E-Performance: Die E-Bike-Sparte von Brose setzt ihre Erfolgsgeschichte fort. Anfang März lief der millionste Antrieb am Standort Berlin vom Band. Dort entwickelt und fertigt das Unternehmen seit 2014 elektrische Antriebe für Fahrräder. Dafür hat Brose die jahrzehntelange Erfahrung als Lieferant elektrischer Motoren für die Automobilindustrie auf das Fahrrad übertragen. Das Familienunternehmen profitiert von der hohen Nachfrage nach E-Bikes und will mit innovativen Produkten den Trend zu urbanen Mobilitätslösungen mitgestalten.
„Wir freuen uns über die hohe Nachfrage und das Vertrauen der Kunden in unsere Antriebe“, freut sich Dr. Thomas Leicht, Leiter Brose E-Bike-Systeme. Für die Zukunft rechnet das Unternehmen mit weiterem Wachstum, da die Nachfrage nach E-Bikes kontinuierlich steigt. Ein Treiber ist unter anderem das veränderte Mobilitätsbedürfnis der Menschen in der Coronapandemie. Obwohl die Fahrradläden im Frühjahr 2020 wochenlang geschlossen waren, gingen allein in der ersten Jahreshälfte bereits rund eine Million E-Bikes an deutsche Kunden. War 2015 nur jedes achte in Deutschland verkaufte Fahrrad mit einem Antrieb ausgestattet, fuhr 2020 bereits jedes dritte elektrisch. Leicht dazu: „Der eigentliche Boom kommt erst noch. Wir erwarten, dass bald jedes zweite verkaufte Rad in Deutschland ein E-Bike sein wird – wahrscheinlich schon in zwei bis drei Jahren. Das wären zwei Millionen verkaufte E-Bikes jährlich. Mit unserem E-Bike-System sind wir sehr gut darauf vorbereitet, verschiedensten Ansprüchen gerecht zu werden.“
Brose: Weitere Investitionen geplant
Bei Investitionen in neue Geschäftsfelder setzt Brose auf Trends wie die Mikromobilität. „Wir sehen das E-Bike als ein Element im modernen Stadtverkehr. Dort gibt es neben Sharing-Angeboten mit Tretrollern oder E-Scootern auch Sharing-Systeme für Elektroräder. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem Connectivity-Experten Comodule, einem Start-up aus Estland, eine standardisierte Lösung für E-Bike-Flotten entwickelt. Mit dem sogenannten Brose Connected Drive sprechen wir gezielt Sharing-Anbieter, Unternehmen mit E-Bike-Fuhrparks oder Stadtwerke an“, ergänzt Leicht. Ob Diebstahlschutz, Standortbestimmung oder Konfiguration – die Plug-and-Play-Lösung ermöglicht Flottenbetreibern die einfache Auswertung zahlreicher Systemdaten zur Fernwartung und Nutzungsanalyse.
Brose: Vernetzte und integrierte Gesamtlösungen
Die Erfolgsgeschichte der Brose E-Bike-Antriebe nahm in der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 ihren Anfang. Damals wollte sich das Coburger Unternehmen breiter aufstellen. „Wir haben von Beginn an vom automobilen Know-how der Brose Gruppe profitiert – immerhin war der Motor einer elektrischen Servolenkung die Basis für unseren Antrieb“, erinnert sich Leicht. 2014 startete die Serienfertigung in Berlin. 2018 stellte das Unternehmen mit dem „Brose Drive System“ ein Komplettsystem aus Antrieb, Akku und Display vor. Die aufeinander abgestimmten Komponenten sorgen für ein harmonisches Fahrerlebnis und vereinfachen den Service für die Händler. „Der Trend zum System wird sich fortsetzen, denn das E-Bike entwickelt sich zu einer vernetzten Gesamtlösung mit intelligenten Komponenten. Diebstahlsicherung, integrierte Navigation und Schaltung haben zunehmend Konjunktur“, so Leicht.