Test: Die EN Variante der neuen Bulls Sonic Modellreihe ist kompromisslos auf Abfahrtsspaß getrimmt: Dafür sprechen nicht nur die 180mm Federweg vorn und hinten, sondern auch der in dieser Saison so erfolgreiche Laufradgrößenmix mit 29 Zoll vorn und breitem 27,5 Zoll Reifen hinten. Für knapp 5.400 Euro bekommt man zudem ein wirklich hochwertiges Ausstattungspaket, das sich keine Ausrutscher erlaubt. Auch der Rahmen selbst hat beispielsweise mit der integrierten Eightpins Variostütze oder der 45° Akkuentnahme spannende Features an Bord. Der Bosch CX Motor wurde außerdem wie der 625Wh Akku sehr schön in das Design integriert.
Bulls Sonic Evo EN 2: Die Fakten
Federweg: 180mm / 180mm
Laufradgröße: Mullet-Mix 29/27,5 Zoll
Antrieb: Bosch Performance CX
Display / Bedieneinheit: Bosch Purion
Akkukapazität (Testrad): 625Wh
Rahmenmaterial: Aluminium
Gewicht Komplettad (Größe M ohne Pedale): 24,11kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 125kg
Preis: 5.399 Euro
Rahmen | Bulls Sonic Evo |
Federgabel | RockShox Lyrik Select |
Antrieb | Bosch Performance CX |
Akku | 625Wh |
Dämpfer | RockShox Super Deluxe RT Select+ |
Laufräder | DT Swiss H1900 |
Reifen VR | Schwalbe Magic Marry Addix Soft TLE 2,35“ |
Reifen HR | Schwalbe Hans Dampf Addix Speedgrip Apex 2,6“ |
Schaltwerk | Shimano XT M8100 |
Schalthebel | Shimano XT M8100 |
Kurbel | e*thirteen Aluminium |
Umwerfer | Ohne |
Bremse | Shimano XT M8120 |
Bremsscheiben | Shimano XT 203mm/203mm |
Sattelstütze | 8Pins 220mm (M) |
Sattel | Ergon SM10 |
Vorbau | Satori Bulls Custom |
Lenker | Satori MTB-AL |
Mit seiner Sonic Modellreihe haben die Kölner von Bulls den E-MTB Markt zu dieser Saison ordentlich aufgemischt. Spannende technische Neuerungen wie der 1,8“ Gabelschaft oder die 45° Akkuentnahme treffen auf eine Systemintegration auf hohem Niveau und im Falle des von uns getesteten Sonic Evo EN 2 auf eine extrem progressive Ausrichtung – und exzellente Performance. Mit 180mm Federweg vorn und hinten zählt das Bike in diesem Bezug zu den potentesten Rädern im Testfeld. Im Gegensatz zu vielen anderen E-MTBs in dieser Federwegsklasse konnten wir auf dem Sonic Evo EN 2 diese großen Reserven jedoch auch voll ausnutzen und in Speed und Fahrspaß ummünzen.
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Vollgas ohne Kompromisse
Die erste Sitzprobe auf dem Sonic Evo EN 2 sorgte bei den Testern für große Augen. Ganz schön lang! Ganz schön flach! Ganz schön geil! Nun gut, dazu muss man sagen: Unsere Testfahrer sind allesamt sehr erfahrene, versierte Mountainbiker, die mit einer so progressiven Geometrie auch umzugehen wissen.
Geometrie Bulls Sonic Evo EN 2
42 | 48 | |
---|---|---|
Sitzrohr (in mm) | 420 | 480 |
Oberrohr horizontal (in mm) | 594 | 625 |
Steuerrohr (in mm) | 115 | 120 |
Kettenstrebe (in mm) | 447 | 447 |
Radstand (in mm) | 1248 | 1281 |
Lenkwinkel (in °) | 64 | 64 |
Sitzwinkel (in °) | 77 | 77 |
Reach (in mm) | 450 | 480 |
Stack (in mm) | 641 | 645 |
Der lange Hauptrahmen und der flache Lenkwinkel verlangen nach einem aktiven Fahrstil, um auf dem Trail genügend Druck auf das Vorderrad zu bekommen. Gelingt das jedoch, sind dem Bulls E-MTB in ruppigem Gelände nach unten quasi keine Grenzen gesetzt. Das Fahrwerk ist straff und bietet ordentlich Gegendruck – bei Drops und Sprüngen muss man keine Durchschläge befürchten. Die angesprochene Geometrie vermittelt sehr viel Sicherheit und bringt enorm viel Laufruhe auf den Trail. Ja, es gibt sicherlich etwas agilere E-Mountainbikes – aber ein wieselflinkes Trailbike war angesichts von 180mm auch nicht zu erwarten.
Bei der Ausstattung fällt vor allem die Eightpins Variostütze ins Auge, die nicht nur sehr gut funktioniert, sondern mit 220mm auch extrem viel Hub bietet und sehr schön in das auffällige Rahmendesign integriert ist. Die 4-Kolben XT Bremsen konnten mit großen 203mm Scheiben den Abfahrtsdrang des Sonic Evo EN 2 gerade so bändigen, mussten jedoch auch nur mit zwei leichten Testpiloten unter 80kg zurechtkommen. Der einzige echte Kritikpunkt war für uns die Reifenwahl: Die Schwalbe-Kombination aus Hans Dampf hinten und Magic Mary vorn ist zwar per se vollkommen in Ordnung, aber leider gibt’s am Bulls hinten „nur“ eine Apex Karkasse, vorn gar die leichte Evo-Variante. Das Minimum wäre für uns die Apex Variante vorn gewesen, hinten eventuell gar ein SuperGravity Reifen. Der zusätzliche Pannenschutz würde das Mehrgewicht auf alle Fälle aufwiegen – insbesondere angesichts der tollen Performance auf dem Trail. Etwas getrübt wurde unser Abfahrtsspaß zudem durch ein wirklich aufdringliches Klappern der Akkuabdeckung.
Überraschend starker Kletterer
Dass sich das Bike auch im Uphill ziemlich gut schlägt ist einerseits sicherlich dem bewährten Bosch CX Motor zu verdanken, dem es nie an Power mangelt, vor allem in Kombination mit der breit abgestuften XT 12-fach Schaltung. Andererseits kommt hier jedoch auch der sehr steile Sitzwinkel von 77° zum Tragen, der den Fahrer im Sitzen weit vorn positioniert. In Kombination mit den nicht zu kurzen Kettenstreben hat man so auch an steilen Rampen kaum Mühe, das Vorderrad am Boden zu halten.
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