News: Bereits im Dezember hat das Statistische Bundesamt (Destatis) eine erste Hochrechnung des Unfallkalenders für das Jahr 2019 veröffentlicht. Seit Dienstag (14.07.2020) liegt der endgültige Unfallkalender vor. Wir haben für euch die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.
Zahl der Verkehrstoten so niedrig wie nie
Beginnen wir mit den guten Nachrichten. Auch wenn die Zahl der jährlichen Verkehrsunfälle mittlerweile bei über 2,7 Millionen steht, ist die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Menschen so niedrig wie seit über 60 Jahren nicht mehr. Im vergangenen Jahr sind 3.046 Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Das sind 229 Menschen weniger als 2018, was einem Rückgang von 7 Prozent entspricht. Gleichzeitig hat sich auch die Anzahl der Verletzten um gut 3 Prozent auf rund 383.000 Menschen verringert.
Gegenläufiger Trend bei Radfahrern
Interessant ist der langfristige Vergleich. Seit dem Jahr 2010 ist die Zahl der Unfalltoten sogar um 16,5 Prozent gesunken. Besonders groß ist der Rückgang durch die höheren Sicherheitsstandards moderner Fahrzeuge bei den Pkw-Insassen. Mit 1.364 Getöteten lag die Zahl um 25,9 Prozent niedriger als 2010.
Auch bei Fußgängern (417) und Motorradfahrern (605) sind die Fallzahlen seit 2010 um 12,4 Prozent bzw. 14,7 Prozent gesunken. Anders sieht es leider bei Radlerinnen und Radlern aus. Hier sind die Zahlen seit 2010 mit 16,8 Prozent massiv gestiegen (445). Allerdings stabilisieren sich die Fallzahlen seit einigen Jahren auf diesem Niveau.
Der Teufel steckt im Detail
Die steigenden Zahlen haben ihre Ursache jedoch nicht unbedingt darin, dass das Radfahren selbst gefährlicher geworden ist, sondern an der Renaissance des Fahrrads vor allem in unseren Städten. Der Unfallkalender des Bundesamtes für Statistik lässt weitere interessante Schlüsse zu.
So geben die Unfallzahlen etwa Aufschluss darüber, dass sich die Fahrradsaison in den letzten Jahren deutlich verlängert hat, da immer mehr Menschen das Rad auch für den Weg zur Arbeit nutzen. Zudem konzentrieren sich die Radunfälle unter der Woche. Der Monat mit den höchsten Fahrradunfallzahlen ist im Übrigen der Juni – das größte Risiko habt ihr also hinter euch.