Radsport: Nur wenige Tage nach dem Ende der Europameisterschaft steht im Radsport die Straßen-WM auf dem Programm. Wir zeigen euch den Zeitplan. Außerdem philosophieren wir über mögliche Favoriten und Favoritinnen. Wie stehen die Chancen für deutschsprachige Profis?
Weltmeisterkür zum 88. Mal
Neben dem Gelben Trikot bei der Tour de France ist das Regenbogentrikot das begehrteste Jersey im Radsport. Kommende Woche ist es wieder soweit: Die neuen Weltmeister und Weltmeisterinnen werden gekürt. Vom 19. bis 26. September werden in Belgien nicht weniger als elf Wettbewerbe durchgeführt. Bereits zum 88. Mal jährt sich die Straßen-WM. Eine Neuheit aber gibt es: Das Zeitfahren der Herren wird die Weltmeisterschaft eröffnen. Fand der Kampf gegen die Uhr sonst immer am Mittwoch statt, bleiben den Profis nun einige Tage mehr zur Regeneration bis zum Straßenrennen am Sonntag darauf. Damit setzen die Elite-Männer eine Klammer um die Straßen-WM. Und die Besetzung könnte besser nicht sein – ebenso wie der Streckenverlauf. Ausgerechnet im radsportverrückten Flandern werden die Stars des Straßenradsports um Gold, Silber und Bronze kämpfen.
Herren: Zwei Crosser sind die Favoriten
Auf Grund des welligen, sehr anspruchsvollen Profils kommen für den Titelgewinn im Straßenrennen der Herren nicht viele Fahrer in Frage. Neben Titelverteidiger Julian Alaphilippe (Frankreich) sind vor allem zwei Crosser zu nennen. Wout van Aert (Belgien) möchte in seiner Heimat nach dem WM-Titel im Radcross nun auch das Regenbogentrikot auf der Straße erobern. Hat man ihn in diesem Jahr bei der Tour de France gesehen, wird man verstehen, warum er als Topfavorit ins Rennen gehen wird. Als sein Hauptkonkurrent wird vor allem Mathieu van der Poel (Niederlande) angesehen. Sein Crosser-Kollege ist ihm bei Querfeldein-Rennen oft die entscheidenden Meter voraus gewesen, doch auf der Straße scheinen sich beide pudelwohl zu fühlen. Die Schweizer setzen auf Marc Hirschi, die Deutschen auf Maximilian Schachmann. Im Zeitfahren wird wohl alles auf ein Duell zwischen Titelverteidiger Filippo Ganna (Italien) und Neu-Europameister Stefan Küng (Schweiz) hinauslaufen.
Damen: Lippert zählt zu den Favoritinnen
Im Straßenrennen der Damen ist das Fahrerfeld ausgeglichener. Auch wenn die Niederländerinnen erneut als klare Favoriten angesehen werden müssen. Schließlich ging in den vergangenen vier Jahren der WM-Titel immer an die Frauen in Orange. Zumindest im Zeitfahren jedoch wird Titelverteidigerin Anna van der Breggen nicht antreten. Laut Trainer befindet sich die 31-Jährige, die am Saisonende ihre Karriere beenden wird, nicht in der entsprechenden Verfassung. Ob sie zum Straßenrennen antreten wird, ist noch unklar. Sicher ist, dass die Niederländerinnen dennoch Siegchancen haben. Zu nennen sind Annemiek van Vleuten und Ellen van Dijk. Aber auch der BDR darf sich Hoffnungen machen. Liane Lippert präsentierte sich bei der Europameisterschaft in einer so starken Verfassung, dass sie bergauf kam zu schlagen sein dürfte. Im Zeitfahren hofft die Europameisterin Marlen Reusser (Schweiz) nun auch auf dem Weltmeistertitel. Die Deutschen Lisa Brennauer und Lisa Klein werden versuchen, es ihr so schwer wie möglich zu machen.
Der Zeitplan der Straßen-WM im Überblick
- 19. September: WM-Zeitfahren der Herren
- 20. September: WM-Zeitfahren der U23
- 20. September: WM-Zeitfahren der Damen
- 21. September: WM-Zeitfahren der Junioren
- 21. September: WM-Zeitfahren der Juniorinnen
- 22. September: WM-Teamzeitfahren der Mixed Staffel
- 24. September: WM-Straßenrennen der Junioren
- 24. September: WM-Straßenrennen der U23
- 25. September: WM-Straßenrennen der Damen
- 25. September: WM-Straßenrennen der Juniorinnen
- 26. September: WM-Straßenrennen der Herren
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