Radsport: Am Freitag beginnt der Giro d’Italia 2018. Im Kampf gegen die Uhr müssen die Klassementfahrer in Jerusalem sofort auf der Höhe sein. Wir haben uns angesehen, an welchen Tagen sie außerdem gefordert sind. DAS sind die wichtigsten Etappen der Italien-Rundfahrt.
Woche #1: Leichter Beginn des Giro d’Italia 2018 in Israel
Wie so häufig beginnt auch der Giro d’Italia 2018 mit einem Einzelzeitfahren. In Jerusalem müssen am 4. Mai 9,7 Kilometer auf der Zeitfahrmaschine absolviert werden. Die Länge wurde klug gewählt, denn durch diesen Auftakt bleibt es in der Gesamtwertung von Anfang an spannend. Die Zeitfahr-Asse kämpfen um den Sieg, während die Klassementfahrer keine großen Abstände zu befürchten haben. Des Weiteren haben Sprinter die Chance, den Rückstand in Grenzen zu halten und eventuell auf den Etappen #2 und #3 in die Maglia Rosa zu sprinten. Die Zielankünfte in Tel Aviv und Eilat versprechen nämlich einen Massensprint, bevor der erste Ruhetag und der Transfer nach Italien ansteht. Von Catania nach Caltagirone und von Agricento nach Santa Ninfa wird es dann am Dienstag und Mittwoch hügelig. Hier werden die Puncheur den Sprint unter sich ausmachen. Aber Vorsicht: Auch als Klassementfahrer darfst du nicht schlafen!
Woche #2: Ab der 6. Etappe kommt es Schlag auf Schlag
Auf den ersten fünf Etappen können die Profis den Giro d’Italia 2018 nicht gewinnen. Sie können ihn aber verlieren. Ab der 6. Etappe jedoch müssen die Bergfahrer auf der Hut sein. Dann geht es den Ätna hinauf, wo bereits erste Schwächen hart bestraft werden dürften. Nach einem Teilstück zum Verschnaufen kommt es Schlag auf Schlag. Auf den Etappen #8 und #9 geht es nicht nur über 200 Kilometer, sondern auch steil bergauf. Die beiden Bergetappen werden gefolgt von vier flachen bzw. leicht hügeligen Teilstücken, auf denen die Klassementfahrer durchatmen können. Diese Luft werden sie brauchen, denn in der dritten Woche fällt die Entscheidung. Wer bis zur 14. Etappe den Abstand in Grenzen halten konnte und einige Körner gespart hat, der hat beste Chancen auf den Gesamtsieg.
Woche #3: Erst jetzt wird die Entscheidung fallen
Am 19. Mai müssen die Profis auf der 14. Etappe den Monte Zoncolan bezwingen. Diese ehrfürchtige Zielankunft gewannen bis dato nur namhafte Profis, wie zum Beispiel Ivan Basso und Gilberto Simoni. Wer nicht pünktlich seine Topform erreicht, für den beginnt nun die Woche des Leidens. Fünf Bergwertungen warten am Tag danach, ehe der letzte Ruhetag zur Erholung genutzt werden darf. Zwar steht danach nur ein 34,5 Kilometer langes Zeitfahren auf dem Programm, doch direkt nach einem Ruhetag dürfte dies für einige Fahrer zu einer Herausforderung werden. Von Riva del Garda nach Iseo darf dann noch ein letztes Mal durchgeatmet werden, ehe die endgültige Entscheidung fallen wird. Die Zielorte Prato Nevoso, Bardonnecchia und Cervinia bilden die vielleicht spannendste Trilogie der vergangenen Jahre. Drei Bergankünfte nacheinander bestimmen über den Gesamtsieger und vermutlich auch den Triumphator in der Bergwertung. Ein besonderes Highlight ist der geschotterte Colle delle Finestre auf der 19. Etappe. Durchaus möglich, dass das Führungstrikot während dieser Trilogie noch einmal die schmalen Schultern wechselt.