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BH iLynx Trail Carbon 8.9 im Test: Spanisches Light E-MTB mit Licht und Schatten

30. Juni 2023 by Michael Faiß

Test / E-MTB: Das BH iLynx Trail Carbon ist ein spannendes Light E-MTB aus Spanien mit eigenem Antriebssystem mit maximal 65 Nm und integriertem 540 Wh Akku. Dank 150 mm Federweg und einem Gewicht von deutlich unter 20 kg dürfte sich das Bike auch auf unterschiedlichsten Trails gut schlagen. Wir haben es ausprobiert.

Bereits Anfang 2021 feierte die iLynx Plattform bei den Basken von BH ihre Premiere. Damit betraten die Spanier das Light E-MTB Segment zu einem Zeitpunkt, als viele andere, große Hersteller noch weit davon entfernt waren. Seither ist einiges passiert, zuletzt stellte sogar Bosch einen leichten Antrieb auch für dieses Segment vor. Light E-MTBs liegen voll im Trend und natürlich war man diesbezüglich auch bei BH nicht untätig. Neben dem ursprünglichen Modell iLynx Race gibt es seit Ende 2021 auch die langhubigere iLynx Trail Variante und auch in puncto Antrieb wurde getüftelt. Zudem ergänzen inzwischen auch günstigere Modellvarianten mit Alurahmen das umfangreiche Light-Portfolio.

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BH iLynx Trail: Eckdaten und Rahmenfeatures

Das BH iLynx Trail Carbon liest sich auf dem Papier wie ein waschechtes Trailbike: Wir haben 150 mm Federweg an Front und Heck, einen Vollcarbonrahmen, 29 Zoll Laufräder und eine diesem Einsatzbereich angemessene Ausstattung – weder bei den Federelementen, noch bei den Reifen hat man hier zu Gunsten geringen Gewichts allzu schmerzhafte Kompromisse gemacht.

Schön schlank: Weder Motor noch Akku sind auf den ersten Blick zu erkennen. Selbst der Range Extender in Flaschenform fällt nicht auf.


Der schlanke Carbonrahmen macht optisch enorm viel her und bringt einige wirklich schöne Features mit. Darunter beispielsweise den in einem Hinterbaulager integrierten Ladeport. Auch die Montage des optionalen 180 Wh Range Extenders ist super gelöst. Die Anschlüsse dafür befinden sich im dazugehörigen Flaschenhalter, ein extra Kabel wie z.B. beim neuen Bosch PowerMore 250 ist nicht nötig. Darüber hinaus kommt der Rahmen auch mit einer Leitungsverlegung durch den Steuersatz und sogar die Spacer unter dem Vorbau. Optisch schön, bei der Wartung jedoch ein Geduldsspiel.

Beim Hinterbau setzt BH wie schon seit einigen Jahren auf den sogenannten Split Pivot, ein VPP System, das uns bislang durchaus immer überzeugen konnte. Die Geometrie des Bikes liest sich etwas zurückhaltend angesichts des Federwegs und der Ausstattung. Der Lenkwinkel fällt mit 66° verhältnismäßig steil aus, der Hauptrahmen ist in allen Rahmengrößen recht kompakt. Zudem fällt das für heutige Verhältnisse recht hohe Tretlager auf.



Geometrie BH iLynx Trail

RahmengrößeSMMDLAXL
Sitzrohrlänge400410440480
Steuerrohrlänge95100110125
Tretlagerabsenkung339339339339
Oberrohrlänge582599624643
Kettenstreben451451451451
Radstand783759783804
Steuerrohrwinkel66666666
Sitzrohrwinkel75,575,575,575,5
Stack609615624638
Reach427453473488

Eigener Antrieb mit beeindruckenden Daten

Man muss wirklich den (imaginären) Hut vor BH ziehen, dass man sich hier schon recht früh in den Bereich der Light E-Bikes gewagt hat (das BH Core Gravelbike kam z.B. schon Anfang 2020!) und noch dazu auf einen eigenen Antrieb gesetzt hat. Das beweist zum einen eine gewisse Weitsicht, zum anderen war das ein durchaus riskanter und mutiger Schachzug. Auf dem Papier kann der Antrieb, der inzwischen in seiner zweiten Generation ist und auf den Namen BH2EXMAG hört, auch heute noch voll überzeugen: 1,9 kg Gewicht, 65 Nm maximales Drehmoment, dazu ein großer 540 Wh Akku und ein optionaler Range Extender mit weiteren 180 Wh. Da können selbst aktuelle Antriebe nur selten mithalten – zumindest theoertisch.



