Eurobike: Der E-Bike-Markt bleibt auch mit Blick auf das Modelljahr 2015 dynamisch, spannend und vielfältig. Viele Neuentwicklungen, die bislang nur als Prototypen zu sehen waren, präsentieren sich vom 27. bis 30. August auf der Eurobike 2014 im serienreifen Zustand.
Dass der Automobilausrüster Brose kürzlich den Start der Produktion von E-Bike-Antrieben am Standort Berlin feierte, ist auch exemplarisch für einen wichtigen Trend im E-Bike-Segment: Nachdem sich den Markt der Antriebssysteme in den vergangenen Jahren eine gute Handvoll Anbieter untereinander aufgeteilt haben, steht das Modelljahr 2015 im Zeichen einer neuen Vielfalt. Dabei spielen auch namhafte Anbieter eine Rolle: Brose etwa, der für sein Mittelmotorsystem schon im Vorfeld der Eurobike viel Lob in der Fachwelt erntet, zählt mit einem Jahresumsatz von 5 Milliarden Euro zu einem der weltweit führenden Hersteller von Komponenten für den Automobil-Bau. Auf der Eurobike werden der Mountainbike-Spezialist Rotwild sowie Bulls, eine Marke des Einkaufsverbands ZEG, erste E-Bike-Modelle mit Brose-Antrieb vorstellen.
Ebenso bekannt ist die Continental AG, deren Division Contitech hat jüngst einen erfolgreichen deutschen Anbieter von E-Bike-Antriebssystemen übernommen. Die Produkte werden künftig unter der neuen Marke Contitech angeboten. Die Continental-Tochter stellte bereits auf der letzten Eurobike einen Riemenantrieb für Fahrräder vor. Künftig bietet das Unternehmen E-Bike-Antriebe und Riementechnologie aus einer Hand an.
Yamaha zählte bereits 1993 zu den frühen Pionieren im E-Bike-Markt, das Unternehmen zog sich vor der Jahrtausendwende in Europa aus diesem Markt wieder zurück. Auf der Eurobike 2013 zeigte sich Yamaha wieder mit einem eigenen E-Bike-Antriebssystem, das in dieser Saison vor allem vom Fahrradhersteller Giant verwendet wurde. Ab dem kommenden Modelljahr springt nun mit der Winora-Gruppe ein weiterer namhafter Fahrradhersteller auf den Yamaha-Zug auf: Die Marke Haibike bietet ab Herbst die neue Linie SDURO an, die den drehmomentstarken und gleichzeitig sehr kompakten Mittelmotor von Yamaha in sportliche Mountainbikes, Cross- und Trekkingräder integriert.
Auch die etablierten Anbieter machen auf sich aufmerksam. Von Bosch gibt es auf der Eurobike nicht nur das neue Display Nyon zu sehen, das den Fahrer interaktiv im Stil eines Smartphones mit zahlreichen Informationen bis hin zur Navigation versorgt, sondern der E-Bike-Ausrüster kooperiert außerdem mit den Fahrradkomponentenherstellern Shimano, Sram und NuVinci. Das Ergebnis ist eine neue Technik zur gemeinsamen Steuerung von E-Bike-Antrieb und Schaltung.
Bereits in diesem Jahr rollten die ersten Elektro-Rennräder aus dem Handel, während für 2015 auch die Zahl der Mountainbike-Modelle mit E-Antrieb weiter wächst. Wer sich auf der Fahrradmesse umsieht, wird viele vollgefederte Offroad-Bikes mit elektrischer Tretkraftunterstützung sehen, die mit vergleichsweise geringem Gewicht, durchaus potentem Fahrwerk und hochwertiger Ausstattung auch vor anspruchsvolleren Trails nicht zurückschrecken.
Am Stand von KTM wird auf der Fachmesse erstmals ein Mountainbike mit Bosch-Antrieb zu sehen sein, das mit 24-Zoll-Laufrädern auf die noch unerschlossene Zielgruppe der größeren Kinder zielt.
Bei Haibike wiederum wird mit Mountainbikes mit 27,5-Zoll-Laufrädern und der besonders kleinen Rahmenhöhe von 35 cm die Zielgruppe klein gewachsener Menschen und die der Jugendlichen angesprochen.
Wer die Trends des E-Bike-Markts aus erster Hand erleben will, den führt der Weg vom 27. bis 30. August auch in diesem Jahr wieder fast unweigerlich nach Friedrichshafen. Auch in diesem Jahr werden hier über 1280 Aussteller aus 54 Ländern ihre Neuheiten für die kommende Bike-Saison zeigen.
Weitere Informationen unter www.eurobike-demoday.com und unter www.eurobike-
show.com.