Radsport: Auch ohne seine Stars Alejandro Valverde und Nairo Quintana feiert das Team Movistar beim Giro d’Italia einen Sieg in den Bergen. Richard Carapaz gewann heute das achte Teilstück, nachdem er sich im abschließenden Rollerberg mit einer beherzten Attacke absetzen konnte. Während der 24-jährige Ecuadorianer eine ausgesprochen gute Figur auf dem Rad machte, sorgte Chris Froome (Sky) für Kopfschütteln.
Rollerberg lädt Ausreißer ein
Die achte Etappe führte die Profis über 209 Kilometer von Praia a Mare nach Montevergine di Mercogliano. Unterwegs galt es keine Bergwertungen zu absolvieren, doch am Ende des Teilstücks stand der 17,1 Kilometer lange Montevergine im Weg. Dieser ist mit einer durchschnittlichen Steigung von fünf Prozent jedoch ein echter Rollerberg und daher war bereits vor dem Start der Etappe zu erwarten, dass es unter den Klassementfahrern keine großen Unterschiede geben wird. Beste Aussichten also für eine erfolgreiche Flucht. Diese Meinung vertraten sieben Profis, welche den gesamten Tag an der Spitze prägten: Matteo Montaguti (AG2R La Mondiale), Jan Polanc (UAE Team Emirates), Matej Mohoric (Bahrain Merida), Tosh van der Sande (Lotto Fix All), Koen Bouwman (LottoNL-Jumbo), Davide Villella (Astana) und Rodolfo Torres (Androni Giocattoli). In den Schlussanstieg fuhren sie jedoch nur mit einem geringen Vorsprung hinein. Folglich kam es zu Attacken und die Spitzengruppe zerfiel erwartungsgemäß.
Carapaz feiert Riesenerfolg
Obwohl der Vorsprung der Ausreißer gering war, konnte sich ein Quartett für eine lange Zeit vorn halten. Nur langsam kam das Peloton – angeführt durch Mitchelton-Scott – etwas näher. Im strömenden Regen konnte sich Koen Bouwman zunächst von seinen Begleitern lösen, wurde dann jedoch von Richard Carapaz (Movistar) überholt. Der Führende der Nachwuchswertung attackierte aus dem Feld heraus und sprintete nahezu ohne Unterbrechung den Anstieg hinauf. Damit feiert der 24-Jährige der größten Sieg seiner Karriere – und setzt ein Ausrufezeichen in Richtung Gesamtwertung. Unsere Erwartungen hat Carapaz damit absolut erfüllt, denn in unserer großen Vorschau zum Giro d’Italia haben wir ihm genau so eine Aktion zugetraut. Ganz anders Chris Froome (Sky). Der Brite kam mehrmals ins Straucheln und wirkte allgemein unsicher auf seinem Rad. Im Schlussanstieg spannte er sogar kurzzeitig seine Kollegen ein, um das Tempo zu drosseln. Das Ziel erreichte Froome dann aber doch zusammen mit seinen Konkurrenten. Simon Yates (Mitchelton-Scott) verteidigte die Maglia Rosa souverän.
#Giro101 Victoria de 🇪🇨Richard Carapaz (MOV) en el Santuario de Montevergine di Mercogliano!!!pic.twitter.com/RzjRofR3B0
— Maillot Arcoíris (@MaillotArcoiris) 12. Mai 2018