sich durch den kompletten Aufbau des Emondas hindurch und zeigt sich auch beim Handling. Denn dieses ist nicht nur präzise und direkt, sondern vermittelt ganz nebenbei auch ein durchaus sicheres Fahrgefühl. Hier fügen sich die Sram Discs ideal ins Gesamtbild ein und greifen kraftvoll.
Ein weiterer wichtiger Punkt beim Thema Fahrqualität war für uns der Komfort. Durch die geschwungenen Rohrformen und den Hinterbau in Verbidnung mit dem Carbonlayup werden die Schläge etwas abgemildert und lassen den Fahrer entspannt unterwegs sein ohne an Direktheit zu verlieren. Die halbintegrierte Sattelstützen-Konstruktion rundet ein angenehmes Fahrgefühl ab und macht besonders im Sitzbereich einen guten Job.
Auch wenn wir die verbesserte Aerodynamik nicht im Labor geprüft haben, so können wir dem Emonda dennoch den Hang zur Geschwindigkeit bestätigen. Trotz seines Leichtbaus rollt das Emonda wirklich toll und geht auch bei höherem Tempo noch richtig nach vorne. Hier sorgen auch die neuen Bontrager Aeolus Pro Laufräder mit 37 Millimeter für einen guten Kompromiss aus Leichtbau und Aerodynamik für gelungene Allroundperformance. Die daraufsitzenden Bontrager Reifen könnten mit ihren 25mm Breite für unseren Geschmack durchaus noch mehr Volumen vertragen, passen aber dennoch ganz gut ins Konzept.
Ansteig | Distanz (km) | 18 Emonda Zeit (min) | 21 Emonda Zeit (min) | Unterschied (sec) |
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Alpe D'Huez | 13.85 | 47 | 46.75 | 15 |
Flagstaff | 4.09 | 11.83 | 11.73 | 6.00 |
Angliru | 7.45 | 34.13 | 33.95 | 11 |
Etna Short | 15.25 | 45.15 | 44.88 | 16 |
Etna Long | 28.21 | 75.31 | 74.95 | 22 |
Mt Evans | 14.65 | 32 | 31.81 | 11 |
Mt Fuji | 23.62 | 56.61 | 56.26 | 21 |
Stelvio | 21.3 | 65.55 | 65.2 | 21 |
Taiwan KOM Challenge | 86.5 | 291.68 | 290.35 | 79.99 |
Willunga | 5.98 | 14.41 | 14.35 | 4 |
Zwift Epic KOM | 10.42 | 29 | 28.81 | 11 |
Ein paar Abzüge müssen wir leider für die Lenker-Vorbau-Kombi verzeichnen. Diese ist zwar nicht unbedingt misslungen und bietet eine durchaus elegante Lösung, soweit es mit Lenker und Vorbau eben geht. Ganz nebenbei passt auch die Ergonomie des Lenkers, welcher uns recht gut in der Hand liegt. Allerdings hätten wir uns in dieser Preisklasse schon ein integriertes Cockpit gewünscht, welches unserer Meinung schon starken auf die Wertigkeit und die Optik des Bikes hat.
Dennoch war die Front aufgrund der kabellosen Sram Force AXS eTap Shifter echt clean. Die Schaltgruppe macht ohnehin einen super Job und weiß durch Hochwertigkeit und Genauigkeit zu überzeugen. Kleines Highlight ist hier der bereits integrierte Sram Force Powermeter, welcher eine genaue Leistungsmessung für die ambitionierten Sportler ermöglicht und mit sämtlichen Endgeräten, wie Wahoo, Sigma, Garmin etc. kompatibel ist.