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KomponentenTests

TQ HPR60 im Test: Flüsterturbo für Puristen?

3. Juni 2025 by Michael Faiß

Test / Komponenten: Der TQ-HPR50 hat in der Welt der Light-E-MTBs ja schon für einiges Aufsehen gesorgt. Jetzt legt TQ nach und schickt mit dem HPR60 die nächste Generation ins Rennen. Die Ansage: mehr Drehmoment und mehr Leistung auf gleichem, superkompaktem Raum. Gleichzeitig will man den Wirkungsgrad spürbar gesteigert, die Geräuschentwicklung weiter verringert und die Kühlung optimiert haben. Klingt erstmal nach der eierlegenden Wollmilchsau für alle, die sich ein E-Bike wünschen, das sich nicht wie eines anfühlt. Ob die Rechnung aufgeht und was der „Precision Evolved“ Antrieb wirklich kann, haben wir uns genauer angesehen.

Was ist der TQ HPR60 eigentlich? Die Philosophie dahinter

TQ positioniert den HPR60 nicht als Kraftprotz, der mit maximaler Power um sich wirft. Vielmehr steht eine optimale Power-to-Weight-Ratio und maximale Effizienz im Fokus. Das Ziel: ein harmonisches Zusammenspiel von Drehmoment, Leistung, Ansprechverhalten und Gewicht, das für ein pures Fahrerlebnis sorgen soll. Durch die Möglichkeit der unscheinbaren Integration soll die Kinematik des Bikes unverändert bleiben – für ein Fahrgefühl, das sich mühelos und natürlich anfühlt, mit unaufdringlicher Unterstützung und ohne Ablenkungen. Man will das kleinste, leichteste und leiseste System seiner Klasse mit der höchsten Drehmomentdichte bieten.

Die inneren Werte: Was wurde optimiert?

Im Vergleich zum schon sehr guten HPR50 hat der HPR60 auf dem Papier eine Schippe draufgelegt:



Mehr Drehmoment: Plus 10 Nm, was nun 60 Nm maximales Drehmoment bedeutet – eine Steigerung von 20%.
Mehr Leistung: Plus 50 Watt Motorleistung, was zu 350 Watt Maximalleistung führt – ein Plus von 17%.
Unterstützung: Bis zu 200% der Eigenleistung.
Gewicht: Der Motor selbst wiegt 1.924 Gramm. Das Gesamtsystem startet bei etwa 3.525 Gramm.
Q-Faktor: Schmale 135 mm.

Darüber hinaus verspricht TQ ein verbessertes Kühlkonzept für höhere thermische Stabilität, einen gesteigerten Wirkungsgrad und nochmals reduzierte Geräuschemissionen. Der Leistungsverlauf zeigt, dass die 350 Watt Spitzenleistung über einen breiten Drehzahlbereich von etwa 55 bis über 120 U/min gehalten werden.



Das Geheimnis im Inneren: Die Harmonic Pin Ring Technologie

Das Herzstück des TQ-Antriebs ist das patentierte Harmonic Pin Ring (HPR) Getriebe. Diese Technologie unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichen E-Bike-Antrieben, die oft auf mehrere Zahnräder setzen, von denen aber immer nur wenige Zähne gleichzeitig im Eingriff sind. Das HPR-Getriebe hingegen nutzt einen Doppelzahnring, bei dem viele Zähne gleichzeitig im Eingriff sind. Die Zahnform ist präzise aufeinander abgestimmt, um maximale Flächenpressung zu erzielen. So kann viel Kraft auf wenige Teile übertragen werden.

Die Vorteile liegen auf der Hand: ein extrem kompakter Aufbau, weniger Teile, weniger Kraftverlust und ein sehr effizienter Betrieb. Weil das Getriebe die Kraft so direkt überträgt, kann der Motor mit einer geringeren Drehzahl arbeiten, was wiederum zu weniger Verschleiß und vor allem zu einer signifikanten Geräuschreduktion führt. Dieses direkte Ansprechverhalten ist auch der Schlüssel zum oft gelobten natürlichen Fahrgefühl, da die Motorunterstützung präzise und verzögerungsfrei an das Fahrverhalten angepasst werden kann.



Das System rundherum: Akkus, Display und Co.

Zum HPR60-System gehören natürlich weitere Komponenten:

Akkus: Hier gibt es neue Optionen mit 290 Wh (ca. 1.460g) und 580 Wh (ca. 2.695g). Der bekannte 360 Wh Akku (ca. 1.835g) bleibt ebenfalls im Programm.