Angesichts dieser Eckdaten ist auch die feste Integration des Akkus im Unterrohr zu verschmerzen; zumal der BH Antrieb zu den ganz wenigen auf dem Markt gehört, den man auch nur mit dem Range Extender betreiben kann, sollte der interne Akku ganz leer sein. Modern zeigt sich das Antriebssystem bei der Bedienung: Die Remote fällt sehr kompakt aus, ist intuitiv zu bedienen und bestätigt erfolgreiches Drücken der Knöpfe sogar mit einer kurzen Vibration – top! Nicht überzeugend sind dagegen die vier integrierten LEDs, die Auskunft über den Ladestand des Akkus geben sollen. Zum einen sind nur vier LEDs etwas wenig, um die Restreichweite einschätzen zu können, zum anderen sind sie selbst bei bedecktem Himmel kaum zu erkennen – sehr schade. Immerhin lassen sich Radcomputer von Garmin über ANT+ einfach koppeln und zeigen dann die wichtigsten Infos an.

Ergonomisch top, Ablesbarkeit flop: Die Bedienung des Antriebs über die Remote macht Freude, leider sind die LEDs im Tageslicht kaum zu erkennen.
Garmin Radcomputer lassen sich über ANT+ schnell und einfach mit dem System verbinden.

Der BH 2EXMAG Gen2 auf dem Prüfstand

Die Leistungsdaten des Motors haben wir in einem Prüfstandstest ermittelt. Hier lieferte der wirklich kompakte Antrieb bei einer Eingangsleistung von 250 W eine Maximalleistung am Hinterrad von 488 W. Damit liegt er etwas vor Antrieben wie dem TQ HPR50 und dem älteren Fazua Ride 50, muss sich dem Ride 60 oder auch dem Bosch SX geschlagen geben. Interessant ist der geringe Leistungsabfall, wenn man die Eingangsleistung auf nur 100 W reduziert. Auch hier kommen noch über 330 W auf dem Untergrund an. Ein guter Antrieb für diejenigen, die auch bei weniger Eigenleistung viel Unterstützung möchten.



In puncto Verbrauch zeigt der BH2EXMAG Gen 2 zwei Gesichter: Während er in der Ebene mit über 6 Wh/km einer der Energiehungrigsten Antriebe in unserem Test ist, sieht es am Berg anders aus und mit nur etwas über 30 Wh/km darf man sich hier über beachtliche Reichhöhen freuen, gerade in Verbindung mit dem 180 Wh großen Range Extender.

Ausstattung unseres Testbikes

Unser Testbike entsprach bezüglich seiner Ausstattung in weiten Teilen dem Top-Modell BH iLynx Trail Carbon 8.9. Lediglich bei der Schaltung waren an unserem Rad bei Shifter und Schaltwerk XTR Komponenten anstelle der serienmäßigen XT Komponenten verbaut. Diese kleine Änderung macht jedoch weder beim Gewicht noch bei der Performance entscheidende Unterschiede. Apropos Gewicht: Ohne den Range Extender, jedoch bereits mit dem entsprechenden Flaschenhalter brachte das Bike in Rahmengröße M und ohne Pedale ordentliche 19,6 kg auf die Waage. Angesichts des 540 Wh großen Akkus und der durchaus robusten Ausstattung ist das ein guter Wert.



Aufgepasst: Der Hinterbau entspricht dem Superboost Standard. Die Hinterradnabe misst 157mm in der Breite. Laufräder mit dem üblichen Boost Standard passen hier nicht.
Rahmen BH iLynx Carbon
Federgabel Fox 36 Factory FiT4
Antrieb BH2EXMAG Gen2
Akku 540 Wh integriert
Dämpfer Fox Float X Factory
Laufräder Race Face Turbine 30 TR
Reifen VR Maxxis Minion DHF Exo+
Reifen HR Maxxis High Roller II Exo+
Schaltwerk Shimano XT 12-fach
Schalthebel Shimano XT 12-fach
Kurbel FSA Carbon
Umwerfer Ohne
Bremse Shimano XT BR M8120
Bremsscheiben Shimano XT 203/203mm
Sattelstütze Fox Transfer Factory 150mm
Sattel Prologo Proxim W450
Vorbau BH Evo 35 Fit
Lenker Race Face Aeffect Riser

Das sonstige Komponentenpaket kann gemessen am aktuellen Verkaufspreis von 8.399 Euro durchaus überzeugen: Das gilt für das Fox Factory Fahrwerk mit 36er vorn und Float X im Heck ebenso wie für die 4-Kolben XT Bremsen. Dass man auf Laufräder aus Carbon verzichtet, ist allemal zu verschmerzen. Gut gefällt die Reifenwahl von Maxxis mit dem bewährten DHF vorn und dem High Roller II im Heck, beide in der robusten Exo+ Karkasse. Vorn wäre eventuell der etwas griffigere MaxxGrip Gummi die bessere Wahl, das ist jedoch auch vom individuellen Fahrprofil abhängig.



