E-MTB Test 2020: Fast 60 aktuelle E-Mountainbikes haben wir in den letzten Wochen und Monaten unter die Lupe genommen. Je nach Einsatzbereich wussten viele der Räder zu überzeugen. Wir haben unsere Redaktionsfavoriten je nach Zielgruppe bzw. Einsatzgebiet für euch zusammengefasst.
E-MTB Test 2020: Unsere Testsieger
In beiden unserer Testfelder hatten wir eine sehr enge Spitze mit einigen Rädern, die sich um den Thron streiten. Sie verbinden alle eine tolle Performance mit hochwertigen Anbauteilen und einem runden Gesamtkonzept.
Trek Rail 9.9
Das Trek Rail 9.9 ist eines der teuersten, aber gleichzeitig auch besten E-MTBs in unserem Test. Zu verdanken hat es seine tolle Performance dem exzellenten Gesamtpaket aus hochwertigem, leichtem Carbonrahmen, dem überzeugenden Bosch Performance CX Motor und der durchdachten Ausstattung. Schöne Features wie die schön gelöste Akkuentnahme oder die clevere Integration des Kiox Displays auf dem Oberrohr beweisen die Liebe zum Detail des US-Herstellers. Dank der hervorragend ausbalancierten Geometrie kann das Rail 9.9 bergauf wie bergab Top-Noten einfahren und dürfte selbst sportiven Tourenfahrern eine Menge Freude machen.
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Simplon Rapcon Pmax
Etwas günstiger als das Trek Rail 9.9 kommt auch das Rapcon der Österreicher von Simplon mit einem Rahmen aus Carbon und dem Bosch Performance CX Motor. Insgesamt ist es mit seiner Mullet-Bereifung und dem Coil-Dämpfer eine Spur mehr in Richtung Abfahrt getrimmt und zählte hier zu den besten aller 57 Testräder. Die Ausstattung ist mit Sram AXS und RockShox Ultimate Fahrwerk absolut top.
Canyon Neuron:ON 9.0
Als preiswerte und „zahmere“ Alternative zu den Edelbikes von Trek und Simplon bietet sich das Canyon Neuron:ON an, das für knapp 4.500 Euro eine tolle Ausstattung mitbringt. Angetrieben vom bewährten Shimano E8000 Motor und einem 504Wh Akku legt es auch dank der Pike Ultimate Gabel eine überraschend starke Abfahrtsperformance auf den Trail.
E-MTB Test 2020: Unsere Preisknaller
E-MTBs sind ein teurer Spaß. Das zeigt unser Test eindrucksvoll: Der Durchschnittspreis bei unseren Highend-Rädern liegt bei saftigen 7.800 Euro, bei den Bestsellern sind es ebenfalls knapp 5.000 Euro. Ebenso wird jedoch auch deutlich, dass einige Hersteller preislich attraktive Gesamtpakete schnüren, die kein ganz so großes Loch ins Portmonnaie reißen.
Radon Render 8.0
Na klar, knapp 4.000 Euro sind eine ganze Menge Geld. Angesichts des hohen Preisniveaus bei modernen E-MTBs und der rundum überzeugenden Performance des Radon Render 8.0 darf man hier dennoch getrost von einem Schnäppchen sprechen. Mit einem Hauptrahmen aus Carbon, 12-fach Schaltung, solidem RockShox Fahrwerk mit Lyrik Gabel an der Front bringt es ein Ausstattungspaket mit, bei dem sich so manches, unmotorisiertes MTB in den selben Preisregionen strecken muss. Obendrauf gibt’s dann auch noch den neuen Bosch CX Motor samt großen 625Wh Akku. Auf dem Trail kann es mit tollen Allround-Eigenschaften glänzen.
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Bulls Sonic Evo EN 2
Als günstigstes Rad in unserem Highend-Testfeld schaffte das neue Bulls Sonic Evo EN 2 das Kunststück, dem einen oder anderen deutlich teureren E-MTB um die Ohren zu fahren. Mit massig Federweg und der sehr progressiven Geometrie zaubert es vor allem aktiven Fahrern in anspruchsvollem Gelände ein breites Grinsen ins Gesicht. Zudem bringt es beispielsweise mit der cleveren Akku-Entnahme oder der integrierten Variostütze spannende Innovationen mit.
