Spektrum: Klimafreundliches Verhalten fördern. Das ist eines der Ziele, das sich die aktuelle Bundesregierung gesetzt hat. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nun einen Klimabonus für den Kauf von Fahrrädern forciert.
Hoher Bonus auf die Einkommensteuer
Boni als Anregungen für ein bestimmtes Verhalten sind in der Politik ein alter Hut. Erinnern wir uns an die Abwrackprämie aus dem Jahr 2009, um inmitten der Finanzkrise die deutsche Automobilindustrie zu unterstützen. Ein neuer Plan von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sieht nun einen „Klimabonus“ vor.
„Wir müssen klimafreundliches Verhalten unterstützen. […] Ich schlage konkret einen steuerlichen Klimabonus vor, der ähnlich wie der Handwerkerbonus funktioniert“, so Scheuer in einem Interview mit der Zeitung Welt. Anders als die Abwrackprämie soll dieser Klimabonus allerdings direkt in Form eines Abzugs von der Einkommensteuer erfolgen. Das wäre unbürokratisch und damit für viele Menschen besonders attraktiv.
Familien profitieren von höherem Kinderfreibetrag
Im Detail sieht der Plan vor, dass 20 Prozent der Ausgaben für den Kauf eines Fahrrads oder E-Bikes von der Einkommensteuer abgesetzt werden können. Die Obergrenze für die Absetzbarkeit soll bei 1.000 Euro liegen, was z.B. einem E-Bike-Wert von 5.000 Euro entspräche.
Geplant ist außerdem, dass auch andere klimafreundliche Verhaltensweisen über einen solchen Klimabonus abgerechnet werden können sollen. Außerdem sollen auch Familien im Rahmen des Klimabonus stärker berücksichtigt werden. Dafür führt der Bundesverkehrsminister die Erhöhung des Kinderfreibetrags um 500 Euro ins Feld.
Darüber hinaus fordert Andreas Scheuer Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) dazu auf, den Weg für ein attraktives Jobticket freizugeben, bei dem die vollständige Kostenübernahme durch den Arbeitgeber möglich sei. Laut Scheuer sei es das Ziel, dass viele Menschen in den Metropolen Deutschlands vom Auto auf den Nahverkehrs bzw. das Fahrrad umsteigen.