Radsport: Das Jahr 2023 ist auch das Jahr von Georg Zimmermann. Er gewann eine Etappe beim Critérium du Dauphiné und hätte fast auch einen Tagessieg bei der Tour de France eingefahren. Wir haben am Rande der Deutschland Tour mit ihm gesprochen.
Du hast in dieser Saison einen ordentlichen Entwicklungssprung gemacht. Kam dieser für dich überraschend oder hast du entscheidende Dinge verändert?
Georg Zimmermann: „Nein, für mich kam es eigentlich nicht überraschend und ich habe auch nicht wirklich etwas verändert. Ich bin einfach für eine längere Zeit von Verletzungen und Stürzen verschont geblieben. Darauf führe ich meine positive Entwicklung zurück.“
Beim Critérium du Dauphiné hast du auf kuriose Weise eine Etappe gewonnen. Mathieu Burgaudeau hat auf dem letzten Kilometer den Kontakt wiederherstellen können. Du hast ihn dann trotzdem abgesprintet. Was ging da in deinem Kopf vor?
„Als ich gesehen habe, dass er näher kommt, habe ich bewusst rausgenommen. Ich hielt es für besser, als auf Teufel komm raus zu versuchen ihn abzuhängen. Ich dachte, ich lasse ihn lieber zurückkommen, damit ich dann mit vollen Batterien gegen ihn sprinten kann.“
Bei der Tour de France hätte es dann fast auch noch geklappt. Nur Pello Bilbao war an jenem Tag schneller. Was lernst du aus solchen Erlebnissen?
„Man lernt, dass man einfach stark sein muss und alles richtig machen muss. Vor allem aber nehme ich mit, dass es möglich ist, so gute Fahrer zu schlagen. Da war zum Beispiel auch ein Ben O’Connor in der Gruppe mit dabei und die konnte ich alle abhängen. Das wichtigste aber ist, zu wissen, dass ich eine Tour-Etappe gewinnen kann, wenn ich alles richtig mache.“
Im Vorjahr bist du bei der Deutschland Tour Gesamtvierter geworden. Lautet jetzt dein Ziel, aufs Podium zu fahren?
„Ich werd natürlich wieder mein Bestes geben. In den vergangenen Jahren bin ich immer unter die Top 5 gefahren. Das traue ich mir auf jeden Fall wieder zu.“
Wie geht man so einen 2,3 Kilometer langen Prolog an? Einfach nur Vollgas geben?
„Man fährt Vollgas los. Man lässt nicht nach. Und hinten raus legt man dann noch eine Schippe drauf.“