Thok MIG 2.0
Mit deutlich unter 4.000 Euro ist das Thok MIG 2.0 das günstigste E-MTB unter den vollgefederten Testkandidaten. Natürlich muss man bei diesem Preis hier und da Abstriche machen: Der Shimano E7000 Motor dürfte etwas stärker sein und das Fahrwerk besitzt eine recht einfache Dämpfung. Durch seine moderne Geometrie, dem tiefen Schwerpunkt und auch dem Mullet-Mix bei den Laufrädern samt potenter Bereifung bringt das E-MTB aus Italien eine Menge Spaß.
E-MTB Test 2020: Park-Bikes mit eingebautem Lift
Inzwischen gibt es eine ganze Reihe an E-MTBs, die mehr als potent genug für lange, harte Tage im Bikepark sind. Große Federwegsreserven, dicke Bremsen, robuste Anbauteile: Da muss man sich keine Sorgen machen. Das Beste daran – dank des Motors spart man sich das lange Anstehen am Lift und kann entspannt den Forstweg oder einen der immer zahlreicher werdenden Uphill-Trails hinauf zum Gipfel nehmen.
YT Decoy Pro Race
Das YT Decoy Pro Race ist das momentan vielleicht beste E-MTB für schnelle Abfahrten auf anspruchsvollen Trails. Dazu trägt die schlüssige Ausstattung ebenso bei wie die gelungene Geometrie, die so auch einem Enduro ohne Motor gut zu Gesicht stehen würde. Leider muss das Rad im Uphill jedoch ein paar Federn lassen. Das liegt zum einen am etwas schwächelnden Shimano-Motor, aber eben auch an der angesprochenen Geometrie, die hier bei weitem nicht so gut funktioniert wie auf dem Weg nach unten.
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Norco Range VLT C2
Das Norco Range VLT C2 ist ein echtes Vollgas-E-MTB mit ungeahnten Kletterqualitäten. Die sehr aggressive Geometrie verlangt nach einem erfahrenen Piloten, der damit umzugehen weiß – dann jedoch bietet das Carbon E-MTB enorme Reserven und ist auch für die Downhill-Tracks im Bikepark potent genug. Der sehr steile Sitzwinkel verhilft dem Rad zudem zu einer überraschend guten Performance im Uphill, auch wenn es im Kurven zum Kippeln neigt. Der Akku lässt sich leider nicht entnehmen, doch die Konstruktionsweise erlaubt ein schlankes Unterrohr und klapperfreie Abfahrten.
Orange Surge RS
Dass die Briten von Orange seit vielen Jahren fernab des Mainstreams sehr gute Räder mit eigenem Charakter herstellen, wissen wir. Umso schöner, dass das Surge RS ein weiterer Beweis dafür ist, wie gut dieses Konzept auch im Jahr 2020 noch aufgeht. Das E-MTB ist zum Ballern konstruiert und verlangt nach einem aktiven Fahrstil, ist in der Abfahrt dann jedoch spaßig und schnell gleichermaßen. Gut gefallen haben uns auch die liebevoll und sinnhaft ausgesuchten Komponenten und Anbauteile. Angesichts dieses rundum gelungenen Eindrucks ist es umso ärgerlicher, dass man auf eine Ladebuchse am Rahmen verzichtet.
E-MTB Test 2020: Die Trailräuber
Nicht jeder Trail-Fan möchte kompromisslose Abfahrts-Maschinen. Etwas verspielteres Handling mit guten Allround-Qualitäten und robusten Anbauteilen. Das sind die Zutaten unserer Trailräuber – Allrounder mit einem kräftigen Schuss Offroad-Potential sozusagen.
Specialized Turbo Levo Expert
Das Specialized Turbo Levo Expert ist ein fast perfektes E-Mountainbike. Die Komponenten sind nicht immer „aus dem obersten Regal“, harmonieren jedoch extrem gut miteinander. Der gleichermaßen natürliche wie kraftvolle Motor gefällt ebenso wie das pragmatische Bedienkonzept. Möchte man das Haar in der Suppe suchen, könnte man das zuweilen etwas überforderte Fahrwerk anführen. Andererseits: Eine reine Ballermaschine möchte das Levo auch gar nicht sein – dafür gibt’s im Programm der Kalifornier schließlich das Kenevo.
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Santa Cruz Heckler CC X01 RSV
Das Heckler von Santa Cruz war einer der besten High-End Allrounder im Testfeld. Es profitiert ungemein von seinem geringen Gewicht und der hervorragend ausbalancierten Geometrie. Verspielt, agil aber mit genügend Laufruhe macht es auf dem Trail sehr viel Spaß. Die angenehme Sitzposition macht es zu einem guten Kletterer, auch wenn der Shimano E8000 Motor hier und da an seine Grenzen kam. Einzig der für unseren Geschmack etwas zu hohe Preis trübt den Gesamteindruck ein wenig.
Cube Stereo Hybrid 140 HPC TM
Cube schnürt mit dem Stereo Hybrid 140 HPC TM ein starkes Gesamtpaket für abfahrtsorientierte E-Mountainbiker. Auf dem Trail fährt es mit seinem potenten Fahrwerk, moderner Geometrie und robusten Reifen selbst deutlich teureren Konkurrenten davon. Im Uphill muss es trotz des überzeugenden Bosch CX Motors ein paar Federn lassen. Gerade wenn es eng wird, wird das Handling durch die moderne Geometrie ein wenig sperrig. Insgesamt ein toller sportlicher Allrounder zum attraktiven Preis.
E-MTB Test 2020: Die besten Allrounder
Das Eine für Alles – der Wunschtraum vieler Biker, mit und ohne Motor. E-Mountainbikes kommen diesem Ziel teilweise sehr nahe: Komfortabel, Trail- und Tourentauglich, teilweise sogar mit einem gesunden Schuss Alltagsnutzen. In dieser Kategorie könnten viele weitere unserer Kandidaten aus dem E-MTB Test 2020 stehen, doch wir haben uns für die folgenden drei entschieden.
Cannondale Moterra Neo 1
Das Cannondale Moterra Neo ist ein enorm ausgewogenes und vielseitiges E-MTB, das man beinahe bedenkenlos empfehlen kann. Durch seine moderne, aber nicht zu extreme Geometrie, einer guten Balance zwischen Laufruhe und Agilität und gut gewählten Komponenten macht es Einsteigern wie versierten Fahrern gleichermaßen Freude. Der Bosch CX Motor liefert gewohnt gute Performance, auch wenn das Moterra nicht unbedingt zu den spritzigsten Kletterern gehört. Der serienmäßige Frontscheinwerfer von Supernova ist ein gelungenes Extra.
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Orbea Wild FS M10
Das Orbea Wild FS M10 ist ein rundum gelungenes E-MTB, das sich weder bei der Ausstattung noch beim Fahrverhalten nennenswerte Schnitzer liefert. Das Fahrwerk ist insgesamt zwar eher auf Komfort denn auf reine Abfahrts-Action getrimmt, bietet aber dennoch genügend Reserven, auch für schnelle Fahrer. Im Uphill kann der Bosch Motor glänzen und dank der kurzen Kurbelarme gibt’s sehr viel Bodenfreiheit auch in technischen Abschnitten. Zudem zeigen die Basken mit schönen Details wie der Ventilverlängerung am Dämpfer oder der speziellen Kiox-Halterung Liebe zum Detail. Lediglich der klappernde Akku trübt den hochwertigen Gesamteindruck ein wenig.
Flyer Uproc3 6.50
Das Flyer Uproc3 6.50 ist ein wahrer Alleskönner. Es eignet sicher für gemütliche, ausgiebige Touren ebenso gut wie für gelegentliche Ausflüge auf nicht zu anspruchsvolle Trails. Selbst alltägliche Aufgaben meistert es dank einiger cleverer Features problemlos. Diese Vielseitigkeit bezahlt es jedoch damit, dass es in keinem Bereich Top-Noten einfahren kann. Insgesamt ein dennoch rundum überzeugendes E-MTB für diejenigen, die das eine für alles suchen.
E-MTB Test 2020: Überzeugende Geländetourer
Komfortables Fahrwerk, angenehme Sitzposition, gute Ergonomie: Das sind die Kriterien, die ein Geländetourer erfüllen muss. Wer es nämlich gerne eine Spur gemütlicher angehen lässt und mehr Wert auf Langstreckentauglichkeit als Trailpotential legt, stellt andere Anforderungen an sein E-MTB. Auch hierfür hatten wir einige Kandidaten im Test.
