Radsport: Die sechste Etappe der Tour de France hat es in sich. Mit einem ständigen Auf und Ab erinnert sie an bekannte Ardennen-Klassiker. Kann sich morgen eine Ausreißergruppe durchsetzen oder kämpfen die Top-Puncheure und Klassementfahrer doch wieder um den Tagessieg?
Sechs Bergwertungen auf der sechsten Etappe
Klassiker-Feeling bei der Tour de France! 201,5 Kilometer sind auf der morgigen sechsten Etappe von Bayeux nach Vire Normandie zu absolvieren. Dabei gilt es nicht weniger als sechs Bergwertungen zu absolvieren. Spätestens nach der Côte du Mont Pinçon und der Côte de la Rançonnière sollte sich eine starke, relativ große Fluchtgruppe bilden, die realistische Chancen auf den Tagessieg bekommen könnte. Dahinter werden nicht die Teams der Sprinter das Hauptfeld kontrollieren, da das Finish für sie zu schwer ist. Möglich also, dass die Top-Puncheure früh in die Offensive gehen und erstmals bei der diesjährigen Tour de France eine Ausreißergruppe den Tagessieg unter sich ausmachen darf. Falls nicht, wird das Finale im letzten Renndrittel an der Côte de Mortain Cote, der Côte de Juvigny-le-Tertre und der Côte de Saint-Michel de-Montjoie eingeläutet. Aber die Entscheidung fällt erst an der Côte de Vaudry. Der letzte Anstieg des Tages ist 1,2 Kilometer lang und im Durchschnitt 7,1 Prozent steil. Vermutlich werden wir hier sogar die Klassementfahrer attackieren sehen.
Velomotion-Prognose: Pogacer verteilt (noch) keine Geschenke
Eigentlich ist die sechste Etappe der Tour de France wie gemacht für einen Ausreißercoup. Doch die Mannschaft UAE – XRG hat bislang deutlich gezeigt – und auch schon beim Giro d’Italia im Vorjahr – dass man kaum eine Chance auf einen Etappensieg vorbeiziehen lassen möchte. Daher ist davon auszugehen, dass man gemeinsam mit Alpecin – Deceuninck die Fluchtgruppe auch heute wieder zurückholen wird. Interessant wird es dann, wenn die Ausreißergruppe viele Fahrer beinhaltet und sich diese bis zum letzten Meter gemeinsam wehren. Ansonsten sehen wir heute – wie schon am zweiten und am vierten Tag – ein Duell zwischen Tadej Pogacar und Mathieu van der Poel.
*** Tadej Pogacar (UAE – XRG)
** Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike)
* Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step), Romain Grégoire (Groupama – FDJ), Kévin Vauquelin (Arkéa – B&B Hotels)