Test: Trekkingbikes sind seit mehr als zwei Jahrzehnten beliebte Bestseller am Fahrradmarkt. Das KTM Trento XT von Zweirad Stadler setzt diese Tradition gekonnt fort. Wir haben es getestet.
Es ist vielleicht das bestverkaufte Fahrrad der letzten 20 Jahre, hat Hunderttausende von Freundinnen und Freunden, Millionen von Kilometern auf dem Buckel… Nein, damit ist natürlich nicht speziell das KTM Trento XT gemeint, sondern das klassische Trekkingbike allgemein, für welches dieses Rad stellvertretend im KTM-Sortiment steht. In Schwarz, mit Federgabel und drei mal x Gängen ausgestattet, ist das Trekkingbike ein moderner Klassiker – quasi die zivile Version des Mountainbikes, von dem es einst die Komponenten übernahm. Kombiniert mit den 28-Zoll-Laufrädern herkömmlicher Alltags- und Tourenräder sowie einer alltagstauglichen Ausstattung wurde daraus der perfekte Alleskönner: mit großer Gangvielfalt für steile Anstiege wie schnelle Abfahrten geeignet, mit etwas gröberen Reifen auf unterschiedlichem Terrain sicher und reisetauglich dank solidem Gepäckträger.
KTM Trento XT: bewährt und doch modern
Und auch wenn das Trekkingbike in seinen Grundzügen gleich geblieben ist, ist es doch mit der Zeit gegangen. Beim KTM sieht man das sehr schön in vielen Details: Natürlich kommen Scheibenbremsen zum Einsatz, und längst werden auch am Trekkingbike Bremsleitung und Schaltzüge im Unterrohr geführt, was dem Rad eine sehr aufgeräumte Optik verleiht. Sehr gelungen ist die Montage von Schutzblech und Gepäckträger: Letzterer scheint über ersterem zu schweben und die klassischen Schutzblechstreben gibt es auch nicht – gehalten wird alles von einer unterm Schutzblech befindlichen Brücke.
Namhafte und hochwertige Ausstattung
Typisch für ein solides Trekkingbike ist auch der Preis um 1.000 Euro – knapp 1.080 sind’s beim KTM. Auf diesem Level können die Anbieter aus dem Vollen schöpfen, was die Ausstattung angeht, und auf hochwertiges Markenzubehör setzen: Am Trento finden sich ein Gelsattel von Selle Italia, pannensichere Schwalbe-Reifen und eine Lichtanlage aus dem Hause Busch & Müller. Die Federgabel ist blockierbar, und Herzstück der 27-Gang-Schaltung ist ein langlebiges, präzise arbeitendes Shimano-XT-Schaltwerk, das die Kette sicher über das 11-34er Ritzelpaket der Zahnkranzkassette befördert. Zusammen mit den drei Kettenblättern von 48 bis 26 Zähnen ist der Übersetzungsumfang riesig; im Alltag kann man fast alles auf dem mittleren Kettenblatt fahren und muss nur hinten schalten.
Die Bedienung des Trento XT ist damit ziemlich komfortabel, wozu auch die angenehme, ausgewogene Sitzhaltung passt. Dank verstellbarem Vorbau lässt sich diese gut an den Nutzer bzw. die Nutzerin anpassen; man könnte sich freilich einen etwas stärker nach hinten geschwungenen Lenker wünschen, der eine entspanntere Haltung von Händen und Armen ermöglicht. Wobei der Lenkerwechsel für den versierten Fahrradschrauber eine kleinere Übung darstellt.
Wer mit dem Bügel gut zurechtkommt (der von ergonomischen Griffen entschärft wird), findet am KTM auch sonst bestens funktionierendes Material, dazu gleich drei Rahmenformen für jeden Geschmack in unterschiedlichen Größen. Und damit ist das Trento XT ein würdiger Vertreter dieser seit mehr als zwei Jahrzehnten beliebten Gattung.