Storck e:drenalin GTS XT CMF
Das neue Storck e:drenalin mit Shimano Motor zählte zu den leichtesten Bikes im Testfeld und wusste vor allem durch hohen Komfort und eine angenehme Sitzposition zu überzeugen. Auf dem Trail bzw. in der Abfahrt fühlte sich das Rad trotz großer Federwegsreserven nicht besonders wohl und fuhr sich durch die hohe Front eher stelzig. Umso besser waren die Fahreigenschaften in gemäßigtem Gelände in der Ebene. Ebenso erwies sich das Carbon Fully als gutmütiger Kletterer. Insgesamt ein sehr schönes Rad für ausgedehnte Geländetouren!
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Giant Stance E+ 0 Pro
Trotz seines geringen Federwegs war das Stance E+ 0 Pro 29 eines der spaßigsten Bikes in unserem gesamten Testfeld. Mit seinem quirligen, verspielten Charakter konnte es im Gelände auch die Herzen von Trail-Fans erobern. Durch den sensiblen Hinterbau und die angenehme Sitzposition macht es jedoch ebenso als potentes Tourenrad eine richtig gute Figur – dass der SyncDrive Motor ein wenig Feinfühligkeit vermissen lässt, fällt nicht allzu schwer ins Gewicht und trübt den Gesamteindruck nur wenig.
Hercules NOS FS Pro 1.1
Das Hercules Nos FS Pro 1.1 ist ein exzellenter Gelände-Allrounder der vor allem mit seiner tollen Antriebs-Kombination und der hochwertigen Ausstattung gefällt. Der Brose Drive S Mag unterstützt kräftig, natürlich und leise und hält dank des großen 750Wh Akkus im Unterrohr im Hercules richtig lange durch. Das komfortable Fahrwerk mit 150mm Federweg bringt viel Potential für’s Gelände mit, wo das Bike jedoch durch die etwas stelzige Geometrie gebremst wird. Mit dem starken Motor und den langen Kettenstreben meistert es jedoch auch knifflige Kletterpassagen mit Bravour.
E-MTB Test 2020: Die Kraftpakete
Volle Kraft voraus: Inzwischen tummeln sich doch einige verschiedene Mittelmotoren am Markt – jeder mit seiner speziellen Charakteristik, aber auch jeweils unterschiedlich stark. Wer gar nicht genug Power bekommen kann, kam bislang nicht am TQ Mittelmotor mit 120Nm vorbei. Seit dieser Saison macht diesem jedoch der neue Sachs RS Konkurrenz.
M1 Spitzing Evo Bobby Root Edition
Das M1 Spitzing Evolution in der Bobby Root Edition ist ein in vielerlei Hinsicht besonderes E-MTB. Zum einen natürlich durch den enorm kräftigen, aber ziemlich unsensiblen TQ Mittelmotor, zum anderen aber auch durch seinen guten Hinterbau und sein gutmütiges Fahrverhalten, welches viel Sicherheit vermittelt. Dennoch wirkt es durch sein hohes Gewicht insgesamt recht träge. Auch durch den reichweitenstarken Akku ist das edle Carbon-Bike jedoch eine ausgezeichnete Wahl für lange Trail-Touren. Die Komponentenwahl ist durchdacht und hochwertig – das darf man jedoch angesichts des Preises von knapp 10.000 Euro auch erwarten.
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Haibike XDURO Nduro 10.0
Das Haibike XDURO Nduro 10.0 ist kein E-MTB für Jedermann, wird aber dennoch viele Fans finden – und das vollkommen zurecht. Auf seiner Habenseite kann das Bike den bärenstarken TQ Motor verbuchen, der vor allem bei niedrigen Kadenzen mit enormer Power glänzen kann. Ebenso überzeugt die Systemintegration samt toller Beleuchtungsanlage, großem Farbdisplay und cleveren Smart-Features. Durch sein hohes Gewicht ist es auf dem Trail ziemlich schwerfällig, punktet aber mit großer Laufruhe, die es auch dem guten 180mm Fahrwerk zu verdanken hat.
