Produktnews: Das neue Specialized Aethos hat bereits nach kurzer Zeit auf dem Markt für viel Gesprächsstoff gesorgt. Nicht aber etwa, weil es schon diverse Erfolge einfahren konnte, wie man es von Specialized Rädern gewohnt ist. Sondern gerade weil das neuste Rennradmodell des US-Herstellers nicht für Rennen entwickelt wurde und viel mehr den Fahrspaß in den Vordergrund stellt. Natürlich erregt auch der epische Namen viel Aufsehen und lässt neugierig werden, was sich dahinter verbirgt. Wir konnten eines der neuen S-Works Aethos Modelle ergattern und für euch Probe fahren.
Die Entwicklung des neuen Specialized Aethos begann mit einer ganz besonderen Idee oder besser gesagt Frage. Denn die Entwickler von Specialized wollten einen völlig neuen Weg einschlagen und die Antwort auf folgende Frage geben: „Was wäre, wenn?“
Ja was wäre denn, wenn man ein Fahrrad bauen würden, das ohne Hintergedanken, Regeln und Einschränkungen gebaut werden kann und lediglich dem Ziel einzigartiges Fahrerlebis verpflichtet ist. Was wäre, wenn man ein Fahrrad bauen würden, um die zeitlosen Momente zu maximieren, in denen alles um einen herum verschwindet und Mensch und Maschine eins werden? Jeder ambitionierte Radler, egal ob Profi, Amateur, Hobbyfahrer oder Neuling kennt diese Momente. Und genau dafür wurde das neue Specialized Aethos geschaffen, welches ab sofort Fahrern auf der ganzen Welt einzigartige Erlebnisse und Momente auf und mit dem Rad bescheren soll.
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Um dies zu ermöglichen wurden mit dem Aethos einige Regeln gebrochen, die sonst im modernen Radsport längst festverankert sind. Dies war aber zwingend notwendig, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, denn dieses kann sich durchaus sehen lassen: Mit 585 Gramm hat das Aethos den wohl leichtesten Road-Rahmen mit Scheibenbremsen, der je hergestellt wurde. Im Gesamtpaket mit S-Works Rahmen, Dura-Ace Di2 Schaltgruppe und Roval Alpinist CLX Laufrädern kommt das Komplettrad aufgebaut ohne Schnickschnack auf ein Gewicht von knapp 6,2 Kilo, das alles bei Rahmengröße 56 und der leichtesten Lackierung Satin Carbon/Jetfuel. Dennoch wollte man beim Aethos nicht irgendeiner Zahl hinterher jagen, wie es heißt, sondern den Fokus auf das primäre Ziel die Fahrqualität legen.
Das Specialized Aethos entstand, indem man sich von keinen Regeln einschränken ließ und einfach nur seinem Ziel treu bleib. Auch wenn ein Rennrad schon alleine aufgrund seines Namens einen gewissen Wettkampcharakter eingeflösst bekommt gibt es genügend Fahrer, die sich nach mehr sehnen als nach einer reinen Rennmaschine. Diese Fahrer leben den Radsport bis ins letzte Detail und haben ebenso hohe Ansprüche an ein Bike, wie Profis und Rennfahrer. Natürlich hätten man sich an den Methoden und Technologien der letzten Jahre orientieren können, um das Aethos zu bauen. Darum ging es aber nicht, denn man wollte bewusst alle Regeln, seien es die der UCI oder der Rennrad-Community, ausblenden und das reine Fahrerlebnis in den Mittelpunkt der Entwicklung stellen.
„Für viele ist es schwer sich ein Rennrad vorzustellen, dass nicht auf Rennen ausgelegt ist. Wir hatten Angst, dass das Projekt auf Widerstand stoßen und abgesagt werden könnte. Deshalb arbeitete unser Team über ein Jahr lang under cover. Niemand wusste von dem Projekt, bis das Design fertig war und wir unsere Entwürfe präsentieren konnten.“- Stewart Thompson, Road and Gravel Category Leader Specialized
In der Entwicklung brachte dieser Regelbruch eine Vielzahl an Veränderungen mit sich. Durch etliche Supercomputer-Simulationen veränderte man Rundrohrformen in Schlüsselbereichen, um mit einem Minimum an Material enorme Gewinne an Steifigkeit und Balance zu erzielen. So wurde das beeindruckend geringe Gewicht des Specialized Aethos möglich.
„Der allererste Rahmen wog nur 545 Gramm. Wir spannten ihn in die Testmaschine und er verhielt sich wie gewünscht – er war so stabil. Wir brauchten nur weitere 10 Gramm hinzuzufügen, und schon konnten wir den Rahmen Probe fahren. Das war der Moment, in dem wir wussten, dass wir etwas Großartiges entdeckt hatten.“ – Peter Denk, Specialized Aethos Engineering Lead
So kam es, dass das Aethos gegen so manche Regelwerke verstößt und beispielsweiße das Gewichtslimit der UCI einfach ausblendet. Dennoch ist das Aethos immer noch für einen großgewachsenen, kräftigen Fahrer ausgelegt und soll über alle Handling-, Reaktions- und Steifigkeitsmerkmale verfügen, die man von jedem anderen Specialized gewohnt ist.
