Radsport Transfers: Axel Laurance wechselt zur Saison 2025 zu Ineos Grenadiers. Der Franzose hat einen Vertrag für zwei Jahre unterschrieben und wird in der britischen Mannschaft sofort eine Leader-Rolle übernehmen. Hat der 23-Jährige das Zeug zum Superstar?
Axel Laurance verlässt Alpecin – Deceuninck
Dieser Transfer kam wenig überraschend. Neben Mathieu van der Poel und Jasper Philipsen ist in einer Mannschaft einfach kein Platz für einen weiteren starken Hügel-Sprinter. Axel Laurance zieht es nach nur einem Jahr im belgischen Profiteam zu Ineos Grenadiers. Dort empfängt man den Franzosen mit offenen Armen. Denn genau einen solchen Fahrertypen haben die Briten gesucht. Ethan Hayter hat die Erwartungen in den vergangenen Jahren nicht erfüllen können und verlässt ebenso das Team wie Jhonatan Narvaez. Michal Kwiatkowski und Elia Viviani sind in die Jahre gekommen. Tom Pidcock soll sich eher Richtung GC-Fahrer entwickeln. Da ist einfach ein Platz frei geworden in der Mannschaft, den Axel Laurance nun besetzen wird.
A X E L
We’re excited to announce the signing of the under-23 world champ on a two-year deal.
Welcome to the Grenadiers, @laurance_axel pic.twitter.com/LaycQYmcKv
— INEOS Grenadiers (@INEOSGrenadiers) September 2, 2024
Ein Siegfahrer auf hügeligem Terrain
Gute Fahrer gibt es im Profiradsport wie Sand am Meer. Doch wahre Siegfahrer sind schwer zu finden. Axel Laurance ist so einer. Der erst 23-jährige Franzose hat in seinem ersten Profijahr drei Etappen und eine Gesamtwertung für sich entscheiden können. Dabei hat er eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass U23-WM-Titel von 2023 kein Zufall war und dass er sowohl flache Sprints, als auch hügelige Rennen gewinnen kann. Unter anderem gelang es ihm bergauf Fahrer wie Ethan Hayter im Sprint zu schlagen und Kletterer wie Carl Frederik Hagen und Oscar Rodriguez zuvor schon abzuhängen. In einem flachen Sprint ließ er Marijn van den Berg, Orluis Aular und Bryan Coquard alt aussehen. Und sogar Mads Pedersen musste sich eingestehen, dass er gegen Axel Laurance den Kürzeren ziehen kann.
Axel Laurance passt perfekt zu Ineos Grenadiers
In den vergangenen Jahren musste sich die britische Mannschaft Ineos Grenadiers – ehemals Team Sky – neu erfinden. Von der Rolle des dominierenden Teams bei großen Landesrundfahrten ist nichts mehr zu sehen. Visma – Lease a Bike und das UAE Team Emirates haben ihnen ganz klar den Rang abgelaufen. Stattdessen traten die Profis von Ineos Grenadiers immer häufiger als Etappenjäger in Erscheinung. Unvergessen sind die fast schon heroischen Tagessiege von Tom Pidcock in Alpe d’Huez bei der Tour de France oder der Auftakterfolg von Jhonathan Narvaez gegen Tadej Pogacar beim diesjährigen Giro d’Italia. Genau nach diesem Prinzip wird es auch 2025 weitergehen. Und deshalb ist die Verpflichtung von Axel Laurance für Ineos Grenadiers ein perfektes Match. Mit den richtigen Helfern an seiner Seite wird der Franzose in der kommenden Saison einen weiteren Schritt nach vorn machen. Vielleicht wird er ein noch schnellerer Sprinter im Flachen. Viel wahrscheinlicher aber wird er am Berg noch etwas stärker. Rennen wie Mailand-Sanremo, das Amstel Gold Race, Eschborn-Frankfurt oder den Pfeil von Brabant kann er mit seinem Skillset ohnehin schon gewinnen.