Fahrer | Land | Team | Zeit | |
---|---|---|---|---|
1. | Vincenzo Nibali | ITA | Astana | 86:32:49 |
2. | Esteban Chaves | COL | Orica-GreenEDGE | 00:00:52 |
3. | Alejandro Valverde | ESP | Movistar | 00:01:17 |
4. | Steven Krujswijk | NED | LottoNL-Jumbo | 00:01:50 |
5. | Rafal Majka | POL | Tinkoff | 00:04:37 |
6. | Bob Jungels | LUX | Etixx - Quick-Step | 00:08:31 |
7. | Rigoberto Uran | COL | Cannondale | 00:11:47 |
8. | Andrey Amador | COL | Movistar | 00:13:21 |
9. | Darwin Atapuma | COL | BMC | 00:14:09 |
10. | Kanstantsin Siutsou | BLR | Cannondale | 00:16:20 |
Vincenzo Nibali stieg in den Alpen auf wie der Phönix aus der Asche. Im obigen Diagramm schön zu sehen, wie der Hai von Messina aus einem über 4-minütigen Rückstand an die Spitze zu seinem zweiten Giro-Gesamtsieg fuhr. Nach seinem Sturz während der 19. Etappen verpasste Steven Kruijswijk nach beeindruckender Leistung am Ende das Podium knapp. Alejandro Valverde schafft es bei seiner Giro-Premiere auf Anhieb aufs Treppchen. Der Spanier ist zufrieden und sagt: „Mehr war nicht drin.“ Na dann.
Doch nicht alle waren begeistert von der Art und Weise, wie Nibali sich den Sieg gesichert und auch wie Valverde und Chaves auf der 19. Etappe beim Sturz vom damaligen maglia-rosa Träger Steven Kruijswijk reagierten. Unmitellbar danach attackierten die Verfolger und damit war der Traum von Rosa für den Unglücksraben aus den Niederlanden beendet. Er selbst nahm es jedoch sportlich und sagte: „Auf dem Rad zu bleiben, gehört eben auch zum Radsport dazu.“ Recht hat er.
Deutsche Festspiele beim Giro d’Italia
Das Abschneiden der deutschen Profis beim diesjährigen Giro war nicht weniger als sensationell. Nach den beiden überlegenen Etappensiegen von Marcel Kittel zum Auftakt und einem kurzen Intermezzo in Rosa ließ Sprinter-Kollege André Greipel drei weitere Tagessiege folgen. Greipel und Kittel stiegen noch vor der letzten Giro-Woche aus – mit Roger Kluge und Nikias Arndt feierten jedoch noch zwei weitere deutsche Profis in den Etappenzielen. Doch auch die sieben Tageserfolge können auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hierzulande momentan an starken Klassementfahrern mangelt: Bester Deutscher in der Gesamtwertung war am Ende Christian Knees mit über drei Stunden Rückstand.
Platz | Fahrer | Land | Team | Punkte |
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1 | Giacomo Nizzolo | ITA | Trek-Segafredo | 209 |
2 | Matteo Trentin | ITA | Etixx - Quick-Step | 184 |
3 | Sacha Modolo | ITA | Lampre - Merida | 163 |
4 | Diego Ulissi | ITA | Lampre - Merida | 156 |
5 | Daniel Oss | ITA | BMC | 133 |
Platz | Fahrer | Land | Team | Punkte |
---|---|---|---|---|
1 | Mikel Nieve | ESP | Team Sky | 152 |
2 | Damiano Cunego | ITA | Nippo - Vini Fantini | 134 |
3 | Darwin Atapuma | COL | BMC | 118 |
4 | Stefan Denifl | AUT | IAM | 109 |
5 | Giovanni Visconti | ITA | Movistar | 77 |
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1 | Bob Jungels | LUX | Etixx - Quick-Step | 14:41:20 |
2 | Sebastian Henao | COL | Team Sky | 00:29:38 |
3 | Valerio Conti | ITA | Lampre - Merida | 01:10:07 |
4 | Davide Formolo | ITA | Cannondale | 01:18:48 |
5 | Joe Dombrowski | USA | Cannondale | 01:24:25 |
In den Sonderwertungen gab es keine allzu großen Überraschungen. Mit Nizzolo, Nieve und Jungels holten Mit-Favoriten jeweils die begehrten Wertungstrikots – während Jungels und Nizzolo die Angelegenheit jedoch ziemlich souverän gestalteten und ihre jeweiligen Siege schon vorzeitig klarmachen konnten, bot die Bergwertung am meisten Spannung. Nieve und der ehemalige Giro-Sieger Damiano Cunego lieferten sich lange Zeit einen heißen Kampf um das maglia azzura, den am Ende der Sky-Profi für sich entscheiden konnte. Ein kleines Trostpflaster für das britische Team, das so hoffnungsvoll in die Rundfahrt gestartet war, aber früh den Ausfall ihres Kapitäns und Mitfavoriten Mikel Landa verkraften musste.
Klimatische Extreme
Das Wetter gab sich auch in diesem Jahr Giro-typisch wechselhaft. Entgegen erster Befürchtungen konnten jedoch alle Etappen bis auf minimale Kürzungen wie ursprünglich geplant gefahren werden – auch dank des unermüdlichen Einsatzes der Winterdienste. Entscheidenden Einfluss nahm insbesondere der heftige Schauer während des über 40km langen Einzelzeitfahrens. So konnten die später startenden Spezialisten ihre Stärken nicht ausspielen.
Von 198 Startern kamen nach etwas mehr als drei Wochen am Ende 156 Fahrer in Turin an. Mehr als 40 Profis mussten also vorzeitig die Segel streichen – einige davon taten dies mehr oder minder freiwillig – wie beispielsweise Marcel Kittel, weitere wurden Opfer des Zeitlimits – wie der in diesem Jahr glücklose Elia Viviani, andere wurden zur Unzeit von Erkältungen und Krankheit heimgesucht, darunter auch große Namen wie Mikel Landa und Fabian Cancellara und leider gab es auch wieder einige Stürze und Verletzungen.
Was bleibt also nach dem Giro 2016 im Gedächtnis? Sicherlich eine extrem spannende Schlusswoche und die sagenhafte Aufholjagd von Vincenzo Nibali. Ebenso konnte mit Bob Jungels ein junger Fahrer große Qualitäten andeuten und Steven Kruijswuijk hat sich endgültig als hochklassiger Klassementfahrer etabliert. Wir haben viele packende Stunden Radsport erlebt, schlimme Stürze gab es zum Glück ebenso keine wie andere unschöne Zwischenfälle. Wir freuen uns schon jetzt auf die Jagd nach Rosa im nächsten Jahr – doch davor wartet noch die Grand Boucle und im Spätsommer die Spanien-Rundfahrt. Das Grand-Tour-Jahr 2016 hat jedoch einen äußerst vielversprechenden Anfang genommen.