Range Extender: Ein kompakter Zusatzakku mit 160 Wh und 960 Gramm, der wie eine kleine Trinkflasche aussieht und per Fidlock-Halterung oder in zertifizierten Flaschenhaltern befestigt werden kann. Pfiffig: Er kann den HPR60 auch eigenständig betreiben und verfügt über eine intelligente Ladelogik in Kombination mit dem Hauptakku.


Display: Neu ist ein hochauflösendes Farbdisplay, das sich nahtlos ins Oberrohr integrieren lässt und auch bei Sonneneinstrahlung gut ablesbar sein soll. Es bietet verschiedene Anzeigen, Bluetooth-Konnektivität zur TQ-App und ist mit ANT+ Fahrradcomputern kompatibel.


Remote: Eine minimalistische Zwei-Knopf-Einheit am Lenker dient zur Wahl der Fahrmodi (Eco, Mid, High) und der Schiebehilfe. Sauberer Tastendruck, keine unnötigen Spielereien.
App & Software: Über die TQ-App lassen sich Motorparameter wie Spitzenleistung, Unterstützungsgrad und Pedalansprache individuell anpassen.



Der HPR60 auf dem Trail: Flüstern statt Fauchen

Schon der HPR50 war ein Leisetreter, aber der HPR60 setzt hier nochmal einen drauf. In den allermeisten Situationen ist der Motor nicht einfach nur leise, sondern unhörbar. Selbst Abrollgeräusche der Reifen auf Asphalt sind meist lauter. Nur bei längerer, intensiver Bergauffahrt in hoher Trittfrequenz ist ein Summen zu vernehmen, das aber immer noch extrem dezent bleibt.

Das Fahrgefühl? „Eingebauter Rückenwind“ trifft es wohl am besten. Der Motor schiebt nicht aggressiv, er zieht nicht spürbar, sondern unterstützt die natürliche Tretbewegung so subtil, dass man sich einfach nur stark und fit fühlt. Das ist ein himmelweiter Unterschied zu vielen anderen Systemen, auch im Light-Assist-Bereich. Man muss allerdings auch bereit sein, selbst mehr zu arbeiten. Wer erwartet, spielend leicht steilste Rampen hochzukommen, für den ist der HPR60 eher nichts. Hier geht es um das Erlebnis, die Landschaft und das Gefühl, aus eigener Kraft unterwegs zu sein – nur eben ein bisschen leichter.



Bezüglich der Reichweite erreichten wir mit dem kleinen 290-Wh-Akku und einem Systemgewicht von rund 83-84 kg (Fahrer plus Ausrüstung) bei mittlerer Unterstützung (ca. 200 Watt Motorleistung und ca. 200 Watt Fahrerleistung) rund 1000 Höhenmeter. Das ist ein solider Wert für so einen kleinen Akku. Auch die thermische Stabilität scheint zu passen: Selbst nachdem der Akku fast am Stück leer gefahren wurde, zeigte der Motor keine Anzeichen von Überhitzung oder Leistungsreduktion und war lediglich handwarm.

Für wen ist der TQ HPR60 der richtige Begleiter?

TQ selbst sagt, der HPR60 sei für sportive Biker, die ihr Fahrerlebnis maximieren wollen, ohne Abstriche beim Fahrgefühl machen zu müssen. Es ist ein System für alle, die die Optik und das Handling eines klassischen „Bio-Bikes“ lieben, sich aber eine unaufdringliche, harmonische Unterstützung wünschen. Wer die volle Kontrolle behalten und nicht vom Motor „gefahren werden“ will, findet hier einen passenden Partner. Er eignet sich für nahezu alle Segmente von Urban bis MTB. Wer jedoch maximale Power und brachiale Beschleunigung sucht, wird mit dem HPR60 vermutlich nicht glücklich.

Fazit: TQ HPR60

Pro

  • Extrem leise
  • Sehr natürliches Ansprechverhalten
  • Akkus mit hoher Energiedichte

Contra

  • Kein Kraftpaket

Fakten

Produktjahr2025
Preis-
Web www.tq-ebike.com
Der TQ-HPR60 ist mehr als nur ein kleines Update des HPR50. Er ist die konsequente Weiterentwicklung einer Philosophie, die auf ein möglichst natürliches, leises und unauffälliges Fahrerlebnis abzielt. Die Leistungssteigerung ist willkommen und spürbar, ohne den grundlegenden Charakter zu verwässern. Wer ein E-Bike-System sucht, das sich anfühlt, als wäre es gar nicht da, und dabei hilft, die eigenen Grenzen unauffällig zu erweitern, der sollte den HPR60 unbedingt Probe fahren. Er ist kein Motor für jedermann, aber für Puristen und Liebhaber des dezenten Supports könnte er verdammt nah am Ideal sein.
Stichworte:featuredLight AssistLight E-MTBTQtq hpr60

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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