Radsport: Erstmals in der Geschichte des Radsports werden die Fans zuhause am Fernsehbildschirm bei der diesjährigen Tour de Suisse die Möglichkeit haben, Leistungsdaten wie Geschwindigkeit, Puls und getretene Watt live mitzuverfolgen. Möglich wird dies durch die vor einigen Monaten festgezurrte Kooperation zwischen dem Profiteamverbund Velon und Infront Sports & Media.
Könnte dies ein möglicherweise entscheidender Schritt hin zu mehr Transparenz im Radsport sein? Auf der heutigen Pressekonferenz gab Tour de Suisse Veranstalter Infront bekannt, dass man bei der am 11. Juni startenden Rundfahrt erstmals eine neue Technologie einsetzen wird, die es ermöglicht, den Zuschauern am Bildschirm zuhause die Leistungsdaten ausgewählter Fahrer zu verfolgen. Puls, Geschwindigkeit, Kadenz und auch die getretene Leistung werden durch spezielle Sensoren in Sekundenbruchteilen an die Sendeanstalten übermittelt und optisch aufbereitet.
Ermöglicht wird dies vor allem durch die im Februar bekanntgegebene Kooperation zwischen der Teamvereinigung Velon, der elf WorldTour-Mannschaften angehören und dem Tour de Suisse Veranstalter Infront Media. Nach dem Pilotprojekt bei der Tour de Suisse möchte man zukünftig diese Technologie auch bei anderen Rennen einsetzen. Damit verfolgt man zwei Ziele: Einerseits möchte man so für mehr Transparenz sorgen (Stichwort: Motordoping) und andererseits auf lange Sicht auch eine neue Einnahmequelle für die Teams schaffen, um finanziell unabhängiger von den Sponsoren zu werden.
Der Startschuss zur Tour de Suisse fällt am 11. Juni mit dem Prolog in Baar und führt die Starter über insgesamt neun Etappen, 1.220km und fast 20.000hm durch die Schweiz. Neben dem Critérium du Dauphiné ist die Tour de Suisse das wichtigste Vorbereitungsrennen auf die im Juli startende Tour de France. Tejay van Garderen (BMC), Geraint Thomas (Sky) und Rui Costa (Lampre-Merida) haben ihre Teilnahme bereits zugesagt. Eine ausführliche Vorschau auf die Tour de Suisse erscheint in den nächsten Tagen auf Velomotion.