MTB News: Die COVID-19-Pandemie stellt unseren Alltag auf den Kopf, die Fahrerinnen des Ghost Factory Racing Teams bilden da keine Ausnahme. Das diesjährige Team Camp in Südafrika ging für die fünf jungen Frauen gerade zu Ende, als das Coronavirus auf der ganzen Welt außer Kontrolle geriet.
Ein neues Jahr bedeutet für die meisten Mountainbike Teams neue Gesichter, neues Material und neue Herausforderungen. Das Ghost Factory Racing Team mit fünf Fahrerinnen unterschiedlicher Nationalitäten hatte sich für dieses Jahr einiges vorgenommen. Den Auftakt bildetet hierbei das Team Camp in Stellenbosch, Südafrika. Beeindruckende Landschaften, hervorragendes Wetter, tolles Essen, großartige Kultur und eine einzigartige Mountainbike-Szene machen diesen Ort zu einer der besten Trainings-Locations der Welt. Für die fünf jungen Frauen, die in diesem Jahr richtig hoch hinaus wollen, sollte dies der Startschuss zu einer erfolgreichen Saison sein. Doch am Ende kommt es wie überall auf der Welt anders als gedacht und geplant. Angesichts der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio und fehlender Informationen darüber, wann oder wie Weltcup-Rennen in diesem Jahr stattfinden werden, sind die Trainingspläne und Ziele hinfällig.
Für Teamfahrerin Anne Terpstra gilt es in dieser Zeit viele Herausforderungen zu bewältigen: „Unser Team-Camp war gerade noch rechtzeitig zu Ende, bevor die Corona-Krise die Welt voll erwischte. Es gibt hier kein Sozialleben mehr, wir können niemanden besuchen, das sind aber nur kleine Opfer in Anbetracht der weltweiten Situation. Zurzeit gibt es viele Herausforderungen, die wir irgendwie bewältigen müssen. Mir helfen Schreiben und Meditation, um klarzukommen und etwas aus der Situation zu machen, wie lange sie auch andauern wird.“ Die COVID-19-Pandemie birgt für alle unterschiedliche Herausforderungen. Sina Frei: „Natürlich ist die Situation für alle Menschen auf der Welt befremdlich. In der Schweiz dürfen wir aber immer noch nach draußen. Wir wissen nicht, wann und wie die Saison eröffnet wird, aber ich versuche, positiv zu bleiben und das Beste aus der Situation zu machen.“
Barbara Benko steckte sogar in Südafrika fest, weil Flüge storniert und Grenzen geschlossen wurden. „Für mich wurde es wirklich verrückt, weil ich nicht nach Hause fliegen konnte. Mit der Hilfe der ungarischen Botschaft kam ich schließlich nach Hause und habe jetzt etwas Zeit für mich. Aber die geschlossenen Grenzen machen alles schwieriger. Mein Freund kann mich nicht wie geplant besuchen kommen, aber wenigstens habe ich meine Familie um mich. Wir haben keine Ahnung, wann wir uns wiedersehen werden. Das macht die Sache sehr schwer. Aber jetzt geht die Gesundheit und die Bekämpfung des Virus vor.“ Lisa Pasteiner beschreibt die aktuelle Situation wie folgt: „Dieses Virus hat praktisch alles auf Anfang November zurückgesetzt – auf Training ohne Rennen in Sicht oder Vorbereitung auf ein Ziel. Es gibt keine Frist bis zum Saisonhöhepunkt. Gleichzeitig ist es auch ein bisschen entspannter, weil wir mehr Zeit zur Vorbereitung haben. Ich freue mich wirklich, dass ich immer noch draußen Rad fahren darf, wenn auch mit Einschränkungen. Es ist eine komische Situation, aber wir werden das gemeinsam durchstehen.“
Das Ghost Factory Racing Team ist bereit für die neue Saison. Auch wenn die weiteren Pläne bis dato ungewiss sind, bleiben die Teammitglieder zuversichtlich. Die Träume sind vielleicht vorübergehend auf Eis gelegt, doch diese Träume sind es, die in schwierigen Zeiten motivieren. In Zeiten wie diesen!