Radsport: Eigentlich haben wir heute auf der zehnten Etappe der Tour de France eine recht eintönige Flachetappe erwartet. Doch die Windverhältnisse sorgten für einen spannenden Fight der Klassementfahrer. Dies führte zu enormen Zeitverlusten für unter anderem Thibaut Pinot (Groupama – FDJ), Richie Porte (Trek – Segafredo) und Jakob Fuglsang (Astana). Bei diesem Chaos ging der erste Etappensieg bei einer Tour de France von Wout Van Aert (Jumbo – Visma) fast unter.
Windverhältnisse sorgen für Spannung
Sechs Ausreißer haben den Beginn der heutigen zehnten Etappe der Tour de France geprägt. Tony Gallopin (AG2R La Mondiale), Natnael Berhane (Cofidis), Odd Christian Eiking (Wanty – Gobert), Mads Würtz Schmidt (Katusha – Alpecin), Anthony Turgis (Total – Direct Energie) und der Schweizer Michael Schär (CCC) bekamen vom Peloton aber nur rund drei Minuten Vorsprung zugesprochen. Die Teams der Sprinter stellten sofort klar, dass es heute nach 217,5 Kilometern von Saint-Flour nach Albi zu einem Massensprint kommen wird. Entsprechend eintönig war der Rennverlauf – zumindest zu diesem Zeitpunkt. Interessant wurde es erstmals 70 Kilometer vor dem Ziel, als die Mannschaft Ineos die Windverhältnisse ausnutzen wollte, um das Hauptfeld zu zerteilen. Dies gelang auch, als das Team Jumbo – Visma mit einstieg. Doch da der Weg bis zur Ziellinie einfach noch zu lang war, gab man das Unterfangen wieder auf.
Zahlreiche Favoriten verlieren heute die Tour
Zur nächsten Windstaffel kam es 40 Kilometer vor dem Ziel. Die Mannschaft EF Education First forcierte das Tempo. Nachdem einige Profis den Anschluss verloren haben, stiegen mehr und mehr Teams in die Nachführarbeit mit ein. Dadurch wurde die Ausreißergruppe frühzeitig eingeholt. Distanziert wurden unter anderem George Bennett (Jumbo – Visma), Thibaut Pinot (Groupama – FDJ), Richie Porte (Trek – Segafredo), Mikel Landa (Movistar) Jakob Fuglsang (Astana) und ironischerweise auch Rigoberto Uran (EF Education First). Die Mannschaft des zuletzt genannten sorgte also zunächst für eine klaffende Lücke, musste dann aber die eigens verursachte Lücke wieder schließen. Da in der ersten Gruppe zahlreiche Teams das Tempo konstant hochhielten, kam es zu riesigen Zeitabständen. Pinot und. Co. büßten über eineinhalb Minuten ein. Wachsam war jedoch Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe). Damit steigen die Chancen des Deutschen auf eine Top-Platzierung in der Gesamtwertung.
Wout Van Aert schlägt die Sprint-Elite
Bei diesem ganzen Chaos im Gesamtklassement geriet der Kampf um den Etappensieg fast in den Hintergrund. Doch die Mannschaft Sunweb war in der ersten Gruppe enorm stark vertreten, so dass sie den Sprint für ihren Kapitän Michael Matthews anziehen konnte. Doch erneut war der Australier einfach zu schwach. Stattdessen zog Wout van Aert (Jumbo – Visma) an allen vorbei. Der Belgier ist damit der dritte Mann vom Team Jumbo – Visma, der bei der diesjährigen Tour de France einen Massensprint gewinnen kann. Elia Viviani (Deceuninck – Quick-Step) fuhr auf Rang zwei vor Caleb Ewan (Lotto – Soudal).