Das BH iLynx Trail Carbon auf dem Trail

In der Trail-Praxis fällt zunächst die wirklich sehr angenehme Geräuschkulisse des Antriebs auf. Zusammen mit dem TQ HPR50 gehört er zu den mit Abstand leisesten Antrieben auf dem Markt und gibt selbst in seiner höchsten Unterstützungsstufe nie mehr als ein zurückhaltendes Brummen von sich. Ist man auf Schotter unterwegs, geht das Motorengeräusch fast komplett unter – top! Auch in puncto Power haben wir wenig auszusetzen, wenngleich bei sehr steilen Passagen das kleine Defizit zu aktuelleren Light Assist Motoren spürbar ist. Positiv dagegen fällt auf, dass der kleine BH Motor auch bei niedriger Trittfrequenz schon ordentlich anpacken kann.



Leider kann der Antrieb bei der Sensorik und der Software diesen positiven Ersteindruck nicht bestätigen. Das Anfahrverhalten ist leider ziemlich unberechenbar: Manchmal braucht der Motor mehrere Sekunden bzw. über eine Kurbelumdrehung, bis die Unterstützung einsetzt. Im technischen Gelände oder beim Anfahren im steilen Uphill ist das ein Spaß-Killer. Gleiches gilt für das Abschaltverhalten: Manchmal schiebt der Motor noch deutlich nach, in anderen Fällen geht er ziemlich abrupt aus. Diese Nachteile müssen jedoch nicht für jeden E-Mountainbiker eine Rolle spielen: Wer mit dem BH iLynx Trail einfach nur gemütlich Forstwege fahren oder den Motor schlicht als Ersatz für Shuttle oder Lift einsetzen möchte, dürfte gut zurecht kommen und sich über gute Leistung, geringe Geräuschkulisse und den großen Akku freuen.

In der Abfahrt zeigt sich das iLynx Trail als guter Allrounder, bei dem vor allem die sehr gute Ausstattung unseres Testbikes und der gutmütige Hinterbau überzeugen können. Auch steiles Gelände ist gut zu bewältigen, das Fahrwerk schluckt Unebenheiten zuverlässig und die Kombination aus kräftigen Bremsen und griffigen Reifen vermittelt viel Sicherheit. Bei höherem Tempo und schnellen Richtungswechseln kommt das Bike jedoch etwas ins Schwitzen und wird etwas unruhig. Das dürfte mitunter auch an der für unseren Geschmack etwas zu zahmen Geometrie liegen, die den Fahrspaß gerade bei aktiven Bikern etwas ausbremsen könnte.



Fazit: BH iLynx Trail Carbon 8.9

Pro

  • Tolle Ausstattung
  • Leiser Antrieb
  • Großer Akku
  • Range Extender elegant integrierbar

Contra

  • Motor mit Schwächen beim Ansprechverhalten
  • Geometrie etwas zahm für Federwegsklasse

Fakten

RahmenmaterialCarbon
Laufradgröße29 Zoll
AntriebstypBH 2EXMag Gen2
Federweg150 / 150 mm
Gewicht19,6 kg
Preis8.399 Euro
Web www.bhbikes.com
DownhillUphill
 
LaufruhigAgil
 
Das BH iLynx Trail Carbon 8.9 kann sich im immer populäreren Light E-MTB Segment deutlich von der Konkurrenz absetzen. Hauptverantwortlich ist dafür der hauseigene Antrieb, der sich in puncto Power keineswegs verstecken muss und bei der Lautstärke sogar mit zum Besten gehört, was man in diesen Tagen kaufen kann. Leider macht ihn sein zeitweilen unberechenbares Ansprechverhalten untauglich für technische Anstiege. Auf dem Trail zeigt das unter 20 kg leichte Bike eine solide Performance, könnte jedoch mit einer etwas mutigeren Geometrie noch mehr - vor allem, weil Komponenten und auch der Hinterbau überzeugen können. Dennoch: Als leichter Gelände-Allrounder ist das Bike aus Spanien eine gute Alternative zu den großen Namen, wenn man sich der Einschränkungen des Antriebs bewusst ist.
Stichworte:#VMmtbBHE-MTBLight E-MTBTrailbike

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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