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GravelbikesTests

Giant Revolt 1 Gravelbike im Test: Vielseitiger Einsteiger

2. Mai 2021 by Caspar Gebel

Giant Revolt 1

Test: Wer ein günstiges Gravelbike sucht, wird beim Giant Revolt 1 fündig. Es hat neben dem attraktiven Preis einen gut gemachten Alu-Rahmen und interessante Details zu bieten.

Der weltgrößte Fahrradhersteller war in Sachen Rennrad schon immer innovativ. Schon vor 30 Jahren brachte Giant seine Cadex-Carbonrahmen auf den Markt, und um die Jahrtausendwende überraschte die Firma mit den ersten Sloping-Rennrädern, die Optik und Passform der Rennmaschine revolutionierten. Das stark abfallende Oberrohr zeichnet auch das Giant Revolt aus. Der Graveller ist in zahlreichen Varianten erhältlich, wobei das Aluminium-Modell schon ab 1.049 Euro erhältlich ist. Das Revolt 1 ist die Nummer zwei von unten, für 1.499 Euro immerhin schon mit GRX-Komponenten ausgestattet.



Ausgewogene Geometrie

Auf den ersten Blick wirkt das sandfarbene Bike kompakt und gedrungen; unser Testrad in der mittleren von fünf Größen ist freilich ausgewogen dimensioniert. Wer groß ist und die Spacer weglässt, erreicht dank 165 mm kurzem Steuerrohr eine deutliche Sattelüberhöhung; wer kleiner ist und die Stütze weniger weit auszieht, kann vergleichsweise aufrecht sitzen, ohne dass das Rad zu groß wirkt, und sich dabei über die geringe Überstandshöhe dank der Sloping-Form freuen.

Selten in dieser Preisklasse ist die integrierte Sattelklemme.
Innenliegende Züge und Leitungen sorgen für eine aufgeräumte Optik.
Giant gönnt dem Revolt aufwendig geformte Rohre.

Die Formgebung des schlanken Rahmens orientiert sich stark am Carbon-Modell mit tief angesetzten Sitzstreben, Stütze mit D-förmigem Querschnitt und integrierter Sattelklemme, letztere im unteren Preisbereich eine Seltenheit. Alu- und Carbon-Modell verfügen außerdem über die exakt gleichen Geometrien mit minimalsten Abweichungen. Beim Revolt fallen dazu die aufwendig geformten Hauptrohre auf – andere Hersteller greifen hier auf einfache runde Rohre zurück. Züge und Leitungen werden im Unterrohr geführt, allerdings nicht in der Gabel. Für ein Gravelbike auffallend ist der Mangel an Befestigungspunkten: Drei Flaschenhalter können montiert werden, dazu basismäßige Schutzbleche. Beim Hinterradeinbau fällt der nicht klar definierte Anschlag auf – es dauert etwas, bis das Laufrad korrekt positioniert ist. Die Reifenfreiheit liegt bei 45 mm.



Harte Kanten machen diesen Sattel weniger bequem, als er aussieht.
Der Lenker ist leicht zum Fahrer hin gebogen.
Das Umrüsten auf Tubeless kann man sich beim Giant sparen – ist schon erledigt!

2×10 und Tubeless-Radsatz

Typisch Gravel ist die Shimano GRX, hier mit 2×10 Gängen und einem FSA-Kurbelsatz. Der Übersetzungsumfang ist so groß, dass man das fehlende Ritzel eigentlich nie vermisst; die Funktion von Schaltung und Bremse ist tadellos, wenn auch die Elfgang-Version geschmeidiger arbeitet. Der solide 28-Speichen-Laufradsatz wird im Tubeless-Setup ausgeliefert, was praktisch ist, wenn man gleich ins Gelände will. Dort erweist sich das Giant als eher ruhiges, Touren-orientiertes Gravelbike: Die Lenkung ist auf guten Geradeauslauf ausgerichtet, das Rad beim Antritt insgesamt etwas träge. Mit einem anderen Laufradsatz könnte das anders aussehen, denn der hier verbaute wiegt fast 4,2 Kilo. In Sachen Komfort fällt der leicht zum Fahrer hin gebogene Oberlenker auf; die Alu-Stütze flext trotz des großen Auszuges eher mäßig, und beim Sattel drücken die harten Kanten innen an der zentralen Aussparung.

Rahmen Giant AluxX
Federgabel Giant adv Vollcarbon
Laufräder GIANT S-X2 Disc
Reifen Giant CrossCut AT 2
Schaltwerk Shimano GRX RX-400
Schalthebel Shimano GRX RX-400
Kurbel SA Omega Adventure 48/32 Z.
Umwerfer Shimano GRX RX-400
Bremse Shimano GRX RX-400
Sattelstütze Giant D-Fuse
Sattel Giant Approach
Vorbau Giant Contact
Lenker Giant Contact XR D-Fuse


Der Zehnfach-Zahnkranz ist breit aufgestellt.
Mit 48er Außenblatt ist das Giant lang übersetzt.
Geschraubte BSA-Lagerschalen sind nach wie vor das Optimum in Sachen Wartung und Ersatzteilversorgung.

Davon abgesehen, fährt sich das Giant durchaus angenehm, allerdings lohnt ein tieferer Blick in die Modellpalette. Gelegenheitsfahrer, die ein günstiges Gravelbike suchen, könnten mit dem Revolt 2 für 450 Euro weniger schon sehr weit kommen; einziger Unterschied sind die 2×9-Schaltung und die mechanischen Scheibenbremsen.



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Weitere Gravelbikes im Test

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Fazit: Giant Revolt 1

Pro

  • Vielseitige Rahmengeometrie
  • Günstiger Preis

Contra

  • Etwas schwer
  • Eher hart

Fakten

RahmenmaterialAluminium
BremseScheibenbremse Hydraulisch
AntriebstypFazua Evation
Gewicht10,35 kg
Preis1.499 Euro
Web www.giant-bicycles.com
Das preiswerte Giant gefällt mit der vielseitigen Sitzgeometrie und Details wie dem Tubeless-Setup. Wer ein Gravelbike für gelegentliche Touren sucht, könnte jedoch auch das Einsteigermodell interessant finden, dass kaum mehr als 1.000 Euro kostet.
Stichworte:GiantGravelGravelbikegraveltest2021

Über Caspar Gebel

Caspar Gebel sitzt seit 40 Jahren auf dem Rennrad. Der Fachjournalist und Sachbuchautor arbeitet für Velomotion und auch für die Zeitschriften Procycling und Fahrrad News.

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