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Tour Down Under: Renntagebuch von Jonas Rutsch: „Kopf runter und Attacke!“

19. Januar 2020 by Michael Behringer

Jonas Rutsch Renntagebuch Tour Down Under

Radsport: Am Dienstagmorgen unserer Zeit startet die Tour Down Under mit der ersten Etappe. Doch schon heute findet traditionell das Kriterium vor der Rundfahrt statt. Noch vor der Schwalbe Classic hat uns Jonas Rutsch von seinen bisher gesammelten Eindrücken berichtet. Der 21-jährige Deutsche fährt seit dieser Saison für das us-amerikanische Team EF. In Pink wird er in Australien seine erste WorldTour-Erfahrung sammeln – und wir sind dank seines Renntagebuchs hautnah mit dabei!

Jonas Rutsch: „Familiär und professionell“

Gerade eben bin ich von unserem Pre-Kriteriumsride zurückgekommen. Soweit läuft alles gut. Heute Abend startet um 18:45 Ortszeit (09:15 MESZ) das Kriterium. Danach haben wir dann noch einen Tag Pause, bevor es richtig losgeht. Sechs Tage lang: Kopf runter und Attacke!

Ich bin echt fit. Ich war vom 12. bis 20. Dezember im Teamtrainingslager, ehe ich noch einmal heim geflogen bin und ein paar Tage bis Weihnachten Zuhause verbringen konnte. Ab 27. Dezember war ich dann durchgängig auf Achse. Mit Kumpels habe ich eine Wohnung in Girona gemietet und dort mein Training absolviert, um mich auf die Saison vorzubereiten. Im Anschluss an mein privates Trainingslager bin ich am 9. Januar nach Australien geflogen. Die ersten Tage waren wegen dem Jetlag ein bisschen hart. Aber alles in Allem kann ich dann doch sagen, dass der Flug gut war und ich ihn gut weggesteckt habe.



Es war für mich insgesamt natürlich viel Neues in den vergangenen Wochen. Aber ich wurde vom Team und meinen Mannschaftskollegen mega gut aufgenommen. Jeder ist sehr nett. Es ist eine familiäre Atmosphäre, aber alles wirkt gleichzeitig sehr professionell und ich habe viel Spaß. In einem solchen Umfeld kann man gut arbeiten. Außerdem bin ich ohne größere Blessuren durch den Winter gekommen und laut meinem Trainer genau da, wo ich zu diesem Zeitpunkt sein sollte. Mich trainiert aktuell Ken Vanmarcke, der Bruder von Sep Vanmarcke. Es läuft alles sehr gut.

Jonas Rutsch: „Auf Geschwindigkeit bringen und gut positionieren“

Ich bin am 10. Januar hier in Australien gelandet. Dann haben wir mit dem Team, mit dem wir hier antreten, noch ein wenig gemeinsam trainiert. Ganz spezifisch haben wir den Lead-Out-Train geübt. Darin werde ich für unseren Sprinter Kristoffer Halvorsen eine Rolle als Anfahrer übernehmen. Er ist hier unser Sprinter. In der Gesamtwertung werden wir sehen, dass wir mit Neilson Powless etwas bewegen können.

Als Teil des Lead-Outs werde ich den Zug auf Geschwindigkeit bringen und ihn gut positionieren. Ich muss dafür sorgen, dass Kristoffer freie Bahn hat. Hinter mir ist eine wahre Anfahrer-Legende am Start. Mitch Docker – der Lokalmatador sozusagen – wird mich dirigieren. Die Vorbereitungen sind schon sehr gut gelaufen. Denn laut meinen Kollegen habe ich genug Power. Doch zuerst geht es einfach darum, dass wir uns finden. Das werden wir direkt im Kriterium versuchen. Und dann wird es hoffentlich auch auf den Sprintetappen während der Rundfahrt gut funktionieren. Schauen wir mal, wo es hinführt.



Jonas Rutsch: „In Richtung Klassikerfahrer entwickeln“

Persönlich will ich im WorldTour-Zirkus Fuß fassen und schnell lernen. Ich will meine Aufgaben erfüllen und meine Teamkollegen bestmöglich unterstützen. Nach der Tour Down Under hat das Team für mich weitere Rennen geplant. Ich mache hier das volle Programm mit. Es folgt die Herald Sun Tour, das Race Torquay und das Cadel Evans Great Ocean Road Race. Langfristig hat das Team den Plan, mich in Richtung eines Klassikerfahrers zu entwickeln – und genau da möchte ich ja auch hin. Hoffentlich wird’s gut werden.

Euer Jonas!

 



Stichworte:Jonas RutschNewsRenntagebuchTour Down Under

Über Michael Behringer

Radsport mit all seinen Taktiken, Etappenanalysen, Platzierungen und Prognosen sind die große Leidenschaft von Michael Behringer. Im Jahr 1996 hat er seine erste Tour de France verfolgt. Seitdem beobachtet er nahezu jedes Rennen. Seine Passion Radsport begleitet ihn also seit über zwei Jahrzehnten. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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