Radsport: Bei der Tour de France 2025 dürfen sich die Sprinter wieder über eine Chance aufs Gelbe Trikot freuen. Der Tagessieger in Lille wird gleichzeitig auch der erste Gesamtführende sein – doch wer wird es sein?
Ein Tag für die Sprinter
Mit 184,9 Kilometern bildet die erste Etappe an der französisch-belgischen Grenze den Auftakt zur wichtigsten Grand Tour des Jahres – und sie verspricht ein Rennen ganz im Zeichen der Sprinter. Zwar sind die ersten Kilometer traditionell von Nervosität geprägt, doch das Streckenprofil gibt eigentlich wenig Anlass zur Hektik. Die Route durch die Region Pas-de-Calais eignet sich ideal für eine frühe Ausreißergruppe, die unter sich die Zwischenwertungen ausmachen dürfte. Eine echte Selektion ist kaum zu erwarten – es sei denn, es kommt zu Stürzen, die wir selbstverständlich nicht sehen möchten. Auch Wind sollte in dieser Gegend keine entscheidende Rolle spielen, sodass die Klassementfahrer wachsam bleiben, jedoch kaum mit Zeitverlust rechnen müssen. Zurück im Département Nord werden die Sprinterteams alles daransetzen, einen Massensprint in Lille zu erzwingen. Die Zielgerade unterhalb der Zitadelle bietet keine nennenswerten Schwierigkeiten – perfekte Bedingungen also, damit sich der stärkste Sprintzug mit dem schnellsten Mann durchsetzen kann.
Wer holt sich das Bergtrikot?
Während das Gelbe und das Grüne Trikot wohl relativ sicher an den Tagessieger gehen werden, ist der Kampf ums Bergtrikot völlig offen. Drei Bergwertungen der vierten Kategorie warten auf die Profis. Wer zwei davon gewinnt, hat das Gepunktete sicher. Vermutlich werden sich einige explosive Fahrer in die Fluchtgruppe wagen, die dann an den Hügeln das Tempo verschärfen und um die Punkte sprinten. Zuzutrauen ist eine solche Aktion unter anderem dem Dänen Magnus Cort (Uno-X Mobility), dem Kolumbianer Sergio Higuita (XDS Astana), dem Belgier Thibau Nys (Lidl – Trek) und dem Franzosen Quentin Pacher (Groupama – FDJ).
Velomotion-Prognose: Ein Belgisches Duell an der Grenze
Die Tour de France 2025 wird Frankreich nicht verlassen. Direkt zum Auftakt befindet sich das Fahrerfeld aber so nahe am Ausland, wie später kaum noch. An der französisch-belgischen Grenze werden daher vor allem die belgischen Sprinter motiviert sein, das Gelbe Trikot zu erobern. Wir erwarten einen Zweikampf um den Tagessieg zwischen Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) und Tim Merlier (Soudal – Quick-Step). Aber auch der Italiener Jonathan Milan (Lidl – Trek) gilt als einer der Favoriten auf den Tagessieg. Alle drei verfügen über einen ausgezeichneten Sprintzug. Philipsen zum Beispiel kann auf keinen geringeren als Mathieu van der Poel als Anfahrer bauen – was für ein Luxus! Außenseiterchancen rechnen wir Jordi Meeus (RB – Bora – hansgrohe) und damit einem weiteren Belgier zu. Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) muss ebenfalls erwähnt werden, so gewann der Eritreer im Vorjahr schließlich drei Teilstücke. Die deutschen Hoffnungen ruhen auf Phil Bauhaus (Bahrain – Victorious) und Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech).
*** Jasper Philipsen
** Tim Merlier, Jonathan Milan
* Jordi Meeus, Biniam Girmay, Phil Bauhaus
5 days until the Grand Depart #tourdefrance2025 pic.twitter.com/jpOLgZTyWC
— Beefeater Bend (@tdfbeefeaters) June 30, 2025