Radsport: Vor dem zweiten Ruhetag der Tour de France sind noch einmal die Kletterer gefragt. Auf den Weg nach Andorra gilt es einige Hindernisse zu meistern.
Die Tour de France 2021 erreicht ihr Dach
Einen Tag vor dem zweiten und letzten Ruhetag geht die Tour de France auch in puncto Bergwertung in die entscheidende Phase. Wenn uns die Etappe morgen über 191,3 Kilometer von Céret nach Andorra la Vella führt, sind nämlich einige Bergpunkte zu vergeben. Drei Anstiege der ersten Kategorie und ein Berg der zweiten Kategorie laden zum Klettern ein. Mit dem Port d’Envalira wird in 2.408 Metern Höhe zudem das diesjährige Dach der Tour de France erreicht. Zu Ehren des Gründers der Frankreich-Rundfahrt wird hier die Sonderwertung Souvenir Henri Desgrange abgenommen. Wer den höchsten Punkt zuerst erreicht, erhält 5.000 Euro – und natürlich Punkte für die Bergwertung. Aber natürlich geht es morgen auch um den Tagessieg in Andorra und um wertvolle Sekunden für eine gute Platzierung in der Gesamtwertung. Wir dürfen einen spannenden Kampf zwischen den Ausreißern und den Klassementfahrern erwarten.
Die Schlüsselmomente der 15. Etappe
- Scharfer Start in Céret um 12:30
- Sprintwertung in Olette 124,4 km / 66,9 km
- Bergwertung der 1. Kategorie: Montée de Mont-Louis (8,4 km a 5,7 %) 105,0 km / 86,3 km
- Bergwertung der 2. Kategorie: Col de Puymorens (5,8 km a 4,7 %) 58,2 km / 133,1 km
- Bergwertung der 1. Kategorie & Souvenir Henri Desgrange: Port d’Envalira (10,7 km a 5,9 %) 44,6 km / 146,7 km
- Bergwertung der 1. Kategorie & Bonussprint: Col de Beixalis (6,4 km a 8,5 %) 14,8 km / 176,5 km
- Zielankunft in Andorra la Vella zwischen 17:28 und 18:05
Velomotion-Prognose: Gaudu dürfte sich erholt haben
Sicher ist es möglich, dass morgen erneut Tadej Pogacar gewinnt, weil die Klassementfahrer den Etappensieg unter sich ausmachen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sich eine Ausreißergruppe durchsetzen wird. Denn wir glauben an eine äußerst stark besetzte Fluchtgruppe mit Top-Bergfahrern, die bei der diesjährigen Tour de France bisher hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben sind. Besonders das Team Movistar muss so langsam in die Offensive gehen. Mit Enric Mas hat man zwar einen Mann gut in der Gesamtwertung positioniert, doch mit einem Etappensieg wird es bei dieser Fahrweise nichts. Daher erwarten wir morgen mindestens einen Movistar-Kletterer in der Ausreißergruppe. Heiße Kandidaten dafür sind Alejandro Valverde und Miguel Angel Lopez. Auch die Mannschaft Ineos Grenadiers könnte mit Tao Geoghegan Hart einen absoluten Top-Bergfahrer in die Flucht schicken. Wir tippen als Etappensieger jedoch auf David Gaudu. Der Franzose dürfte sich von seinem Sonnenstich vor einigen Tagen erholt haben – und wäre als Teil einer Fluchtgruppe der wohl beste Mann im Hochgebirge!
☆☆☆ David Gaudu (Groupama – FDJ)
☆☆ Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers), Miguel Angel Lopez (Movistar)
☆ Alejandro Valverde (Movistar), Jon Izagirre (Astana – Premier Tech), Aurélien Paret-Peintre (AG2R – Citroen)