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Tour Down Under: Alle Etappen, Teams & Fahrer

17. Januar 2020 by Michael Behringer

Tour Down Under Vorschau 2020

Radsport: Fans aufgepasst! Vier Tage noch, dann beginnt die neue WorldTour-Saison. In Australien kämpfen die Profis um erste Punkte. Wer hat die besten Karten? Wir blicken auf alle sechs Etappen und haben die Startliste durchforstet. Dabei nehmen wir auch alle deutschsprachigen Fahrer unter die Lupe.

Zu schwer? Kein Hattrick für Daryl Impey!

In den vergangenen beiden Jahren durfte sich Daryl Impey (Mitchelton – Scott) im Trikot seiner australischen Mannschaft über den Gesamtsieg bei der Tour Down Under freuen. Dem Südafrikaner gelang der perfekte Mix zwischen Sprinter und Bergfahrer – eine Mischung, die kaum gelingt, aber 2017 und 2018 erforderlich war. In dieser Saison dürfte sich dies ändern. Schuld ist die Streckenführung auf der dritten Etappe. Dort nämlich sorgt der 9,3 Prozent steile Torrens Hill auf dem Weg nach Paracombe für das Highlight der Rundfahrt. Gemeinsam mit dem 7,5 Prozent steilen Willunga Hill, der am letzten Tag der Tour Down Under zweimal in Angriff genommen wird, sorgt er dafür, dass der Gesamtsieger 2020 ein Top-Bergfahrer sein muss. Konnte Daryl Impey in den Jahren zuvor seine im Sprint gewonnenen Sekunden noch gerade so über den Willunga Hill retten, wird ihm ein weiterer Berg einen Strich durch die Rechnung machen.



Daryl Impey:
„Insgesamt ist es eher was für die Kletterer und wird deshalb für Fahrertypen wie mich schwierig.“

10 Deutsche, 3 Schweizer & 2 Österreicher

Ihren Weg nach Australien gefunden haben auch 15 Profis aus deutschsprachigen Ländern. Zehn davon starten unter der deutschen Flagge. Siegfahrer suchen wir allerdings vergeblich. Lediglich André Greipel (Israel Start-Up Nation) – immerhin Rekord-Etappensieger – wäre ein Coup auf einer der flachen Etappen zuzutrauen. Gemeinsam mit Anfahrer Rick Zabel (Israel Start-Up Nation) bekommt er es in den Massensprints unter anderem mit Caleb Ewan (Lotto – Soudal), Elia Viviani (Cofidis) und Sam Bennett (Deceuninck – Quick-Step) zu tun. Dementsprechend sind auch ihre Landsleute Roger Kluge (Loto – Soudal) und Marco Mathis (Cofidis) vor allem in der Sprintvorbereitung gefragt. Simon Geschke (CCC) und Michael Schwarzmann (Bora – hansgrohe) dürfen auf kleine Freiheiten hoffen und vielleicht werden wir sie sogar das ein oder andere Mal in Gruppen zu sehen bekommen. Max Kanter (Sunweb) und Florian Stork (Sunweb) hingegen werden vorwiegend Helferdienste leisten müssen. Dies trifft wohl auch auf Juri Hollmann (Movistar) und Jonas Rutsch (EF) zu, die bei der Tour Down Under erstmals in der WorldTour ein Rennen bestreiten.

Kilian Frankiny (Groupama – FDJ) und Fabian Lienhard (Groupama – FDJ) sowie Danilo Wyss (NTT) versuchen in Australien die Schweizer Fahne hochzuhalten. Während die beiden zuletzt genannten wohl für die Sprintvorbereitung ihrer Mannschaften eingespannt werden, kann der zuerst genannte vielleicht sogar auf die Gesamtwertung schielen.



Gleiches könnte auf Hermann Pernsteiner (Bahrain – McLaren) zutreffen. Der Österreicher gilt als starker Kletterer und wird sich daher über die Etappen mit dem Torrens Hill und dem Willunga Hill freuen. Sein Landsmann und Teamkollege Marco Haller (Bahrain – McLaren) eher weniger. Ihm werden dafür vielleicht auf den flachen Teilstücken Freiheiten zugestanden.

Velomotion-Prognose: Simon Yates und die starken Australier

Deutsche Fahrer werden in den Kampf um den Gesamtsieg der Tour Down Under nicht mit eingreifen können. Die Schweizer dürfen mit Kilian Frankiny (Groupama – FDJ) und die Österreicher mit Hermann Pernsteiner (Bahrain – McLaren) auf eine gute Platzierung hoffen. Doch auf dem Podium werden am Ende der sechs Tage andere Fahrer stehen. Besonders stark tritt das australische Team um Titelverteidiger Daryl Impey (Mitchelton – Scott) auf. Als Leader dürfte auf Grund der Streckenführung allerdings Simon Yates (Mitchelton – Scott) ins Rennen gehen. Dem starken Puncheur aus Großbritannien liegen die kurzen, giftigen Anstiege auf den Etappen #3 und #6 bestens. Messen muss er sich dort vorwiegend mit einheimischen Profis. Richie Porte (Trek – Segafredo) gewann die letzten sechs Bergankünfte auf dem Willunga Hill – und 2017 zusätzlich in Paracombe und schließlich die Gesamtwertung. Auch Rohan Dennis (Ineos), Nathan Haas (Cofidis), Jay McCarthy (Bora – hansgrohe) und Jai Hindley (Sunweb) wollen ihren Fans vor Ort etwas bieten und können die nötige Qualität vorweisen.

Doch auch gegen internationale Herausforderer wird sich Simon Yates wehren müssen. Denn die kurzen und knackigen Anstiege kommen unter anderem auch dem Italiener Diego Ulissi (UAE Team Emirates) sowie den Spaniern Luis Leon Sanchez (Astana), Omar Fraile (Astana) und Rafael Valls (Bahrain – McLaren) entgegen. In der WorldTour zurück, möchte sich auch Belgiens Ben Hermans (Israel Start-Up Nation) auf seinem bevorzugten Terrain profilieren. Fraglich ist, ob die niederländische Mannschaft Jumbo – Visma auf den Niederländer Antwan Tolhoek oder den Neuseeländer George Bennett setzen wird. Ebenfalls Fragezeichen notieren wir neben den Namen von Romain Bardet (AG2R La Mondiale) und Pavel Sivakov (Ineos). Dem Franzosen bzw. dem Russen liegen eigentlich eher die längeren Anstiege. Außerdem dürften sie ihren ersten Formhöhepunkt der Saison etwas später gesetzt haben.



☆☆☆ Simon Yates (Mitchelton – Scott)
* * Richie Porte (Trek – Segafredo), Rohan Dennis (Ineos)
* Jay McCarthy (Bora – hansgrohe), Jai Hindley (Sunweb), Nathan Haas (Cofidis)

1. Etappe 21. Januar: Tanunda – Tanunda (150,0 km)

Tour Down Under Etappe 1

2. Etappe 22. Januar: Woodside – Stirling (135,8 km)

Tour Down Under Etappe 2



3. Etappe 23. Januar: Unley – Paracombe (131,0 km)

Tour Down Under Etappe 3

4. Etappe 24. Januar: Norwood – Murray Bridge (152,8 km)

Tour Down Under Etappe 4

5. Etappe 25. Januar: Glenelg – Victor Harbor (149,1 km)

Tour Down Under Etappe 5



6. Etappe 26. Januar: Mclaren Vale – Willunga Hill (151,5 km)

Tour Down Under Etappe 6

Stichworte:NewsTour Down Under

Über Michael Behringer

Radsport mit all seinen Taktiken, Etappenanalysen, Platzierungen und Prognosen sind die große Leidenschaft von Michael Behringer. Im Jahr 1996 hat er seine erste Tour de France verfolgt. Seitdem beobachtet er nahezu jedes Rennen. Seine Passion Radsport begleitet ihn also seit über zwei Jahrzehnten. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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