Bahnradsport: Die dreimalige Bahnrad-Weltmeisterin Kelly Catlin lebt nicht mehr. Laut Aussage ihres Vaters soll die erst 23-jährige US-Amerikanerin am Freitagabend in ihrem Haus in Kalifornien Suizid begangen haben.
Dreifache Weltmeisterin und olympisches Silber
Kelly Catlin hat schon in jungen Jahren große Erfolge gefeiert. 2016, 2017 und 2018 gewann sie jeweils den Titel in der Mannschaftsverfolgung bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften. Bei den Olympischen Spielen in Rio gewann sie mit ihren US-Amerikanischen Landsfrauen die Silbermedaille. Hinzu kamen zahlreiche Erfolge bei Weltcups und bei den Panamerikanische Meisterschaften – auch in der Einerverfolgung oder im Einzelzeitfahren. Zudem stand sie beim Straßenradteam Rally UHC Pro Cycling unter Vertrag.
Bahnradsport, Straßenradsport & Studium – alles wurde zu viel
Erst vor wenigen Wochen veröffentlichte sie für das Radsport-Magazin „VeloNews“ einen Artikel. Darin erklärte sie ihren zu händelnden Balanceakt zwischen ihre Studium in Stanford und der Karriere als Profisportlerin. Sie gestand sich ein, dass die Doppelbelastung ihr Leben schwierig machte: „Die Wahrheit ist, dass ich meistens nicht alles zusammenbringe.“ Ihre Worte lesen sich im Nachhinein wie ein Hilferuf: „Ich lerne gerade, dass es die größte Stärke ist, seine eigenen Schwächen zu erkennen und zu lernen, wann man Hilfe benötige. Dies ist eine Lektion, die ich gerade erst begonnen habe, langsam und schmerzhaft.“ Nun wandte sich ihr Vater mit einem Brief an „VeloNews“. Darin überbrachte er die traurige Nachricht, dass seine Tochter am Freitagmorgen in ihrem Haus Suizid begangen hat.
Vater, Mark Catlin:
„Es gibt keine Minute, in der wir nicht an sie denken und an das wundervolle Leben, das sie hätte leben können. Es gibt keine Sekunde, in der wir unser Leben nicht für ihr Leben geben würden. Der Schmerz ist unglaublich.“
Kelly Catlin passes away at age 23 https://t.co/KDxqjm7EFf
— VeloNews (@velonews) 10. März 2019
Falls Sie selbst Suizidgedanken haben oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie unter anderem Hilfe bei der TelefonSeelsorge, bei Irrsinnig Menschlich e.V. oder bei der Deutschen Depressionshilfe.