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E-MountainbikesKompletträderTests

Radon Render 8.0 E-MTB im Test: Sportlicher Allrounder zum attraktiven Preis

20. Juni 2020 by Michael Faiß

Radon Render 8.0

Test: Das Radon Render 8.0 ist mit seinem Preis von knapp 4.000 Euro eine preisliche Kampfansage an die Konkurrenz. Mit Bosch Performance CX Motor, großem 625Wh Akku, einer mindestens soliden Ausstattung Carbonrahmen wurde nämlich auch bei der Ausstattung nicht gespart. In der Praxis erweist es sich als überraschend starker Allrounder, der jedoch nicht ganz ohne Schwächen auskommt.

Radon Render 8.0: Die Fakten

Federweg: 150/140mm
Laufradgröße: 29 Zoll
Antrieb: Bosch Performance CX
Display / Bedieneinheit: Bosch Purion
Akkukapazität (Testrad): 625Wh
Rahmenmaterial: Carbon / Alu

Gewicht Komplettad (Größe L ohne Pedale): 23,83kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 135kg
Preis: 3.999 Euro



Rahmen Render Hybrid
Federgabel RockShox Lyrik Select
Antrieb Bosch Performance CX
Akku Bosch Powertube 625
Dämpfer RockShox Deluxe Select+
Laufräder Shimano Alivio Naben / Alex MD30 Felgen
Reifen VR Maxxis Minion DHF Exo 2,5"
Reifen HR Maxxis Minion DHRII Exo 2,4"
Schaltwerk Sram SX Eagle
Schalthebel Sram NX Eagle
Kurbel Acid E-Crank
Umwerfer Ohne
Bremse Magura MT Trail Custom
Bremsscheiben Magura Storm 203/180mm
Sattelstütze Radon Dropper 130mm (L)
Sattel Selle Italia X1
Vorbau Race Face Chester
Lenker Race Face Chester
Gewohnt überzeugend unterstützt der Bosch CX Motor am Radon Render.


Schön gelöst: Die Abdeckung für die Ladebuchse fungiert gleichzeitig auch als Halter für die Bremsleitung. Die Klappe selbst rastet schön fest ein und wirkt hochwertig verarbeitet.
Die Akkuabdeckung wird nur mit einem Gummiband am Rahmen gehalten. Simpel, aber funktioniert gut. Leider war während der Fahrt ein deutlich hörbares Klappern aus dem Inneren zu vernehmen. Wir haben dabei die intern verlegten Leitungen unter Verdacht.

Schnell und aggressiv sieht es aus, das neue E-MTB aus dem Hause Radon. Schicke Rahmenlinien, bullige 29er Bereifung, dicke Federelemente – ja, das verspricht Spaß auf dem Trail! Auch das Portemonnaie freut sich – denn für knapp 4.000 Euro gehört das E-MTB mit neuem Bosch CX Motor und großem Akku, Hauptrahmen aus Carbon und einer mindestens soliden Ausstattung wirklich in die Kategorie „Schnäppchen“.



Überzeugend auf dem Weg nach oben

Umso überraschender ist dann das Gefühl auf dem Bike. Nicht, weil es schlecht wäre, ganz im Gegenteil. Nein, das Render ist sehr bequem, sehr gut ausbalanciert und ein echtes Wohlfühl-Bike. Man nimmt zentral auf dem Bike Platz was sich schon im Uphill bezahlt macht. Sowohl Kettenstreben als auch Hauptrahmen fallen überdurchschnittlich lang aus, ohne hier jedoch ins Extreme abzugleiten. Das führt dann dazu, dass sich Kletterpassagen auch im Sitzen wunderbar bewältigen lassen – wenn es nicht zu eng wird. Bei kleinen Kurvenradien will der recht lange Radstand dann doch mit etwas Feingefühl behandelt werden.

Geometrie Radon Render 8.0

MLXL
Sitzrohr (in mm)425455490
Oberrohr horizontal (in mm)592615637
Steuerrohr (in mm)110120135
Kettenstrebe (in mm)458458458
Radstand (in mm)121212401263
Lenkwinkel (in °)65.565.565.5
Sitzwinkel (in °)76.575.575.5
Reach (in mm)441461478
Stack (in mm)616626640



Für die überzeugende Leistung in der Ebene und im Uphill ist natürlich auch der Bosch Performance CX Motor mitverantwortlich. Der am Radon per minimalistischem Purion Display angesteuerte Antrieb macht seinen Job einfach gut: Er ist dynamisch und lebendig im Antritt, natürlich beim gemütlichen Dahingleiten und kann auch richtig reinknallen, wenn es in Steilstücken von ihm verlangt wird. Dass er vor allem bei höheren Kadenzen dann ein ziemlich lautes Summen von sich gibt, ist zwar gewöhnungsbedürftig, für uns jedoch angesichts der Performance zu verschmerzen.

Das Purion Display ist angesichts des günstigen Preises und der sportlichen Ausrichtung des Radon Renders eine gute Wahl. Es bietet die notwendigsten Infos und lässt sich einigermaßen ergonomisch befestigen – auch wenn der Hebel für die Variostütze hier nicht optimal erreichbar ist.

