Vergleichstest: Cannondale Topstone Neo SL vs. Topstone Neo Lefty 3

Test: Mit den Cannondale Topstone Neo Modellen hat der namhafte US-Hersteller gleich zwei E-Gravel Bikes, die unterschiedlicher nicht sein könnten im Rennen. Welches Konzept geht besser auf oder kann man das gar nicht so genau sagen?

Mit dem Cannondale Topstone Carbon Neo Lefty verbindet man hochwertigen Carbonrahmen, kraftvolle Bosch Power und vom MTB inspirierte Features für grenzenlosen Gravelspaß. Das Topstone Neo SL hingegen steht mit leichtem Alurahmen, sportivem Mahle Nabenantrieb und einer ausgewogenen Endurance-Geometrie für eine preiswerte Alternative und mehr Sportlichkeit. Der Preis dürfte dabei der erste Knackpunkt sein. Die Carbon-Variante ist für 6099 Euro zu haben und kostet damit fast doppelt so viel wie das Topstone Neo SL, welches für 3399 Euro erhältlich ist.

Cannondale Topstone Neo – Erster Zwischenstopp im Vergleich: Der Antrieb

Bosch Performance Line CX Mittelmotor beim Topstone Carbon Neo Lefty gegen den Mahle X35+ Nabenantrieb beim Topstone Neo SL. Während der Bosch Antrieb für ordentlich Power und Durchzug sorgt, so agiert der Mahle Nabenmotor eher im Hintergrund und unterstützt uns in unserer natürlichen Fahrweise.

Cannondale Topstone Neo – Komfort-Wunder gegen sportiven Langstreckenfahrer

Klar macht der Bosch Motor schon richtig Spaß und lässt uns auf Knopfdruck Gas geben und Spaß haben. Gerade bei diesem Aufbau macht eine derart starke Unterstützung sicherlich Sinn, da man ja auch mit Lefty Federgabel, Kingpin-Element am Hinterbau und 650b Laufrädern inklusive offroad-tauglicher Bereifung einen deutlichen Schwerpunkt auf Trailspaß und Abfahrtsperformance setzt. Auch der Komfort des Bikes zählt ganz klar zu den Stärken. Logisch, denn mit 30mm Federweg am Hinterbau durch das Kingpin-Gelenk und ebenfalls 30mm Federweg an der linksseitigen Upside-Down Federgabel ist man bestens ausgestattet. Die SL Variante kommt hingegen völlig ohne Federung aus, bietet aber zumindest auf Schotterstraßen ebenfalls ansprechenden Komfort. Wenn es mal technischer wird stößt das Bike allerdings dann doch etwas an seine Grenzen und kann sich nicht ganz so flott um die Kurven steuern lassen wie sein großer Bruder aus Carbon. Trails würden wir also mit dem Topstone SL dann doch eher weniger in Angriff nehmen wollen.

Dafür überzeugt dieses Bike aber mit echter Langstreckentauglichkeit und guten Rolleigenschaften. Denn während sich das Topstone Carbon sehr verspielt und teilweise leicht nervös fährt, lässt sich das Alu-Pendant auch bei höheren Geschwindigkeiten nicht so schnell aus der Ruhe bringen und liegt ruhig und sicher auf der Straße. Zudem bringt der Alu-Rahmen viele Anschraubpunkte für Wasserflaschen, Gepäckträger und weiteres Zubehör mit, was Bikepacking-Freunde auf langen Ausflügen erfreuen dürfte. Bei diesen Touren dürfte für noch mehr Reichweite mit dem 200 Wh starken Range Extender Abhilfe geschaffen werden. Mit insgesamt 450 Wh ist man aufgrund der besseren Rolleigenschaften und des geringeren Gewichts auch in Sachen Reichweite vermutlich gegenüber den 500 Wh des Bosch Antriebs deutlich im Vorteil.

Ein weiterer massiver Unterschied macht sich beim Gang zur Waage bemerkbar, denn mit 17,5 Kilo für das Modell mit Lefty und lediglich 13,8 Kilo für die Alu-Version liegen fast 4 Kilo zwischen den Bikes. Klar also, dass sich die SL Variante etwas natürlicher fahren lässt. Auch hier passt die Mahle Antriebsnabe wie die Faust aufs Auge und liefert sportiv-dynamische E-Unterstützung, welche aber das natürliche Fahrgefühl nicht beeinträchtigt außer wenn man die nötige Power braucht.

Ansonsten verfügen die beiden Cannondale E-Gravelbikes über eine relativ ähnliche Ausstattung. Denn mit einer mechanischen Shimano GRX Gruppe setzt man auf graveltaugliche Brems-Schaltperformance und die WTB Resolute Bereifung mit 42mm Breite liefert an beiden Rädern eine gute Mischung aus Komfort und Grip, auch wenn an beiden Bikes Reifen von bis zu 47mm Breite Platz haben sollen.

Cannondale Topstone Neo – Die Ausstattung im Vergleich