Test: Sie fallen auf, die Helme von Urge. Einerseits durch ihr individuelles Design, aber auch durch den hohen Tragekomfort. Der neueste Helm der französischen Helm Marke, der Urge Seriall, ist in einem Punkt anders als die bekannten Modelle der Marke.
Urge Bike Products im Jahr 2008 von einer Handvoll befreundeter Downhill-Enthusiasten gegründet. Heute ist die kleine französische Helmschmiede weltweit der einzige Hersteller, der sich ausschließlich auf die Fertigung von Mountainbike-Helmen spezialisiert hat. Das Image ist geprägt von einer starken Enduro-Kultur. Von Anfang an verfolgten die Protagonisten um den 3-fachen Downhill-Weltmeister Fabien Barel, ein umweltfreundliches und nachhaltiges Konzept. So verwendet Urge ausschließlich PET-recycelte Straps sowie EPS-recycelte Innenschalen. Bei seinen Archi-Enduro-Modellen verarbeiten die Franzosen sogar Leinen-, statt Karbonfaser.
Ein Prozent des Firmenumsatzes fließt jedes Jahr in die Initiative „1% for the planet“, durch die non-profit Organisationen unterstützt werden.
Der Urge Seriall ist nicht nur der neueste Helm der Franzosen, er ist auch optisch weniger eigenwillig als die meisten bisherigen Helme der Firma. Man soll ihn für die meisten Einsatzbereiche nutzen können. Mir hat er sowohl auf dem Gravelgrinder und dem MTB-Hardtail, wie auch auf dem Trail-Fully Spaß gemacht. Sein Design, und das meine ich durchaus positiv, ähnelt dem vieler andere Helme auf dem Markt. Bisherige Urge Helme polarisierten stark, der Seriall polarisiert weit weniger und hat das Zeug dazu vielen Fahrern zu gefallen. Es finden sich am Helme keine der typischen runden Belüftungsöffnungen. Das Schild und einige andere Details zeigen aber klar die Herkunft.
So findet sich auch am Verstellrad der Weitenverstllung auf der Rückseite des Helms der rote Reflektorpunkt. Das erwähnte Visier ist mit 2 Schrauben an jeder Seite sicher fixiert, es besteht aus einem sehr elastischen recycletem ABS-Material. Das Weitenverstellsystem ist einfach über ein Drehrad auf der Rückseite zu bedienen.
Es gibt zwei Größen, das muss reichen. 54-57 Zentimeter Kopfumfang und 58-61Zentimeter. Wir hatten den Größeren, er passt durch die Verstellung auch wirklich auf stark unterschiedliche Köpfe. Bei mir, ich benötige meist einen 59er Helm und habe einen eher runden Kopf , saß er perfekt. Die Gbdeckung der meisten größen könnte mit den zwei angebotenen Modellen also funktionieren. Der Schnitt ist anders als bei anderen Urge Modellen, diese waren oft sehr „rund“. Das heißt, das einige Fahrer links und rechts Luft im Helm hatten, wenn er an Stirn und Hinterkopf richtig saß.
Bei den Riemen und der Verstellung setzt man ebenfalls auf bewährtes und Bekanntes. So kann es auch beim Urge Seriall vorkommen, das man ab und zu die Riemen und deren Einstellung korrigiert, aber das geht einfach und problemlos und es lässt sich alles sehr komfortabel und angenehm einstellen, das bestätigen divere Probanden. Bequem und Komfortabel, das kann man dem Helm generell attestieren. Dazu tragen auch bei diesem Modell die verschiedenen Pads bei die eine tolle Anpassung ermöglichen. So wie von der Marke gewohnt.
Die Schutzwirkung des Helms habe ich nicht getestet, zum Glück, aber der Helm erfüllt die EN1078 Norm. Also sollte man sich wenig Sorgen um die Funktion machen müssen. Was sofort zu spüren war, das sind die zahlreichen Belüftungsöffnungen des Urge Seriall. Durch 19 Öffnungen dringt jetzt reichlich Luft an den Kopf. Das ist ebenfalls eine Verbesserung im Vergleich zu früheren Modellen, bei denen wenige runde Öffnungen für einen Hitzestau sorgen konnten. Um kurz boshaft einen Seitenhieb zu verteilen: Wer ein altes Urge Modell hat, der kann sich den neuen Seriall zulegen, dann hat er einen Winter und einen Sommerhelm.
Es gibt übrigens 4 Farben, da kann jeder was für seinen Geschmack finden.
Das Gewicht geht mit 319 Gramm (nachgewogen) voll in Ordnung, da er günstig ist und viele Einsatzbereiche bis hin zum gelegentlichen Bikeparkbesuch abdecken soll.