Spektrum: Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen ist minimal. Umso erfreulicher ist es, wenn ein entwendeter Drahtesel wiederauftaucht und womöglich sogar der Langfinger geschnappt wird. Aber wer rechnet schon damit, dass ein Fahrradhändler Teil einer Hehlerbande ist? Genau das ist aber vor wenigen Wochen in München passiert. Hier ist die ganze Story.
Das eigene Rad im Fahrradladen gefunden
Alles Begann Ende März 2021 in München. Damals wurde einem 39 Jahre alten Münchner sein selbstverständlich vorschriftsmäßig angeschlossenes Fahrrad der Marke KTM direkt vor seinem Haus entwendet. Daraufhin erstattete der Mann Anzeige. Ende April besuchte der Mann auf der Suche nach einem neuen Fahrrad einen Fahrradladen im Stadtteil Maxvorstadt.
Wie durch einen Zufall entdeckte der 39-Jährige dort sein eigenes Rad und nahm es zu einer Probefahrt mit. Nach der Probefahrt konfrontierte der Mann den 25-jährigen Geschäftsführer damit, dass es sich um sein gestohlenes Fahrrad handelte. Verblüffenderweise ließ der Händler den Bestohlenen ohne weiteren Besitznachweis samt Fahrrad ziehen.
Verdacht der Bandenhehlerei
Das 39-jährige Opfer ließ die Sache nicht auf sich beruhen. Bei einer Untersuchung des Rades stellte die Polizei fest, dass die Rahmennummer des Bikes manipuliert wurde. Ebenso wie bei 12 anderen Rädern, die die Polizei im Fahrradladen sicherstellen konnte, wurde die Rahmennummer durch eine neue Nummer überstanzt.
Während des Polizeieinsatzes wurden neben dem 25-jährigen Geschäftsführer auch zwei weitere Männer im Alter von 20 und 51 Jahren festgenommen und in die Haftanstalt des Polizeipräsidiums München gebracht. Auf die drei Personen wartet ein Prozess wegen gewerbsmäßiger Bandenhehlerei. Aktuell laufen die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat.