Radsport: Felix Gall hat im Jahr 2023 Etappen bei der Tour de Suisse und der Tour de France gewonnen. Der Österreicher ist damit zu einem der absoluten Top-Kletterer des Pelotons aufgestiegen. Er belegt in unserem Ranking damit den ersten Platz.
Felix Gall misst sich jetzt mit den Besten
Zu Beginn des Jahres hätte wohl kaum jemand damit gerechnet, dass Felix Gall nur wenige Monate später eine Etappe bei der Tour de France gewinnen kann. Der Österreicher war bis dato bestenfalls als guter Helfer bekannt, gewann 2019 ein Rennen in Kroatien, fiel aber nie als potentieller Siegfahrer auf. Aber bereits im Februar in Frankreich, später auch in Italien und Spanien, präsentierte sich Felix Gall in einer nie da gewesenen Verfassung. Er fuhr vorn mit, war nicht selten der beste Fahrer seiner Mannschaft. Endgültig ging sein Stern dann bei der Tour de Suisse auf, als er eine Etappe gewann und Achter in der Gesamtwertung wurde. Logisch, dass er von seinem Team anschließend für die Tour de France nominiert wurde. Und auch dort wusste er zu überzeugen. Felix Gall gewann das Teilstück in Courchevel und fuhr bei zwei weiteren Etappen aufs Podium. Auch die Frankreich-Rundfahrt beendete er auf dem achten Rang in der Gesamtwertung. Besonders beeindruckend: Im Hochgebirge war er vor allem in der letzten Woche der einzige Fahrer, der mit Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard lange mithalten konnte.
Was ist in Zukunft noch möglich?
Es ist lange her, dass ein Bergfahrer aus Österreich bei der Tour de France im Hochgebirge und in der Gesamtwertung so erfolgreich war. 2005 fuhr Georg Totschnig einen Etappensieg ein. Bernhard Kohl gewann 2008 das Bergtrikot und wurde Gesamtdritter. Nachträglich wurden ihm jedoch diese Top-Ergebnisse wegen Dopings aberkannt. Nur ungern erinnert man sich an diese Zeiten zurück. Ähnliches ist von Felix Gall hoffentlich nicht zu erwarten. Der 25-Jährige macht einen bodenständigen und sympathischen Eindruck. Seine Entwicklung im Jahr 2023 ist gigantisch. Das wirft die Frage auf, wozu der Österreicher in Zukunft noch in der Lage sein wird. Seine Schwäche im Einzelzeitfahren ist eklatant und nicht wegzudiskutieren. Dafür war er im Hochgebirge stellenweise fast so stark wie Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar. Mit dem entsprechenden Fokus und dem Glauben an sich selbst ist durchaus vorstellbar, dass Felix Gall 2024 einen weiteren Schritt nach vorn machen kann.