Produkntews: Scott erweitert sein Portfolio um ein E-Rennrad, das auf den ersten Blick kaum als solches zu erkennen ist. Mit dem neuen Scott Fastlane präsentieren die Schweizer ein Bike, das auf maximale Integration, minimales Gewicht und ein möglichst natürliches Fahrgefühl setzt. Das Herzstück bildet dabei das kompakte TQ HPR40 Antriebssystem, das in einen leichten HMX-Carbonrahmen eingebettet ist. Wir haben uns die technischen Daten und Details des neuen Light-E-Rennrads genauer angesehen.
Scott Fastlane: Das E-Rennrad, das die Grenzen verwischt
Der Markt für E-Rennräder ist nach wie vor in Bewegung und sucht nach seiner wahren Identität. Während einige Hersteller auf maximale Leistung setzen, verfolgen andere, wie nun auch Scott mit dem Fastlane, einen minimalistischeren Ansatz. Das Ziel: ein Rad, das die Ästhetik, das Gewicht und das Handling eines klassischen Rennrads mit dem dezenten Schub eines E-Antriebs verbindet. Das Fastlane soll die Lücke für Fahrer schließen, die sich bei steilen Anstiegen oder auf langen Touren eine unauffällige Unterstützung wünschen, ohne dabei die Kompromisse eines schweren und klobigen E-Bikes eingehen zu müssen. Optisch wie technisch lehnt sich das Fastlane stark an die bekannte Addict Endurance-Plattform von Scott an, was bereits einen klaren Hinweis auf den angestrebten Einsatzbereich gibt: lange Tage im Sattel mit einer komfortorientierten, aber dennoch sportlichen Geometrie.
Herzstück: Der TQ HPR40 Antrieb
Die technische Grundlage für das unauffällige Erscheinungsbild des Fastlane ist das TQ HPR40 Antriebssystem. TQ hat sich in den letzten Jahren vor allem im Light-E-MTB-Segment einen Namen gemacht und überträgt seine Philosophie nun auf die Straße. Der Motor basiert auf der sogenannten Harmonic-Pin-Ring-Technologie, einem konzentrischen Getriebe, das eine extrem kompakte Bauweise ermöglicht.
Mit einem maximalen Drehmoment von 40 Nm und einer Spitzenleistung von 200 Watt gehört der HPR40 bewusst nicht zu den Kraftprotzen des Marktes. Die Leistungsabgabe ist darauf ausgelegt, die Eigenleistung des Fahrers zu unterstützen und nicht zu dominieren. Das Resultat soll ein sehr natürliches Fahrgefühl sein, bei dem der Motor kaum hörbar und ohne spürbaren Widerstand über der 25-km/h-Grenze agiert. Das gesamte System, bestehend aus Motor, internem 290-Wh-Akku, Ladebuchse und Display, bringt laut TQ lediglich 2.700 Gramm auf die Waage, wobei der Motor selbst nur 1.170 Gramm wiegt.
Für ausgedehnte Touren lässt sich die Reichweite mit einem optionalen Range Extender erweitern. Dieser liefert zusätzliche 160 Wh und findet im Format einer Trinkflasche unauffällig im Flaschenhalter Platz. Ein cleveres Detail des Systems ist die intelligente Entladelogik: Bei der Fahrt wird stets zuerst der Akku des Range Extenders geleert, wodurch dieser nach Gebrauch einfach abgenommen werden kann, um Gewicht zu sparen.
Integration auf einem neuen Level
Ein zentrales Merkmal des Scott Fastlane ist die nahtlose Integration aller Komponenten. Scott hat hier ganze Arbeit geleistet, um die elektrischen Bestandteile fast unsichtbar im Rahmen zu verstecken. Das Unterrohr ist zwar voluminöser als beim rein mechanischen Addict, wirkt aber keineswegs überdimensioniert.
Auf ein großes Display am Lenker wird bewusst verzichtet. Stattdessen sind die wesentlichen Informationen – Akkustand und gewählte Unterstützungsstufe – über eine Reihe von LED-Leuchten an einem kleinen Display ablesbar, das elegant im Lenkerende integriert ist. Über dieses Display wird das System auch ein- und ausgeschaltet. Die Wahl der drei Unterstützungsmodi (Eco, Mid, High) erfolgt direkt über die dafür vorgesehenen Tasten an den Shimano Di2-Schalthebeln. Das sorgt für einen extrem aufgeräumten Lenkerbereich und ermöglicht die Bedienung, ohne die Hände vom Lenker nehmen zu müssen.