Nox Hybrid AM 5.9 Expert Sachs RS
Der sehr kräftige Sachs RS Mittelmotor ist für das Nox Hybrid All-Mountain 5.9 Fluch und Segen zugleich. Er sorgt dafür, dass das Rad selbst steilste Anstiege förmlich nach oben fliegt und macht hier auch ungemein viel Spaß. Wird es hingegen technischer, lässt er Feinfühligkeit vermissen und ist nur schwer zu bändigen. Ebenso treibt er das Gewicht nach oben – das trübt in der Abfahrt etwas den ansonsten sehr guten Fahreindruck. Die neue Sigma EOX Remote ist eine willkommene Abwechslung und gefällt uns trotz einiger kleiner Kritikpunkte gut.
E-MTB Test 2020: Die Alltagshelden
Durch ihren Vielseitigen Charakter eignen sich E-MTBs auch vorzüglich für den Einsatz im Alltag – insbesondere dann, wenn es regelmäßig auch über Forst- und Waldwege geht. Auch wenn wir keine Räder mit Schutzblechen o.ä. im Test hatten, sind einige Testkandidaten für derartige Anbauteile vorbereitet und eignen sich auch deshalb sehr gut für alltägliche Einsätze.
Scott Strike eRide 910
Das Scott Strike eRide 910 ist ein hervorragendes E-MTB für den gemächlichen Geländeeinsatz. Mit seiner sehr entspannten Sitzposition, dem gutmütigen Fahrwerk und dem starken Antrieb lässt es die Herzen jener höherschlagen, die regelmäßig längere Touren unter die Reifen nehmen. Im Gelände fühlt sich das Strike eRide so lange wohl, als dass die Trails nicht zu anspruchsvoll und das Tempo nicht zu hoch werden. Schön: Dank Vorbereitung für eine Beleuchtung, Aufnahmen für Seitenständer, Schutzbleche und gar einen Gepäckträger ist es auch sehr alltagstauglich.
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KTM Macina Chacana 291
Trekkingrad im E-MTB-Mantel? So oder so ähnlich könnte man das KTM Macina Chacana 291 zusammenfassen. Das ist zunächst vollkommen wertfrei gemeint, denn für den Einsatzbereich auf gemütlichen Geländetouren haben die Österreicher hier ein sehr gutes Gesamtpaket geschnürt. Die Sitzposition ist sehr komfortabel, der Hinterbau ausgesprochen sensibel und die Komponenten hochwertig. Der Bosch CX Motor hat sehr viel Power, passt mit seinem natürlichen Unterstützungsverhalten aber gut zum Charakter des KTM-Tourers. Einzig die Reifenwahl können wir nicht nachvollziehen und hätten zumindest eine voluminösere Kombination bevorzugt.
Bulls E-Stream Evo AM 3
Das Bulls E-Stream Evo AM 3 ist ein vielseitiges und technisch überzeugendes E-MTB. Mit seinem tollen Brose Motor, der Feinfühligkeit und Power sehr gut in Einklang bringt und dem großen 750Wh Akku im Unterrohr baut es auf einen der besten Antriebe in dieser Preisklasse. Die Geometrie ist sportlich mit einem gesunden Schuss Touren-DNA. Auch die sonstige Ausstattung kommt ohne grobe Schnitzer aus, auch wenn wir uns sicher sind, dass ein potenterer Vorderreifen dem Bulls noch mehr Trail-Potential entlocken könnte.
E-MTB Test 2020: Kletterkünstler
Uphill Flow: Die dynamischen, kräftigen Mittelmotoren und moderne Geometrien ermöglichen es, dass man mit einem aktuellen E-MTB auch bergauf in das fast schon berauschende Flow-Gefühl kommt, das Trailfans bis dato nur von der Abfahrt kannten. Wenngleich fast alle Räder im E-MTB Test 2020 gute Kletterer waren, stachen einige heraus, die auch wirklich knifflige Uphill-Passagen mit Bravour meisterten.
KTM Macina Prowler Prestige
Wer aufgrund der technischen Daten hinter dem KTM Macina Prowler Prestige eine reine Abfahrtsmaschine vermutet, irrt: Trotz viel Federweg, Stahlfederdämpfer und Eddy Current Bereifung fühlt sich das E-MTB der Österreicher eher bei gemäßigtem Tempo wohl, was insbesondere an dem etwas schwammigen Hinterbau liegt. Durch die hohe Front und den langen Vorbau fühlt sich das Prowler zudem ein wenig stelzig an. Voll ins Schwarze trifft dagegen die tolle Rahmengeometrie und die edle XTR-Ausstattung. Die knackig-schnellen Gangwechsel erleichtern auch den Uphill, der dank guter Sitzposition und kräftigem Bosch Motor ohnehin eine Menge Spaß macht.
