Radsport: In der kommenden Saison wird das ehemals deutsche Team DSM wieder unter niederländischer Flagge auf Reisen gehen. Viel wichtiger als diese Veränderung wäre jedoch ein Fortschritt im Leistungsbereich. Von allen 19 WorldTour-Teams sammelte DSM nämlich die wenigsten Punkte.
DSM 2021: Kaum Weiterentwicklung zu sehen
Mit nur acht Saisonsiegen – fünf davon in der WorldTour – kann das Team DSM mit der Saison 2021 nicht zufrieden sein. Bis Michael Storer im Juli eine Etappe und die Gesamtwertung der Tour de l’Ain gewann, war zuvor lediglich Cees Bol durch einen Tagessieg bei Paris – Nizza erfolgreich. Und dann kam der August, der die Mannschaft wenigstens nicht ganz so schlecht da stehen ließ. Nikias Arndt entschied ein Teilstück der Tour de Pologne für sich. Romain Bardet durfte bei der Vuelta a Burgos und der Vuelta a Espana jubeln. Und Michael Storer gewann in Spanien gleich zwei Teilstücke und die Bergwertung.
Mit dem 24-jährigen Australier kann die Teamleitung also absolut zufrieden sein, aber mit dem Rest des Kaders eher nicht. Viele Profis – darunter Cees Bol, Alberto Dainese, Nils Eekhoff und Andreas Leknessund – entwickelten sich trotz ihres großen Talents nicht weiter. Und die starken Fahrer – Romain Bardet, Tiesj Benoot, Jai Hindley und Søren Kragh Andersen konnten ihr Leistungsmaximum bei Weitem nicht erreichen.
DSM 2022: Besserung ist nicht in Sicht
So leid es uns für die Mannschaft DSM tut, aber auch für die Saison 2022 ist keine Besserung in Sicht. Bereits in dieser Saison war man das schwächste Team der WorldTour. Blicken wir auf die Transfers, spricht einiges dafür, dass man weiter an Qualität verloren hat. Mit Tiesj Benoot, Jai Hindey und Michael Storer verliert man gleich drei starke Bergfahrer, die bei diversen Rennen als Siegkandidaten gelten. Die Abgänge von Jasha Sütterlin und Nicolas Roche sind in puncto Erfahrung ebenfalls nicht zu unterschätzen. Die weiteren Abgänge – Chad Haga, Max Kanter, Ilan van Wilder, Felix Gall und Martin Salmon – fallen ergebnistechnisch nicht ins Gewicht.
Gleiches können wir aber auch bei den Neuzugängen sagen. John Degenkolb wird als Star-Einkauf verkauft. Doch der Deutsche hat in den vergangenen Jahren nur selten noch seine Top-Leistung abrufen können. Die restlichen sieben Neulinge sind allesamt jung und völlig unerfahren. Daher stellt sich uns die Frage, wer 2022 für die Mannschaft DSM Siege einfahren soll. Liefern die verbliebenen alten Hasen erneut nicht und die Jugend entwickelt sich ebenfalls nicht weiter, dann steht DSM ein fürchterliches Jahr bevor.