Radsport: Zwei Massensprints bekamen die Zuschauer beim diesjährigen Giro d’Italia schon zu sehen. Morgen könnten erstmals die Puncheur zum Zug kommen. Oder lassen sich die reinen Sprinter auch von einer 4,4-prozentigen Steigung nicht beeindrucken?
Die Zielankunft ist nur wenig sprinterfreundlich
Es wird wellig beim Giro d’Italia. Auf der vierten Etappe der Italien-Rundfahrt ist kein Massensprint garantiert. Schuld daran ist vor allem die anspruchsvolle Zielankunft. Auf den letzten 2,0 Kilometern geht es nämlich im Durchschnitt 4,4 Prozent hinauf. Maximal erreicht die Steigung einen Wert von ca. 7,0 Prozent. Dies sollte für die starken Sprinter eigentlich machbar sein, doch mit insgesamt 235,0 Kilometern ist die Etappe von Orbetello nach Frascati kein Kinderspiel. Allgemein geht es ständig auf und ab. Die einzige Bergwertung des Tages – eine der vierten Kategorie – wird in Manciano (8,0 km à 3,7 %) aber schon zu Beginn des Rennens absolviert. Für die beiden Sprintwertungen in Vetralla und Mentana werden sich vermutlich nur die Ausreißer und Arnaud Démare (Groupama – FDJ) interessieren.
Velomotion-Prognose: Caleb Ewan nutzt seine Vorteile
Caleb Ewan (Lotto – Soudal) ist ein ganz besonderer Sprinter-Typ. Der Australier ist für einen Sprinter enorm klein und leicht. Durch seine gebückte Körperhaltung kann er trotzdem mit den schnellsten Männern der Welt mithalten. Doch nicht nur bei einem Sprint in der Ebene ist er ernstzunehmen. Auch wenn es bergauf geht, entwischt dem kleinen Australier so schnell niemand. Die hügelige vierte Etappe bietet erstmals den Ausreißern eine kleine Chance, doch die vielen Sprinter und Puncheur im Peloton werden sich auch morgen nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Gemeinsam werden sie auf die letzten Kilometer kommen und dort den Tagessieg unter sich ausmachen. Wir glauben dabei an einen Erfolg von Caleb Ewan, weil ihm die Steigungsprozente gelegen kommen und er dort seinen Vorteil gegenüber Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) und Co. perfekt ausspielen kann.
☆ ☆ ☆ Caleb Ewan (Lotto – Soudal)
* * Enrico Battaglin (Katusha – Alpecin), Simone Consonni (UAE Team Emirates)
* Tony Gallopin (AG2R La Mondiale), Francesco Gavazzi (Androni Giocattoli – Sidermec), Juan Jose Lobato (Nippo – Vini Fantini – Faizanè)