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Hinterbau mit kleinen Defiziten

Ein ähnlich positives Bild wie schon auf dem Weg nach oben gibt das Render dann auf dem Trail zurück in Richtung Tal ab. Auch hier profitiert es von seiner durchdachten Geometrie und der zentralen Sitzposition. Der lange Radstand und die großen Laufräder bringen viel Laufruhe, wobei sich das Radon vor allem dann wohl fühlt, wenn es nicht zu eng auf dem Trail zugeht. Das solide RockShox Fahrwerk funktioniert gut, wobei hier die Gabel einen besseren Eindruck hinterlässt als der Dämpfer im Zusammenspiel mit dem Hinterbau. Hier vermissen wir einerseits ein wenig Sensibilität, gleichzeitig geht er recht schnell durch den Federweg, wenn man das Tempo erhöht und die Trails anspruchsvoller werden.



Die Magura MT Trail Bremse mit 4-Kolben Sattel vorn und 2-Kolben hinten ist gut dimensioniert.
Der Hinterbau stellt 140mm Federweg zu Verfügung und ist leider etwas unsensibel.

Die übrige Ausstattung funktioniert dabei weitestgehend ohne Fehl und Tadel. Wollten wir die Haare in der Suppe suchen: Der 2-Kolben-Sattel der Magura MT Trail Bremsanlage am Heck bietet gemeinsam mit der 180mm Scheibe wenig Reserven für lange Abfahrten. Ebenso würden wir uns zumindest am Hinterrad einen Reifen mit stabilerer Karkasse wünschen. Die Maxxis Kombination aus DHF und DHRII ist jedoch generell eine sehr gute Wahl. Last but not least trübte ziemlich lautes Klappern den Abfahrtsspaß ein wenig. Dieses kam nicht etwa von der Akkuabdeckung, sondern aus dem Rahmeninneren. Wir vermuten, dass hier die intern verlaufenden Leitungen gegen den Rahmen schlagen.



Der große Velomotion E-MTB Test 2020: Testfelder, Einzeltests und Hintergründe

Wir haben uns der gewaltigen Aufgabe gestellt, 57 E-Mountainbikes gewissenhaft und objektiv zu testen. Mit unseren beiden großen Testfeldern „Highend“ und „Bestseller“ hatten wir eine riesige Bandbreite an unterschiedlichen Rädern.

Unser Testfazit
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Unsere Testkandidaten in der Kategorie Bestseller: BH AtomX Lynx 6 Pro | BMC Trailfox AMP SX two | Bottechia Proton | Bulls E-Stream Evo AM 3 | Canyon Neuron:ON 9.0 | Centurion No Pogo E R2600i | Corratec E-Power RS 160 Pro | Cube Stereo Hybrid 140 HPC TM | Ducati MIG-S | Flyer Uproc 3 6.50 | Focus Jam² 6.8 Nine | Fuji Blackhill Evo 27,5+ 1.3 | Ghost Hybride ASX 6.7+ | Giant Stance E Pro 0 | GT Force AMP | Haibike XDURO AllMtn 3.5 | Hercules Nos Pro FS 1.1 | Kettler Scarpia FS 2.0 | Kona Remote CTRL | KTM Macina Chacana 291 | Lapierre Overvolt AM 7.6 | Nox Hybrid All-MTN 5.9 Comp Sachs | Radon Render 8.0 | R Rayom FullRay E-Seven 9.0 | Scott Strike eRide 910 | Specialized Turbo Levo | Stevens E-Pordoi | Stevens E-Sledge ES | Thok Mig 2.0 | Trek Rail 7

Am Kiosk findet ihr zudem das Velomotion E-MTB Testjahrbuch 2020. Dort findet ihr gesammelt alle 57 Einzeltests der Räder, spannende Stories und Ratgeber rund um das Thema E-Mountainbike auf über 160 Seiten.
Hier könnt ihr das E-MTB Jahrbuch 2020 auch direkt bei uns bestellen.

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Fazit: Radon Render 8.0

Pro

  • Sehr intuitives Handling
  • Ausstattung ohne Ausrutscher
  • Starker Allrounder

Contra

  • Klappern in der Abfahrt
  • Etwas schwammiger Hinterbau

Fakten

RahmenmaterialCarbon
Laufradgröße29 Zoll
AntriebstypBosch CX 4. Gen
Federweg150/140mm
Gewicht23,83kg
Preis3.999 Euro
Web www.radon-bikes.de
DownhillUphill
 
LaufruhigAgil
 

Gesamtwertung

79%

Preis-/Leistung

92%
Mit dem Render hat Direktversender Radon ein wirklich spannendes E-MTB für preisbewusste Käufer im Programm. Das Carbon-Fully hat sehr gute Allround-Eigenschaften ein kann mit sehr intuitivem Handling punkten. Schöne Detaillösungen am Rahmen und eine frische Optik wissen zu gefallen. Auch bei der Komponentenauswahl leistet sich das Render keine nennenswerten Schnitzer und bietet eine solide Ausstattung, mit der man direkt losfahren kann. Die kleinen Schwächen bei der Hinterbau-Performance sind angesichts des attraktiven Preises allemal zu verschmerzen.
Stichworte:Bosch CXE-MTBemtb20bsRadon

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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