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BH AtomX Carbon Lynx 6 Pro-S
Das BH AtomX Carbon Lynx 6 Pro-S ist ein sehr eigenständiges E-MTB. Das trifft auf die Optik ebenso zu wie auf einige technische Details, die jedoch allesamt zu überzeugen wissen. Ein Highlight ist sicherlich das sehr gute Farbdisplay, ebenso der große 720Wh Akku mit seiner Entnahme am Oberrohr. Auf dem Trail zeigt sich das E-MTB aus Spanien sehr gutmütig, wird aber bei hohem Tempo vor allem durch den Hinterbau ausgebremst, der dann an seine Grenzen kommt. Geht’s dagegen bergauf, ist das AtomX Carbon Lynx 6 eher in seinem Element. Der Brose Drive S Mag Motor hat viel Power und ist schön leise, geht am BH aber weniger sensibel zu Werke als wir es von anderen Brose E-MTBs gewohnt sind.
Haibike XDURO AllMtn 3.5
Das Haibike XDURO AllMtn 3.5 überraschte uns im Test mit einer bärenstarken Klettervorstellung. Mit einer Kombination aus dem kräftigen, aber feinfühligen Bosch CX Motor, dem sehr steilen Sitzwinkel und griffigen Reifen ließ es uns Rampen und Uphill-Passagen bewältigen, die uns mit anderen E-MTBs vor unlösbare Aufgaben gestellt hatten. Überzeugend präsentiert es sich auch in der Abfahrt, wenngleich es hier etwas schwerfällig wirkt und nicht an seine grandiose Uphill-Performance heranreicht.
Sämtliche Räder im E-MTB Test 2020
- BH AtomX Carbon Lynx 6 Pro-S E-MTB im Test: Einzigartiges Gesamtpaket mit durchdachten Features
- BH AtomX Lynx 6 Pro E-MTB im Test: Innovativer Individualist mit großem Akku
- BMC Trailfox AMP SX two E-MTB im Test: Gemütliches Trailbike mit tollem Fahrwerk
- Bottechia Evo Start E-MTB im Test: Multitalent mit schlankem Unterrohr
- Bottechia Proton E-MTB im Test: Solide Basis mit schwacher Ausstattung
- Bulls Copperhead E2 29 E-MTB im Test: Kraftpaket für Tour und Alltag
- Bulls E-Stream Evo AM 3 E-MTB im Test: Universell einsetzbar mit großer Ausdauer
- Bulls Sonic Evo EN 2 E-MTB im Test: Riesiges Abfahrtspotential für versierte Biker
- Cannondale Moterra Neo 1 E-MTB im Test: Potenter Allrounder mit Carbonrahmen
- Canyon Neuron:ON 9.0 E-MTB im Test: Wohlfühl-Allrounder mit Potential für’s Gelände
- Centurion No Pogo E R2600i E-MTB im Test: Schwäbisches Multitalent mit dem gewissen Etwas
- Corratec E-Power RS 160 Pro E-MTB im Test: Gutmütige Trailrakete zum Wohlfühlen
- Cube Stereo Hybrid 140 HPC TM E-MTB im Test: Überzeugendes Gesamtpaket mit Abfahrtsdrang
- Ducati MIG-S E-MTB im Test: Sportlicher Abfahrer mit cleverem Rahmendesign
- Dynamics Vulcano E-MTB im Test: Starker Allrounder für die Damenwelt
- Flyer Uproc3 6.50 E-MTB im Test: Generalist statt Spezialist
- Focus Jam² 6.8 Nine E-MTB im Test: Quirliges Spaßbike für gemäßigtes Gelände
- Focus Jam² 9.9 Drifter E-MTB im Test: Flinkes Fliegengewicht mit innovativem Akkukonzept
- Fuji Blackhill Evo 27,5 Plus 1.3 E-MTB im Test: Komfortabler Offroad-Tourer mit tollem Fahrwerk
- Ghost Hybride ASX 6.7+ E-MTB im Test: Gelungenes Trailbike mit Stärken in der Abfahrt
- Giant Fathom E+ 2 E-MTB im Test: Leichtes Gesamtpaket für sportliche Genießer
