Radsport: Vuelta a Espana Etappe #4: Calmejane siegt – Atapuma neuer Leader

Radsport: Der junge Franzose Lilian Calmejane (Direct Energie) gewann soeben die 4. Etappe der Vuelta a Espana. Er setzte sich im Schlussanstieg aus einer Spitzengruppe ab und triumphierte als Solist. Ebenfalls freuen konnte sich Darwin Atapuma (BMC): Der Etappenzweite übernahm das Führungstrikot von Ruben Fernandez (Movistar). Unter den Topfavoriten auf den Gesamtsieg gab es keine Zeitabstände.

Große Spitzengruppe mit Nikias Arndt, Marcel Wyss und Thomas De Gendt

163,5 km mussten die Fahrer heute von Betanzos nach San Andrés de Teixido zurücklegen. Dabei standen ihnen in der ersten Rennhälfte zwei Berge der dritten Kategorie im Weg und zum Ende hin noch der Mirador Vixía de Herbeira, ein Berg der zweiten Kategorie und damit gleichbedeutend die heutige Bergankunft. Mit einer Länge von 11,2 km und einer durchschnittlichen Steigung von 4,8 Prozent kann dieser Anstieg dennoch nicht als Rollerberg bezeichnet werden, denn eine kleine Abfahrt in der Mitte des Berges sorgt für diese täuschenden Daten. Die letzten vier Kilometer haben nämlich eine durchschnittliche Steigung von über sieben Prozent vorzuweisen. So oder so – die Fahrer müssen hoch. Einige von ihnen wollten mit etwas Vorsprung in den Anstieg hineinfahren und das sollte ihnen auch gelingen. Direkt nach dem Start versuchten direkt einige Fahrer, sich vom Feld zu lösen. Gelungen ist dies am Ende 21 Profis, darunter auch unter anderem Darwin Atapuma (BMC), Thomas De Gendt (Lotto Soudal), Zdenek Stybar (Etixx-Quick Step), Pierre Rolland (Cannondale), dem Deutschen Nikias Arndt (Giant-Alpecin) und dem Schweizer Marcel Wyss (IAM). Der Belgier  Thomas De Gendt bemühte sich wie schon bei der Tour de France vor einigen Wochen um die Bergpunkte. Er gewann die ersten beiden Bergwertungen und rückt damit dem Führenden und gestrigen Tagessieger Alexandre Geniez bis um vier Punkte auf die Pelle.

Darwin Atapuma kämpft um das Führungstrikot

Noch vor Beginn des Schlussanstiegs versuchten sich mehrmals Fahrer aus der Spitzengruppe zu lösen. Bei noch zu fahrenden 13 Kilometern und einem Vorsprung von über fünf Minuten schien ein Erfolg der Ausreißer kaum noch zu verhindern zu sein. Abwechselnd konnten sich einzelne Fahrer oder kleine Grüppchen absetzen. Direkt vor dem Beginn des Berges konnte sich Axel Domont (Ag2r) ein paar Sekunden absetzen. Er wurde jedoch recht schnell wieder gestellt und dann konnte Lilian Calmejane (Direct Energie) zwischen sich und seine Verfolger ein paar Meter bringen, wobei sich sein Landsmann Pierre Rolland auf die Verfolgung machte. Währenddessen schien Alberto Contador (Tinkoff) einiges vorzuhaben, denn in der Anfahrt zum Schlussanstieg ließ er seine Teamkameraden an der Spitze des Hauptfeldes fleißig arbeiten. Auch das Team Movistar beteiligte sich daran, denn Darwin Atapuma aus der Spitzengruppe lag in der Gesamtwertung nur 1:35 Minuten zurück. Dieser bemühte sich nun, die Gruppe mit einem konstant hohen Tempo den Berg hinauf zu führen.

Lilian Calmejane gewinnt die 4. Etappe

2,5 km vor dem Ziel wurde Pierre Rolland von der Verfolgergruppe eingeholt, während sich Lilian Calmejane noch immer vorne halten konnte. Darwin Atapuma machte richtig Dampf, denn der Vorsprung betrug noch immer über drei Minuten und sein Ziel schien in greifbarer Nähe zu sein. Im Hauptfeld bestimmte nun das Team Movistar wieder das Tempo, wie nahezu den gesamten Tag über. Auf gefährliche Angriffe aus dem Peloton warteten die Fans vergeblich. Lediglich Peter Kennaugh griff kurzzeitig einmal an, doch als ernsthaften Kandidaten für den Gesamtsieg sah ihn wohl niemand. Immerhin bewirkte diese Attacke, dass der Gesamtführende Ruben Fernandez abgehängt wurde und damit auch das Trikot heute verlieren sollte. Währenddessen reckte Lilian Calmejane schon seine Hände in die Höhe. Der junge Franzose gewann die 4. Etappe der Vuelta a Espana vor Darwin Atapuma, der mit dieser großartigen Leistung das Führungstrikot übernehmen konnte. Denn über zwei Minuten nach dem Tagessieger kam das Feld der Favoriten erst über die Ziellinie gefahren.  Zeitabstände gab es unter den Topfavoriten keine.

Vuelta a Espana Etappe #4 – Die Tageswertung:

Vuelta a Espana Etappe #4 – Die Gesamtwertung: