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Tour de France #1: Jasper Philipsen gewinnt den spektakulären Auftakt

5. Juli 2025 by Michael Behringer

Radsport: Jasper Philipsen hat den Auftakt der Tour de France 2025 gewonnen und damit das Gelbe Trikot erobert. Die Verlierer des Tages sind unter anderem Remco Evenepoel und Primoz Roglic, die wohl nicht damit gerechnet hätten, auf der ersten Etappe schon Zeit zu verlieren. Viele Stürze und sogar eine erste Aufgabe überschatteten den ansonsten sehr unterhaltsam ersten Tour-Tag.

Philipsen Tour de France

Philipsen gewinnt, Hektik dominiert den Tour-Start

Die 112. Ausgabe der Tour de France war von Hektik geprägt. Ausreißer attackierten, wurden wieder eingeholt, stürzten und wurden abgehängt. Fahrer kamen zu Fall und gaben auf. Und auf den letzten Kilometern entschied der Wind über Freud und Leid. Nach insgesamt 184,9 intensiven Kilometern mit Start und Ziel in Lille darf sich bei angenehmen Temperaturen Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) nicht nur über den Tagessieg, sondern auch über das Gelbe Trikot freuen. Ein guter Tag war es auch für die Top-Favoriten Tadej Pogacar (UAE – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike). Der Slowene und der Däne waren während der Windstaffeln aufmerksam und befanden sich in der ersten Gruppe. Schlechter lief es für Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Primoz Roglic (RB – Bora – hansgrohe). Schon heute büßten sie wertvolle Zeit ein.



Programm zur Tour de France 2025

Schrecksekunde für Florian Lipowitz

Mit Mathis Le Berre (Arkéa – B&B Hotels), Bruno Armirail (Decathlon – AG2R La Mondiale), Benjamin Thomas (Cofidis), Mattéo Vercher (TotalEnergies) und Jonas Rutsch (Intermarché – Wanty) bildeten fünf starke Profis die erste Ausreißergruppe der diesjährigen Tour de France. Ruhe kam dadurch dennoch nicht ins Fahrerfeld. Denn durch die ständig drohende Windkanten-Gefahr wurde das Tempo hochgehalten. Filippo Ganna (Ineos Grenadiers), Stefan Bissegger (Decathlon – AG2R La Mondiale) und Thibau Nys (Lidl – Trek) kamen zu Fall, konnten aber ebenso den Anschluss wiederherstellen, wie die abgehängten Lenny Martinez (Bahrain – Victorious) und Florian Lipowitz (RB – Bora – hansgrohe). Der Deutsche erlitt zu einem unglücklichen Zeitpunkt eine Reifenpanne. Für Ganna und Bissegger sollte die Tour de France 2025 nach dem Sturz trotz zwischenzeitlicher Aufholjagd schon beendet sein. Der Italiener und der Schweizer mussten wegen ihrer Sturzverletzungen enttäuscht aufgeben.

Benjamin Thomas erobert das erste Bergtrikot der Tour de France 2025

Nach der ersten Bergwertung – die sich Benjamin Thomas (Cofidis) sicherte – wurden die Fluchtgruppe durch das hohe Tempo im Feld wieder eingeholt. So konnten sich die Top-Sprinter beim Zwischensprint um die höchste Punktzahl streiten. Diese ging in La-Motte-au-Bois an den Italiener Jonathan Milan (Lidl – Trek) vor Bryan Coquard (Cofidis), Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) und Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck). Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) hielt sich zurück, um für den Schlusssprint Kräfte zu sparen. Im Kampf ums Bergtrikot gaben Benjamin Thomas (Cofidis) und Mattéo Vercher (Team TotalEnergies) nicht auf. Nach ihrer Einholung und dem Zwischensprint gingen sie wieder in die Offensive. Am Mont Cassel sprinteten die beiden Franzosen auf Kopfsteinpflaster um jeden Millimeter. Thomas holte sich erneut die Wertung, verlor jedoch beim Tigersprung die Kontrolle über sein Rad – und beide kamen zu Fall.



Ce sera l’une des images de cette 1re étape du Tour de France : la chute de Benjamin Thomas et Mattéo Vercher au sommet du Mont Cassel, où les deux hommes se disputaient un point pour le classement de la montagne. #TDF2025 pic.twitter.com/1eLxDxPd0h

— Le Gruppetto (@LeGruppetto) July 5, 2025



Jonas Vingegaard holt sich seinen ersten Bergpunkt

Nach 140 Kilometern kam es auf dem Mont Noir – der letzten Bergwertung des Tages ca. 45 Kilometer vor dem Ziel – zu einer ersten Aktion von Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike). Nachdem alle Ausreißer eingeholt waren, fuhr der Däne als erster Fahrer über die Linie und sicherte sich damit einen Bergpunkt. Eine ungewöhnliche Aktion für ihn, aber da sonst niemand Interesse an diesem Zähler hatte, musste der zweifache Toursieger keine Kraft investieren. Für Teamkollege Simon Yates (Visma – Lease a Bike) war es ein gebrauchter Tag. Der amtierende Giro-Sieger wurde in einem ungünstigen Moment abgehängt und konnte nicht mehr ins Hauptfeld hineinfahren. Damit ist schon am ersten Tag Option B für die niederländische Equipe Geschichte.

Windstaffel 17 Kilometer vor dem Ziel

Schon vor dem Start der Tour de France 2025 wurde viel über mögliche Windkanten auf den ersten Etappen gesprochen. Und direkt heute sollten die warnenden Zeigefinger recht behalten. Ca. 17 Kilometer vor dem Ziel initiierten einige Mannschaften eine Windstaffel, welche dem Peloton sofort Lücken zufügte. Das Hauptfeld riss in mehrere Teile, Hektik brach aus. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Primoz Roglic (RB – Bora – hansgrohe) verpassten den Sprung in die erste Gruppe. Auch Deutschlands Hoffnung Florian Lipowitz (RB – Bora – hangrohe) suchte man ganz vorn vergeblich. Zu allem Übel kam es kurz vor dem Ziel dann auch noch zu einem Sturz, in den Marijn van den Berg (EF Education – EasyPost) und Ben O’Connor (Jayco AlUla) verwickelt waren. Von einem klassischen Massensprint kann man heute also nicht sprechen. Nur ca. 25 Fahrer sollten das Ziel zeitgleich in der ersten Gruppe erreichen.

| Het is Jasper Philipsen die voor het vierde jaar op rij een rit pakt! Wat een demonstratie waaierrijden van de mannen van Alpecin-Deceuninck. #TourdeFrance



Stream koers op HBO Max pic.twitter.com/W0Ca5dGNHP

— Eurosport Nederland (@Eurosport_NL) July 5, 2025



Stichworte:Benjamin ThomasFilippo GannaJasper PhilipsenNewsStefan BisseggerTour de FranceTour de France 2025

Über Michael Behringer

Radsport mit all seinen Taktiken, Etappenanalysen, Platzierungen und Prognosen sind die große Leidenschaft von Michael Behringer. Im Jahr 1996 hat er seine erste Tour de France verfolgt. Seitdem beobachtet er nahezu jedes Rennen. Seine Passion Radsport begleitet ihn also seit über zwei Jahrzehnten. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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