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Tour de France: Zuschauerin löste ersten Massensturz aus

26. Juni 2021 by Michael Behringer

Tour de France Massensturz Zuschauerin

Radsport: Die Tour de France begann wie so oft mit zahlreichen Stürzen. Besonders für Kopfschütteln sorgte der erste von zwei Massenstürzen, weil erneut eine Zuschauerin dafür verantwortlich war.

Rippenbrüche wegen Gruß-Schild einer Zuschauerin

Eigentlich sind wir alle froh, dass am Straßenrand endlich wieder Zuschauer erlaubt sind. Fans machen ein Radrennen schließlich noch intensiver und interessanter. Doch heute hat sich wieder einmal gezeigt, dass längst nicht alle Zuschauer den nötigen Respekt vor den Profis haben und einfach nicht wissen, wie man sich als Besucher eines Radrennens zu benehmen hat. Die Organisation der Tour de France hat bereits vor dem Start der Rundfahrt mit einem kurzen Video auf die Risiken und Gefahren aufmerksam gemacht. Dennoch löste heute eine Zuschauerin den ersten Massensturz des Tages aus, weshalb sich viele Fahrer verletzt haben und Jasha Sütterlin (DSM) mit Rippenbrüchen das Rennen sogar aufgeben musste. Die Frau hielt breit grinsend ein selbstgebasteltes Schild in die Straße, blickte dabei nach vorn in die Kamera und nicht Richtung Fahrerfeld. Auf dem Pappkarton grüßte sie Oma und Opa.

Immer wieder unaufmerksame Fans

Der Vorteil des Radsport ist gleichzeitig sein Nachteil. Weil wir Zuschauer nicht zu unseren Helden in ein Stadion reisen müssen, sondern diese mit dem Fahrrad an unseren Haustüren vorbeifahren, zahlen wir keinen Eintritt. Der Radsport ist volksnah und für jeden Fan und zufälligen Anwohner nahbar und kostenfrei erreichbar. Doch genau diese Tatsache sorgt auch dafür, dass die Zuschauer nicht kontrollierbar sind. Immer wieder werden Radrennen als Plattform für Selbstdarsteller genutzt. Mit dem Zählen der Smartphones, die am ausgestreckten Arm in die Straße gehalten werden, kommt man bei einer Etappe überhaupt nicht hinterher. Auch Grußschilder – wie wir sie heute wieder zahlreich gesehen haben – versperren den Profis immer wieder den Weg. Nicht selten laufen Hunde unangeleint über die Fahrbahn. Am Ende leiden die Profis unter diesen Zuständen. Sie bereiten sich monatelang auf ein Radrennen vor, kommen dann zu Fall, verletzen sich und müssen das Radrennen aufgeben. Konsequenzen für die sturzauslösenden Fans gibt es selten – für die gestürzten Fahrer gibt es die Konsequenzen aber immer.



⚠ Wir sind froh, dass wir wieder Zuschauer an der Strecke der #TDF2021 haben.

Aber bitte: Riskiert nicht eure Sicherheit und die der Fahrer für ein Foto oder einen Moment im Fernsehen! pic.twitter.com/atjbI064gj

— Tour de France – DE (@letour_de) June 26, 2021



Mal eben Omi und Opi grüßen. #tourdefrance pic.twitter.com/T1QGEvAreP

— (@RalphGoldmann) June 26, 2021



Man fragt sich, nach sich wiederholenden Sturzmustern aufgrund von TV/Selfie-Inszenierungen, wie es da mit Haftungsansprüchen aussieht. #letour #TDF2021 pic.twitter.com/IUPktXmgoK

— Simon Rosner 📰 (@SimonRosner) June 26, 2021



Stichworte:NewsSturzTour de France

Über Michael Behringer

Radsport mit all seinen Taktiken, Etappenanalysen, Platzierungen und Prognosen sind die große Leidenschaft von Michael Behringer. Im Jahr 1996 hat er seine erste Tour de France verfolgt. Seitdem beobachtet er nahezu jedes Rennen. Seine Passion Radsport begleitet ihn also seit über zwei Jahrzehnten. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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