Ein Blick auf die Geometrie Tabelle lässt erkennen, dass sich diese nur minimal von der des Tarmacs unterscheidet. Somit setzt man auch am Aethos auf eine sportiv, ausgewogene Geometrie.
Größe | 49 | 52 | 54 | 56 | 58 | 61 |
---|---|---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 431 mm | 462 mm | 481 mm | 504 mm | 532 mm | 567 mm |
Oberrohr | 508 mm | 531 mm | 540 mm | 562 mm | 577 mm | 595 mm |
Steuerrohr | 109 mm | 120 mm | 137 mm | 157 mm | 184 mm | 204 mm |
Lenkwinkel | 71,75° | 72,50° | 73,00° | 73,50° | 73,50° | 74,00° |
Sitzwinkel | 75,5° | 74,0° | 74,0° | 73,5° | 73,5° | 73,0° |
Kettenstrebe | 410 mm | 410 mm | 410 mm | 410 mm | 410 mm | 410 mm |
BB Drop | 74 mm | 74 mm | 72 mm | 72 mm | 72 mm | 72 mm |
Radstand | 973 mm | 975 mm | 978 mm | 991 mm | 1.005 mm | 1.012 mm |
Reach | 375 mm | 380 mm | 384 mm | 395 mm | 402 mm | 408 mm |
Stack | 514 mm | 527 mm | 544 mm | 565 mm | 591 mm | 612 mm |
Specialized Aethos im Test
Optisch erinnert das Aethos eher an einen Klassiker oder gar Stahlrahmen. Auch die Lackierung ist sehr schlicht gehalten und die Rohrformen folgen kaum dem Trend zu aerodynamischer Perfektion. Trotzdem findet man an unserem S-Works Modell mit bestem Carbon-Layup, hochwertiger Ausstattung inklusive Roval Berglaufrädern, elektronischer Shimano Dura-Ace Di2 und sogar Powermeter nur die aktuellsten Teile und Technologien. Mit dieser hochwertigen Ausstattung kommt das Specialized Aethos S-Works Di2 in Größe 56 auf gerade einmal 6,2 Kilo.
Beim Spec fiel uns zudem auf, dass auf den hochwertigen Roval Laufträdern 700 x 26C-Reifen mit Schlauch verbaut sind, welche zwar kein Drama darstellen, eine gute Performance abliefern und immer noch zu den besten ihrer Art zählen. Dennoch limitieren sie im Vergleich zu Tubless-Varianten mit mehr Breite das Einsatzgebiet unnötigerweise, denn der Rahmen des Aethos hat genügend Platz für mindestens 32mm.
Bei einem so geringen Gewicht stellt sich ganz am Anfang natürlich die Frage, wie stabil das Aethos eigentlich ist. Durch die hochwertige Verarbeitung und beste Materialien vermittelt das Aethos aber ein gute Gefühl und ist sicher kein Rad, was man mit Samthandschuhen anfassen muss. Klar ist auch, dass bei einem derartigen Gewicht die Klettereigenschaften stark profitieren. Gleichzeitig sorgt aber das hochwertige Carbonlayup für eine erstklassige Steifigkeit und somit Kraftübertragung. Egal ob am Berg, beim Sprint, im Antritt um Kurven herum oder beim grundsätzlichen Beschleunigen ergänzen sich geringes Gewicht und Kraftübertragung wie man es sich wünscht und nur bei wenigen Racebikes finden kann. Spaß ist hier definitiv garantiert!
Noch mehr Spaß gibt es auf technischen Abfahrten, denn das präzise Handling und hohe Agilität sorgen für gute Kontrolle. Im Vergleich zum Tarmac ist das Handling recht ähnlich, verzeiht aber hier und da etwas mehr. Auch wenn wir anfangs etwas bedenken hatten liegt das Aethos auch bei hohen Geschwindigkeiten satt auf der Straße und bringt viel Laufruhe mit.
Abzüge (wenn man das überhaupt so bezeichnen möchte) gibt es in Sachen Aerodynamik. Klar ist das Aethos nicht auf Speed ausgelegt und richtet sich daher auch nicht unbedingt an Sekundenjäger. Zumindest im Flachen spürt man hier schon einen Unterschied zu Rennmaschinen, die im Windkanal optimiert wurden. Aber wie gesagt sollte man sich bei so einem Bike immer die Frage stellen, wofür es gemacht wurde. Die 30 km/h Durchschnittstempo konnten wir auf unseren Testrunden dennoch immer erreichen und dafür am Berg immer wieder Kraft und Sekunden sparen.
Besonders viel Freude machte uns auch der gute Komfort, welcher unter anderem auch aufgrund der Sattelstütze entsteht. Hier waren wir positiv überrascht und fühlten uns auch nach mehreren Stunden im Sattel extrem wohl auf dem Aethos, sodass wir oft noch eine kleine Extrarunde dranhängen wollten. Also definitiv auch ein Bike für längere Strecken und tagesfüllende Veranstaltungen.
Bei aller Freude, Fahrspaß und Performance muss man aber mit Blick auf den Preis feststellen, dass diese Bike mit der hochwertigen Ausstattung nur wenigen vorbehalten sein dürfte.
Hier geht’s online zum Aethos bei Specialized.