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Tour de France #6: Lutsenko gewinnt als Solist auf dem Mont Aigoual

3. September 2020 by Michael Behringer

Lutsenko Tour de France 2020

Radsport: Alexey Lutsenko hat die sechste Etappe der Tour de France gewonnen. Der Kasachische Meister erwies sich als stärkster Ausreißer. Die Top-Favoriten verzichteten auf Attacken.

Lutsenko Tour de France

8 Mann auf der Flucht

Schon um 12:00 machten sich heute die Profis bei der Tour de France an die Arbeit. Nach dem Start in Le Teil galt es 191,0 Kilometer bis zum Ziel auf dem Mont Aigoual zurückzulegen. Anders als gestern bildete sich recht früh die Ausreißergruppe des Tages. Olympiasieger Greg van Avermaet (CCC) löste sich gemeinsam mit dem kasachischen Meister Alexey Lutsenko (Astana), Edvald Boasson Hagen (NTT), Nicolas Roche (Sunweb), Neilson Powless (EF), Jesús Herrada (Cofidis), Daniel Oss (Bora – hansgrohe) und Remi Cavagna (Deceuninck – Quick-Step). Im Hauptfeld war man sich zunächst uneins. Schließlich waren einige Teams – vor allem französische – nicht vorn vertreten, die sicherlich dabei sein wollten. Doch da die Ausreißergruppe gut harmonierte, akzeptierte man schließlich die Zusammensetzung. Nachdem der Vorsprung auf etwas mehr als sechs Minuten angewachsen ist, übernahm die Mannschaft Mitchelton – Scott für Leader Adam Yates die Kontrolle.



Bennett unterstreicht Ambitionen auf Grün

Der Zwischensprint ging an die Ausreißer. Dahinter schnappte sich Roger Kluge (Lotto – Soudal) die Punkte durch einen überraschenden Angriff. Eine fraglich Aktion, wenn man bedenkt, dass sich Caleb Ewan (Lotto – Soudal) selbst überhaupt nicht an den Zwischensprints beteiligt und somit im Kampf um Grün eigentlich schon so gut wie aus dem Rennen ist. Nicht davon beeindrucken ließ sich jedenfalls Sam Bennett (Deceuninck – Quick-Step). Der Irische Meister schnappte sich die Punkte im Sprint vor Anfahrer Michael Morkov (Deceuninck – Quick-Step). Peter Sagan (Bora – hansgrohe) verliert also weiter an Boden. Nicolas Roche (Sunweb) holte sich bei den ersten beiden Bergwertungen die maximale Punktzahl. Im Peloton hat längst das Team Ineos die Nachführarbeit übernommen und den Abstand auf unter drei Minuten gedrückt.

Ineos mit gemächlichem Tempo

Am Col de la Lusette angekommen – immerhin einem 11,7 Kilometer langen und 7,3 Prozent steilen Berg – forcierte Remi Cavagna in der Ausreißergruppe direkt das Tempo. Edvald Boasson Hagen und Daniel Oss konnten nicht mehr folgen. Kurz später wurde auch Remi Cavagna selbst distanziert. 4,0 Kilometer vor dem Gipfel machte Alexey Lutsenko ernst. Der Kasachische Meister ließ auch seine restlichen Begleiter stehen und machte sich als Solist auf den Weg Richtung Ziel. Das Hauptfeld hatte scheinbar keine Interesse, die Flüchtigen noch einzusammeln. Das Tempo von Ineos war einfach nicht hoch genug. So konnte Fabio Aru (UAE) sogar in die Offensive gehen und schnell einen Vorsprung von rund einer Minute herausfahren – ihn dann aber wieder verlieren.

Lutsenko lässt sich den Sieg nicht mehr nehmen

Alexey Lutsenko fuhr die letzten rund 15 Kilometer allein und ließ sich den Tagessieg nicht mehr nehmen. Dahinter erkämpfte sich Jesus Herrada den zweiten Platz, obwohl er bereits mehrfach abgehängt wurde. Im Hauptfeld kam es zu keinen nennenswerten Attacken mehr, da die letzten Kilometer vor der Ziellinie einfach zu wenig anspruchsvoll waren. Lediglich Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) ersprintete sich auf den letzten Metern noch eine Sekunde. Tadej Pogacar (UAE) überstand eine Schrecksekunde, als er sein Rad wechseln musste, aber wieder ins Hauptfeld hineinfahren konnte. Damit bleibt Adam Yates (Mitchelton – Scott) im Gelben Trikot. Morgen dürfte es zu einem Massensprint kommen.



🏁 Lutsenko se lleva la victoria en el Mont Aigoual.

No pudo ser, pero @jesushl90 logra un meritorio segundo puesto.

Sigue todo el #TDF2020 en https://t.co/x56wEWoWvo pic.twitter.com/wjButvjjO0



— Eurosport.es (@Eurosport_ES) September 3, 2020



Stichworte:Adam YatesAlexey LutsenkoNewsSam BennettTour de France

Über Michael Behringer

Radsport mit all seinen Taktiken, Etappenanalysen, Platzierungen und Prognosen sind die große Leidenschaft von Michael Behringer. Im Jahr 1996 hat er seine erste Tour de France verfolgt. Seitdem beobachtet er nahezu jedes Rennen. Seine Passion Radsport begleitet ihn also seit über zwei Jahrzehnten. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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