Radsport: Für das belgische Team von Lotto Soudal war die Saison 2015 extrem Erfolgreich. Am Ende stand das insgesamt zweitbeste Resultat in der Geschichte des Rennstalls zu Buche – auch Dank André Greipel, der 16 Saisonsiege einfahren konnte. Die Vorzeichen, an die Erfolgssaison anknüpfen zu können, stehen gut.
Lotto Soudal – Überblick
2015 war die zweitbeste Saison in der Geschichte des Teams – mit insgesamt 40 Siegen und dem neunten Platz im WorldTour-Ranking gab es jede Menge Anlass zum Jubeln für den belgischen Rennstall. Beeindruckend war die Konstanz, mit der die Fahrer ihre Topleistungen abriefen – vom Frühjahr bis zum Herbst sammelte das Team Sieg auf Sieg. Insbesondere die Leistungen von André Greipel und Kris Boeckmans stachen heraus. Für den Deutschen war es überhaupt eine wahre Fabelsaison mit 16 Siegen (das sind zwei mehr als das letztplatzierte Team im WT-Ranking, IAM Cycling).
Nach Etappensiegen bei der Vuelta a Andalucia, Paris-Nizza und Tirreno-Adriatico im Frühjahr schien Lotto Soudal bestens gewappnet für die erste große Rundfahrt der Saison, dem Giro d’Italia, der jedoch mit einem kleinen Dämpfer startete. Eigentlich hatte André Greipel seinen ersten Erfolg bereits für die zweite Etappe eingeplant, doch misslang dem 31-jährigen das Timing im Sprint völlig und er landete auf Rand drei – einige Tage später machte er es jedoch besser und fuhr den ersten und einzigen Giro-Tageserfolg für sich und sein Team 2015 ein. In der selben Zeit gewann außerdem Kris Boeckmans zuerst die Tour de Picardie und dann das World Ports Classic.
Die große Stunde für den deutschen Sprinter und das Team sollte jedoch bei der Tour de France schlagen. Ganze vier Sprintsiege konnte Greipel bei der letztjährigen Grand Boucle feiern: In Neelte Jans, in Ameiens, in Valence und schließlich auf dem Champs-Elysees in Paris. Damit war der Deutsche der mit großem Abstand stärkste Sprinter im Feld und sorgte für eines der besten Tour de France-Ergebnis in der Geschichte seines Teams. Abgerundet wurde die starke Saison durch den Gesamtsieg bei der Eneco Tour durch Tim Wellens und dem Sieg bei den Cyclassics durch André Greipel.
Für die kommende Saison ist es dem Management gelungen, das Team zum überwiegenden Teil zusammenzuhalten. Lediglich der Wechsel des belgischen Zeitfahrmeisters Jurgen van den Broeck zu Katusha könnte sich als empfindliche Schwächung herausstellen. Es wird ebenso spannend zu sehen – für uns als Fans wie auch für das Team – ob André Greipel seine enorm starke Form über die Winterpause konservieren konnte. Sein Debut wird der Rostocker bei Paris-Nizza feiern, wie das Team unlängst bekanntgab.
Lotto Soudal – Transfers
Abgänge: Vegard Breen (Bretagne-Seche), Kenny Dehaes (Wanty-Groupe Gobert), Jurgen Van den Broeck (Katusha), Boris Vallée (Fortuneo Vital Concept), Dennis Vanendert (unbekannt)
Zugänge: Tomasz Marczynski (Torku Sekerspor), Rafa Valls (Lampre-Merida), Jelle Wallays (Topsport Vlaanderen)
Lotto Soudal – Teamräder und Ausstattung
Teamrad: Wie in den Vorjahren kommen die Lotto-Soudal Teamräder 2016 vom heimischen Hersteller Ridley. Das Ridley Helium SL ist das Top-Straßenrad im Angebot und wird sich die meisten Straßenkilometer mit dem Aero-Rad Ridley Noah SL teilen. Wie es sich für einen belgischen Hersteller gehört, hat Ridley natürlich auch ein Rad für die Pavées dieser Welt im Programm – das Fenix SL. Im Gegensatz zu vielen anderen Endurance-Modellen bewahrt das Fenix einen sportlichen Charakter und wurde bereits 2015 von den Lotto-Soudal Profis bei Roubaix und in Flandern gefahren. Auch wir bei Velomotion hatten Gelegenheit das Fenix im Sommer probezufahren.
Komponenten: Als eines von drei WorldTour-Teams fährt Lotto-Soudal mit Komponenten und Laufrädern der italienischen Traditionsschmiede Campagnolo. Wir werden 2016 Greipel und Co. also sicherlich mit der neuen Super Record EPS v3 Schaltung sehen.
Scheibenbremsen: Hinter dem Thema Scheibenbremsen steht bei Lotto-Soudal 2016 noch ein dickes Fragezeichen. Zwar hatte Campagnolo kürzlich angekündigt, noch im Frühjahr eigene Scheibenbremsen zu präsentieren, doch über die genaue Verfügbarkeit gibt es noch keine Infos und die Profis hatten wohl auch noch kaum Gelegenheit, Testkilometer mit dem neuen Bremssystem zu fahren. Mit dem Ridley Fenix Disc hätten die Fahrer zwar ein Rad, das wie gemacht dafür wäre, Discs während der Klassiker zu testen, doch ob es dazu kommen wird, ist aus den obigen Gründen fraglich.