Spektrum: Fahrräder mit der Kennzeichnung „Made in Taiwan“ hatten in früheren Zeiten einen äußerst schlechten Ruf. Ein Image, das sich in den letzten Jahrzehnten allerdings grundlegend zum Positiven gewandelt hat. Mitverantwortlich an dieser Entwicklung ist sicherlich auch der begabte und visionäre Ingenieur Ike Tseng, der vor 50 Jahren mit Merida seine eigene Fahrradfabrik eröffnete, um den Ruf von Fahrrädern und Technik aus Taiwan zu verbessern. Wir wollen an dieser Stelle in Bildern auf die Geschichte von Merida zurückblicken.
Als Ike Tseng auf seiner USA-Reise an der Werkstatttür eines Fahrradgeschäfts ein Schild mit der Aufschrift „Wir reparieren keine minderwertigen Fahrräder aus Taiwan“ erblickte, wuchs in ihm der Wunsch, den Ruf von Fahrrädern „Made in Taiwan“ zu verbessern. Besessen von dieser Idee eröffnete er 1972 mit Merida seine eigene Fahrradfabrik.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Unternehmen von einer reinen Produktionsstätte, die ihre hochwertigen Fertigungsanlagen anderen Fahrradmarken zur Verfügung stellt, zu einer eigenständigen Marke. Im Fokus stand damals vor allem der US-amerikanische Markt, den Merida mit BMX Rädern und 10-Gang-Rennrädern bediente.
Als eines der ersten Unternehmen setzte Merida auf die Herstellung von Mountainbikes, die Anfang der 1980er Jahre eine neue Ära einläuteten. Seitdem ist die Marke eng mit dem Mountainbike-Sport verknüpft. 1999 wurde das erste reine Frauen-Mountainbike-Team ins Leben gerufen. Den Anfang machte Sabine Spitz, später folgten Gunn-Rita Dahle Flesjå und Irina Kalentieva.
Auf der Suche nach innovativen Materialien und Lösungen stellt sich das Unternehmen bis heute immer wieder neuen Herausforderungen. Eine davon ist Magnesium für den Rahmenbau. 1998 verließen die ersten Bikes aus dem leichten Werkstoff die Produktionshallen. Der sportliche Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Bei den Olympischen Spielen im Jahr 2000 in Sydney fuhr Sabine Spitz auf einem Merida Magnesium-Bike auf Platz 9.
Doch nicht nur im Mountainbike-Bereich war Merida der Zeit weit voraus. Bereits 1995 sorgte die Marke mit einem E-Bike der ersten Generation für Aufsehen. Über 20 Jahre später erblickte das eONE-SIXTY das Licht der Welt. Basierend auf diesem Bike positionierte sich die Marke als einer der Hauptakteure im neu entstandenen E-Mountainbike-Sektor.
Neben bahnbrechenden Modellen wie dem eONE-SIXTY hat Merida eine Vielzahl an bekannten Bikes hervorgebracht. Darunter auch das 2012 vorgestellte REACTO. In einer Zeit, in der Aero-Bikes noch lange nicht zum Standard-Repertoire gehörten, legte die Aero-Rennmaschine die Messlatte ganz weit nach oben.
Die Marke unterscheidet sich von den meisten Konkurrenten, die auf fremde Produktionsanlagen zurückgreifen, durch die Möglichkeit, den kompletten Produktionsprozess in eigenen Händen zu halten. Vom ersten Bleistiftstrich bis zum fertigen Produkt hat Merida jeden Produktionsschritt selbst im Blick. Mittlerweile ist das taiwanesische Unternehmen in 70 Ländern tätig. Wir gratulieren zum Geburtstag!