- Giant Reign E+ 0 Pro E-MTB im Test: Tolles Gesamtpaket mit starker Trail-Performance
- Giant Stance E+ 0 Pro 29 E-MTB im Test: Spaßiger Gelände-Tourer mit gelungenem Konzept
- Greyp G6.2 FS Expert E-MTB im Test: Gutmütiges E-MTB vollgepackt mit Smart-Features
- GT Force AMP E-MTB im Test: Tolles Angebot für trailhungrige E-Mountainbiker
- Haibike XDURO AllMtn 3.5 E-MTB im Test: Kletterspezialist mit starker Ausstattung
- Haibike XDURO Nduro10.0 E-MTB im Test: Hightech E-MTB mit starkem Motor
- Hercules Nos Pro FS 1.1 E-MTB im Test: Starkes Gesamtpaket mit langem Atem
- Husqvarna Mountain Cross 8 E-MTB im Test: Komfortabler Gelände-Tourer mit Schwächen im Detail
- Kettler Scarpia FS 2.0 E-MTB im Test: Offroad-Tourer mit großer Reichweite
- Kona Remote CTRL E-MTB im Test: Solides Gesamtpaket mit betagter Technik
- KTM Macina Chacana 291 E-MTB im Test: Gemäßigtes Tourenrad mit hochwertiger Ausstattung
- KTM Macina Prowler Prestige im Test: Tourentauglicher Kletterer mit Schwächen in der Abfahrt
- Lapierre Overvolt AM 7.6 E-MTB im Test: Komfortabler Alleskönner mit sportlichem Touch
- M1 Spitzing Evo Bobby Root Edition E-MTB im Test: Edler Carbon-Allrounder mit kräftigem Motor
- Norco Range VLT C2 E-MTB im Test: Potente Ballermaschine für Adrenalin-Junkies
- Nox Hybrid All-Mountain 5.9 Sachs E-MTB im Test: Rundes Konzept mit bärenstarkem Motor
- Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro Sachs E-MTB im Test: Solider Trail-Allrounder mit starkem Motor
- Orange Surge RS E-MTB im Test: Britischer Charakterkopf mit grandioser Trail-Performance
- Orbea Keram 29 30 E-MTB im Test: Komfortables Hardtail mit Option auf Doppel-Akku
- Orbea Wild FS M10 E-MTB im Test: Toller Allrounder ohne nennenswerte Schwächen
- R Raymon FullRay E-Seven 9.0 E-MTB im Test: Gutmütiger Tourer für Genussbiker
- Radon Render 8.0 E-MTB im Test: Sportlicher Allrounder zum attraktiven Preis
- Santa Cruz Heckler CC X01 RSV E-MTB im Test: Verspielter Allrounder mit beeindruckendem Gewicht
- Scott Genius eRide 900 Tuned E-MTB im Test: Edles E-MTB mit vielseitigem Charakter
- Scott Strike eRide 910 E-MTB im Test: Komfortabler Tourer mit hoher Alltagstauglichkeit
- Simplon Rapcon Pmax E-MTB im Test: Perfekt ausbalanciertes Rad mit hohem Spaßfaktor
- Specialized Turbo Levo E-MTB im Test: Starke Performance trotz mäßiger Ausstattung
- Specialized Turbo Levo Expert E-MTB im Test: Tolles E-MTB für sportive Fahrer
- Stevens E-Pordoi E-MTB im Test: Knalliges Trailbike mit praktischen Features
- Stevens E-Sledge ES E-MTB im Test: Stark ausgestatteter Kurvenräuber
- Storck e:drenalin GTS 500 XT E-MTB im Test: Leichtes Tourenbike mit Schwächen in der Abfahrt
- Thok MIG 2.0 E-MTB im Test: Abfahrts-Schnäppchen für sportive Fahrer
- Trek Rail 7 E-MTB im Test: Toller Rahmen mit riesigem Potential
- Trek Rail 9.9 E-MTB im Test: Teures, aber (fast) perfektes E-MTB
- YT Decoy Pro 29 E-MTB im Test: Sportlicher Allrounder mit viel Potential
- YT Decoy Pro Race E-MTB im Test: Grandioser Abfahrer mit Schwächen im Uphill