Radsport: Wout van Aert hat zum ersten Mal in seiner Karriere das Amstel Gold Race gewonnen. Der Belgier konnte sich nur haarscharf im Sprint eines Spitzen-Trios vor dem Briten Thomas Pidcock durchsetzen. Der Deutsche Maximilian Schachmann muss sich nach einem starken Rennen mit Rang drei begnügen.
Van Aert siegt im Fotofinish vor Pidcock
Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat nur knapp einen Riesen-Erfolg bei einem Eintagesrennen verpasst. Der Deutsche bildete gemeinsam mit Wout van Aert (Jumbo – Visma) und Thomas Pidcock (Ineos – Grenadiers) das Trio, welches am Ende um den Tagessieg fahren durfte. Dort hat er versucht, sich mit einer Attacke zu lösen. Nachdem dies nicht gelang, war er den beiden starken Sprintern schließlich unterlegen. Wirklich sehen konnten jedoch auch die Fernsehzuschauer nicht sofort, wer das Amstel Gold Race 2021 gewonnen hat, denn die Entscheidung fiel wahrlich knapp aus. Letztendlich wurde Wout van Aert zum Sieger ernannt.
Das etwas andere Amstel Gold Race
Erst zum 55. Mal wurde heute das Amstel Gold Race ausgetragen, welches somit zu den jüngsten Klassikern bzw. Halbklassikern im Radsport zählt. Und in diesem Jahr sollte alles etwas anders sein. Das Eintagesrennen wurde in Valkenburg gestartet und endete nach 216,7 Kilometern in Berg en Terblijt. Damit ist das „Bier-Rennen“ nicht nur deutlich kürzer als üblich, sondern verfolgt auch einen ganz anderen Parcours. Ausgetragen wurde das Amtel Gold Race heute nämlich auf Grund der Corona-Pandemie ohne Zuschauer und auf einem Rundkurs.. Dieser musste 12x befahren werden und beinhaltete mit dem Geulhemmerberg (1,1 km, 5,4 %), dem Bemelerberg (900 m, 5 %) und dem Cauberg (1,2 km, 5,8 %) drei Schwierigkeiten.
Ide Schelling erneut bärenstark
10 Profis haben direkt nach dem Start ihr Heil in der Offensive versucht. Stan Dewulf (AG2R – Citroen), Sébastien Grignard (Lotto – Soudal), Chad Haga (DSM), Ryan Gibbons (UAE), Kenny Molly (Bingoal Pauwels Sauces WB), Anders Skaarseth (Uno-X), Edward Theuns (Trek – Segafredo), Julien Bernard (Trek – Segafredo), Maurits Lammertink (Intermarché – Wanty – Gobert) und Loïc Vliegen (Intermarché – Wanty – Gobert) bekamen einige Minuten Vorsprung zugesprochen. Im Hauptfeld sahen sich Movistar, Astana, Deceuninck – Quick-Step, UAE und Jumbo – Visma in der Verantwortung. Dennoch gelang es Ide Schelling (Bora – hansgrohe), sich nach der Einholung der Ausreißer abzusetzen. Der Niederländer präsentierte sich erneut in einer herausragenden Tagesform. Als es den Cauberg zum letzten Mal hinauf ging, forcierte die belgische Equipe Deceuninck – Quick-Step das Tempo enorm, um das Rennen für Kapitän Julian Alaphilippe entsprechend schwer zu gestalten. So war es dann auch um den einsamen Solisten geschehen.
Schachmann, Pidcock & Van Aert lösen sich
Der Cauberg machte seiner Bezeichnung als Scharfrichter des heutigen Rennens alle Ehre. In lauter kleine Grüppchen zersprang das Hauptfeld. Ganz vorn fanden sich gleich drei Profis der Mannschaft Ineos Grenadiers wieder. Diese versuchten natürlich nun, durch abwechselnde Attacken ihre Überzahl ein ein Top-Resultat umzumünzen. Schließlich konnten sich rund 13 Kilometer vor dem Ziel Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers), Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) und Wout van Aert (Jumbo – Visma) von ihren Begleitern lösen. Die Gruppe dahinter war sich nicht wirklich einig, so dass das Trio letztendlich den Sieg und alle Podiumsplätze unter sich ausmachen durfte. Etwas verpokert hat sich die Mannschaft Deceuninck – Quick-Step. Während sich Julian Alaphilippe am Cauberg übernommen hat, präsentierte sich Mauri Vansevenant in Topform. Der Belgier stürzte und musste zweimal wieder ans Feld heran fahren und war in der entscheidenden Rennsituation sogar stärker als sein Leader.
El belga Wout van Aert, con photofinish, se impuso en la Amstel Gold Race #AGR2021. pic.twitter.com/Z48bqdN6tG
— Óscar David Ríos Gil🚲🌎 (@Orios8) April 18, 2021
Vos gewinnt bei niederländischem Dreifach-Erfolg
Bereits gegen Mittag waren die Damen mit ihrem Amstel Gold Race fertig. Zum siebten Mal wurde die Ladies Edition des berühmten Rennens ausgetragen. Nach 116,3 Kilometern durfte Marianne Vos (Jumbo – Visma) die Ziellinie jubelnd überqueren. Demi Vollering (SD Worx) und Annemiek van Vleuten (Movistar) komplettieren das rein niederländische Podium. Die Entscheidung fiel erst im Massensprint, nachdem sich das Spitzenduo 300 Meter vor der Ziellinie plötzlich nicht mehr einig war und sich in taktischen Spielchen verlor. Titelverteidigerin Katarzyna Niewiadoma (Canyon – SRAM) aus Polen und die Italienerin Elisa Longo Borghini (Trek – Segafredo) konnten sich am Cauberg absetzen und haben zu ihren Gunsten eigentlich schon alles klar gemacht. Nach der Einholung müssen sie sich mit den Rängen 10 und 8 begnügen.
Een ongelofelijke ontknoping in de Amstel Gold Race voor vrouwen waar Marianne Vos bijna te vroeg juicht! pic.twitter.com/xFXfF61OFY
— Sporza 🚴 (@sporza_koers) April 18, 2021