Die Systemintegration geht aber noch weiter. Komponenten wie die elektronische Schaltung oder das serienmäßig verbaute Syncros Campbell Rücklicht werden direkt vom Hauptakku des Fahrrads mit Strom versorgt. Das eliminiert die Notwendigkeit, einzelne Akkus für Schaltung und Licht separat zu laden und sorgt für eine zuverlässige Funktion auch auf langen Ausfahrten. Per ANT+ lässt sich das System zudem mit gängigen Radcomputern verbinden, um detaillierte Fahr- und Leistungsdaten anzuzeigen.
Der Rahmen: Leichtbau und Aero-Anleihen
Scott setzt beim Fastlane auf seinen bewährten HMX-Carbonfaserverbund, der ein exzellentes Verhältnis von Steifigkeit zu Gewicht bietet. Das Rahmengewicht von nur 865 Gramm (in Größe M) und das Gabelgewicht von 353 Gramm sind für ein E-Bike-Chassis beeindruckend niedrig und bilden die Basis für das geringe Gesamtgewicht der Kompletträder.
Die Rohrprofile sind aerodynamisch optimiert, um den Luftwiderstand zu minimieren. Dies soll nicht nur dem Fahrer helfen, Geschwindigkeiten über 25 km/h leichter zu halten, sondern auch die Effizienz des Akkus steigern. Für eine hohe Vielseitigkeit und Zukunftssicherheit bietet der Rahmen eine Reifenfreiheit von bis zu 34 mm und ist mit dem universellen UDH-Schaltauge ausgestattet. Alle Züge und Leitungen verlaufen dank des Syncros Cable Integration Systems komplett intern vom Lenker bis zu den jeweiligen Komponenten, was die cleane Optik unterstreicht.
Modelle und Ausstattung: Die Scott Fastlane Familie im Überblick
Scott bringt das Fastlane zum Start in drei Ausstattungsvarianten auf den Markt, die sich in erster Linie bei den Schaltkomponenten und Laufrädern unterscheiden. Der hochwertige HMX-Carbonrahmen und das TQ-Antriebssystem bilden bei allen Modellen die gemeinsame Basis. Alle Modelle sind zudem serienmäßig mit 34 mm breiten Schwalbe PRO ONE Evo Reifen, dem integrierten Syncros Rücklicht und einer D-förmigen Carbon-Sattelstütze für erhöhten Komfort ausgestattet.
Scott Fastlane Premium
Das Topmodell der Serie zielt auf anspruchsvolle Fahrer, bei denen jedes Gramm zählt. Ausgestattet mit Shimanos Top-Gruppe Dura-Ace Di2 mit 2×12 Gängen und den leichten Zipp 353 NSW Carbon-Laufrädern, knackt dieses Modell die magische 10-Kilo-Marke und wiegt lediglich 9,9 kg. Ein einteiliges Syncros IC-R100-SL Carbon-Cockpit rundet die hochwertige Ausstattung ab. Farblich kommt das Premium-Modell in einem edlen „Chrome Silver“.
Preis: 11.999 Euro
Scott Fastlane 10
Die mittlere Variante stellt einen attraktiven Kompromiss aus Performance und Preis dar. Hier kommt die ebenfalls elektronische Shimano Ultegra Di2 2×12 Gruppe zum Einsatz. Als Laufräder dienen die Syncros Capital 1.0 40 Carbon-Laufräder. Auch hier ist das Syncros Carbon-Cockpit verbaut. Das Gewicht liegt bei respektablen 10,6 kg. Das Fastlane 10 wird in der Farbe „Cumulus White“ angeboten.
Preis: 7.799 Euro
Scott Fastlane 20
Den Einstieg in die Fastlane-Welt markiert das Modell 20. Geschaltet wird hier mit der zuverlässigen Shimano 105 Di2 2×12 Gruppe. Bei den Laufrädern kommen ebenfalls die Syncros Capital 1.0 40 zum Einsatz. Einziger wesentlicher Unterschied zu den teureren Modellen ist der zweiteilige Lenker-Vorbau-Aufbau aus Aluminium. Das Gewicht beträgt hier 11,1 kg. Käufer haben die Wahl zwischen den Farben „Carbon Black“ und „Violet Pink“.
Preis: 6.799 Euro












