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MountainbikesTests

Mountainbikes: Rose Thrill Hill 3: Kompromissloser Allrounder

23. September 2014 by Michael Faiß

rose thrill hill

Test: Ein Rahmen aus Vollcarbon, weniger als 120mm Federweg an Front und Heck und überwiegend Anbauteile aus dem Leichtbausektor. Ein erster Blick auf das neue Rose Thrill Hill mag zu der Annahme verleiten, es handle sich hierbei um ein reinrassiges Cross Country Racebike – allerdings ist das nur die halbe Wahrheit. In unserem Test zeigen wir, dass sich das neue Carbonfully nur schwer in eine der zahlreichen Schubladen zwängen lässt.

Die Münsterländer von Rose bieten das Thrill Hill in drei Ausstattungsvarianten an, die allerdings Rose-typisch vom Besteller auch noch weiter auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten werden können. Gemein haben alle Varianten den Rahmen, den wir hier als erstes genauer unter die Lupe nehmen.



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Rahmen

Der mit dezenten, wahlweise roten oder schwarzen Decals verzierte schwarze Carbonrahmen beeindruckt zuallererst durch eine gelungene Formgebung und ein sehr gutes Gewicht von lediglich 1,9kg. Beim Hinterbau mit 115mm Federweg handelt es sich nicht wie bei anderen Fullys aus dem Hause Rose um einen klassischen Viergelenker – durch flexende Sitzstreben am Carbonhinterbau konnte auf ein Lager an der Hinterachse verzichtet werden. Das spart Gewicht und man hat ein Lager weniger, um das man sich eventuell kümmern muss. Innenverlegte Züge sorgen für einen cleanen Look.

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Die Entscheidung der Entwickler, das Thrill Hill mit 27,5“ Rädern auszustatten, mag den einen oder anderen vielleicht verwundern. Wenngleich 29“ Laufräder sich hierzulande noch immer schwertun, so ist doch zumindest der Cross Country und Marathon Bereich auch bei uns fest in Händen der großen Laufräder. Weshalb also die Entscheidung für 27,5“? Die Entwicklung des Thrill Hill erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Rose ultraSPORTS Team. Ziel war es, ein Bike zu entwickeln, das sich insbesondere auf technisch anspruchsvollen Worldcup-Kursen wohlfühlt. Genau hier kommen dann auch die Vorzüge der neuen 27,5“ Laufräder voll zum Tragen: Sie vereinen die Wendigkeit der 26“er mit der Laufruhe der 29“er und sind somit wie gemacht für ein Rad wie das Thrill Hill. Nicht zuletzt wird das Bike somit auch für kleinere Menschen interessant, die Probleme mit den großen Laufrädern haben.

Auch der Blick auf die Geometriedaten zeigt die Liebe zum Detail und unterstreicht den außergewöhnlichen Charakter des Rose Bikes. Die tiefe Front und der lange Reach sorgen für eine sportliche Sitzposition, während der gemäßigte Lenkwinkel von 69° den Fahrer vor Überschlagsgefühlen auf steilen Abfahrten bewahrt. Auffällig sind auch die mit 440mm recht langen Kettenstreben, durch die das Thrill Hill zwar etwas an Wendigkeit einbüßt, dafür aber durch eine höhere Laufruhe auf ruppigeren Passagen punkten kann.

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Ausstattung

Die Ausstattung des von uns getesteten Topmodells Thrill Hill 3 lässt kaum Wünsche offen: Die zehntausendfach bewährte Rock Shox SID Gabel bietet 100mm Federweg, der sich ebenso wie beim Fox Float CTD Dämpfer vom Lenker aus komplett sperren lässt. Der Antrieb besteht aus Srams 11-fach Topgruppe XX1, wahlweise mit einem Kettenblatt mit 38 oder 34 Zähnen. Die Formula R1 Racing sorgt dafür, dass das Rad immer rechtzeitig zum Stehen kommt und ist darüber hinaus mit einem Gewicht von ca. 350g ohne Scheiben eine der leichtesten Bremsen am Markt. Als Laufradsatz setzt Rose auf französische Power aus dem Hause Mavic. Der Crossmax SLR ist mit nur 1.570g schön leicht, wenngleich die verbauten Felgen mit einer Innenweite von 19mm etwas schmal sind. Auch die Anbauteile sind hochwertig: Vorbau, Lenker und Sattel kommen aus der WCS Trail Reihe von Ritchey, Griffe und Sattel von Ergon und Selle Italia. Ohne Pedale bringt unser Testmodell in Größe L 10,1kg auf die Waage.

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Auf dem Trail

Nach all diesen technischen Ausführungen heißt es nun aber: Ab auf den Trail – denn wie wusste Goethe bereits … Grau ist alle Theorie. Vom ersten Moment an wird klar, das Thrill Hill will nach vorn. Der steife Rahmen und die leichten Komponenten sorgen dafür, dass die Power direkt auf dem Trail landet. Insbesondere bergauf bereitet das Bike unserem Testfahrer große Freude: Durch den Lockout am ohnehin bereits nahezu wippfreien Hinterbau, die leichten Laufräder und die tadellos funktionierende XX1 gerät jeder Anstieg zum Freudenfest – für das an unserem Testrad verbaute Kettenblatt mit 38 Zähnen dürfen die Anstiege allerdings nicht zu knackig oder die Waden des Fahrers nicht zu dünn sein. Wir vermissen die großen Laufräder zu keiner Sekunde und genießen jeden Höhenmeter. Bergab zeigt sich dann der Allround-Charakter des Thrill Hill. Während das Fahrwerk natürlich nicht mit wesentlich potenteren Trail- oder Allmountain Bikes jenseits der 120mm Federweg mithalten kann, so bietet es zusammen mit der wirklich gelungenen Geometrie doch erstaunlich große Reserven für ruppigere Passagen. Die Bremse aus dem Hause Formula zeigt sich zu jeder Zeit auf der Höhe und die mit 180mm ausreichend dimensionierten Bremsscheiben sorgen dafür, dass die Bremse auch auf längeren Abfahrten einen kühlen Kopf bewahrt.

Fazit:

Was lässt sich also abschließend über das Rose Thrill Hill sagen? Racer, Trailbike oder Tourer? So richtig scheint das Bike in keine der vielen Schubladen der Industrie zu passen – und das ist gut so! Rose geht mit dem Thrill Hill einen mutigen Weg, der sich letztendlich auszahlt. Während das Bike für den einen oder anderen vielleicht weder Fisch noch Fleisch ist, so ist es für andere genau das, wonach sie gesucht haben: Ein kompromissloser Allrounder.

Produkthighlights:

  • Steifer und zugleich sehr leichter Carbonrahmen
  • Ausgewogene Charakteristik des Bikes für ein breites Einsatzgebiet

Preis und Web:

  • 3.999,00 Euro
  • www.roseversand.de

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Stichworte:CarbonfullyCross CountryNewsRose Thrill HillTest

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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