Radsport: Richard Carapaz hat das dritte Teilstück der Polen-Rundfahrt für sich entschieden. Der Ecuadorianer konnte sich mit einem langen Sprint gegen die Konkurrenz durchsetzen und die Gesamtführung übernehmen.
Keine Chance für die Ausreißer
Heute ging es bei der Polen-Rundfahrt erstmals für die Klassementfahrer zur Sache. Auf der 203,1 Kilometer langen Etappe von Wadowice nach Bielsko-Biala wartete zwar kein Hochgebirge auf die Profis, aber immerhin galt es sieben Bergwertungen zu absolvieren. Der wellige Rundkurs – 3x 7,2 Kilometer – sollte mit seiner bergan führenden Zielankunft zusätzlich für Spannung sorgen. Zunächst jedoch prägten wie gewohnt die Ausreißer das Tagesgeschehen. Mit den Polen Kamil Gradek (CCC) und Patryk Stosz (Nationalteam Polen), sowie dem Franzosen Quentin Jauregui (AG2R La Mondiale) und dem Niederländer Taco van den Hoorn (Jumbo – Visma) konnte sich ein Quartett aus dem Hauptfeld lösen. Erfolglos – und etwas überraschend – haben sich daran frühzeitig auch der Däne Jakob Fuglsang (Astana) und der Belgier Thomas de Gendt (Lotto – Soudal) versucht. Verständlicherweise hat die Konkurrenz diesen Vorstoß jedoch unterbunden.
Carapaz vor Ulissi
Im Hauptfeld übernahm vorwiegend die Mannschaft Deceuninck – Quick-Step das Kommando. Durch das hohe Tempo wurde der letzte der vier Ausreißer schon 28,0 Kilometer vor dem Ziel gestellt. Direkt danach attackierte Nathan Haas (Cofidis). Der Australier konnte sich einen Vorsprung von knapp über einer Minute herausfahren. Doch dann forcierte Bora – hansgrohe in Person von Pascal Ackermann das Tempo schlagartig, so dass Nathan Haas innerhalb weniger Minuten wieder eingefangen wurde. Auf den letzten Kilometern riss Ineos die Kontrolle an sich. Eine Attacke von Groupama – FDJ konnte so vereitelt werden. 300 Meter vor dem Ziel ging plötzlich Richard Carapaz (Ineos) aus dem Sattel. Statt auf einen klassischen Sprint zu warten, ging der Ecuadorianer früh in den Wind – und gewann. Diego Ulissi (UAE) kam zu spät. Damit ist Richard Carapaz neuer Gesamtführender.
Fabio Jakobsen ist aus dem Koma erwacht
Abseits des Sportlichen gibt es gute Nachrichten zu vermelden. Der auf der ersten Etappe so schwer gestürzte Fabio Jakobsen (Deceuninck – Quick-Step) ist aus dem künstlichen Koma erwacht. Die Tour de Pologne meldete via Twitter. „Wir haben gute Nachrichten aus dem Krankenhaus in Sosowiec. Fabio Jakobsen ist nun aus dem Koma erwacht. Sein Zustand ist gut.“ Doch auch heute kam es bei der Polen-Rundfahrt wieder zu Stürzen. Schlimm erwischt hat es in der Abfahrt des Wielka Puszcza-Anstiegs Mickael Delage (Groupama – FDJ). Der Franzose wurde im Helikopter ins Krankenhaus geflogen. Laut seiner französischen Equipe war er bei Bewusstsein.
#TDP20 🇵🇱 | VICTOIRE DE RICHARD CARAPAZ !! L’équatorien du Team INEOS s’impose sur la 3ème étape du Tour de Pologne !!#LesRP / #lequipeVELO pic.twitter.com/xxPQWWsVPn
— Paul Moutarde (@PaulMoutarde) August 7, 2020