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Allgemein: Bahn-EM: Ordentlicher erster Finaltag für deutsche Athleten

16. Oktober 2015 by Michael Faiß

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Bahn-News: Nach den Qualifikationen am Mittwoch wurde es gestern bei der Bahn-WM in Grenchen ernst und die ersten Finals standen an. Drei Medaillen gab es für die Fahrer und Fahrerinnen aus Deutschland – Welte/Vogel fuhren im Teamsprint zu Silber, ihre männlichen Kollegen holten Bronze. Stephanie Pohl gewann außerdem ebenfalls Bronze im Punktefahren.

„Mit der Vorgeschichte sind wir noch sehr gut bedient.“ Das war das zwiespältige Resümee von Bundestrainer Detlef Uibel nach dem Teamsprint der Frauen. Miriam Welte und Kristina Vogel waren kurz zuvor mit einer Zeit von 33,013 zu Silber gefahren – die beiden Russinnen Anastasija Woinowa und Daria Schmelewa waren nicht zu schlagen gewesen. Und obwohl das deutsche Duo nach WM- und Olympiagold damit weiter auf einen Sieg bei der EM wartet, waren die Beteiligten durchaus zufrieden, denn es sah vor einigen Tagen noch nicht so aus, als könne Welte überhaupt an den Start gehen, nachdem sie sich bei einem Malheur beim Teekochen schwere Verbrennungen zugezogen hatte.



Auch für die Männer gab es im Teamsprint eine Medaille – nach fünf Mal EM-Gold in Folge reichte es allerdings für die erfolgsverwöhnten Mannen um Robert Förstemann in diesem Jahr nur zu Bronze hinter dem neuen Europameister Holland und den starken Polen. Die Qualifikation am Vormittag brachte den Bundestrainer auf die Palme, der nach einer schwachen Leistung Maximilian Levy durch Joachim Eilers ersetzte. „Unser Anspruchsniveau ist ein anderes,“ kommentierte Uibel die Entscheidung wortkarg und doch vielsagend.

Ebenfalls Bronze hieß es am Ende für Stephanie Pohl. Die 27-jährige musste sich in einem spannenden Rennen der neuen Europameisterin Katarzyna Pawlowska aus Polen und der Französin Elise Delzenne geschlagen geben. Während Pawlowska das Rennen beinahe über den gesamten Zeitraum dominierte und kaum Zweifel an ihrem Sieg aufkommen ließ, blieb es dahinter bis ganz zum Schluss spannend, doch mit dem Sieg im letzten Wertungssprint verwies Delzenne Pohl dann auf Platz drei.

Der deutsche Vierer zeigte wie bereits gestern in der Qualifikation eine ordentliche Leistung, auch wenn es nicht ganz zu einer Medaille reichte. Am Ende hieß es Rang 5 für Leon Rohde, Nils Schomber, Kersten Thiele und Domenic Weinstein, die mit einer Zeit von 4:00,933 unter anderem Russland auf die Plätze verweisen konnten. Bundestrainer Sven Meyer war durchaus zufrieden mit der Leistung: „Die Zeiten waren in Ordnung. Wir konnten nur die starken Einzelleistungen aus dem Training noch nicht im Vierer umsetzen.“ Das große Ziel für den Vierer lautet allerdings weiterhin Olympia 2016 in Rio, wo „wir durch Platz fünf nicht in Zugzwang geraten,“ wie Meyer weiter ausführt. Der Europameister kommt wenig überraschend aus Großbritannien: Das Team rund um den ehemaligen Tour de France Sieger Bradley Wiggins legte mit 3:55,243 eine sensationelle Zeit aufs Parkett.



Im Bahnvierer der Frauen belegte das deutsche Team nur einen achten Platz und muss weiter um die Olympiateilnahme zittern. Europameister wurden wie bei den Männern die Britinnen, die eine ähnlich dominante Leistung zeigten und ihren Favoritenstatus auch in Hinblick auf Rio 2016 unterstreichen konnten. Im Finale konnten sie sich gegen die Schweiz durchsetzen. Im Scratch der Männer konnte sich Weltmeister Lukas Liß nicht in Szene setzen – er wurde über die gesamte Distanz von der Konkurrenz in Schach gehalten und hatte damit kaum eine Möglichkeit eine Attacke zu fahren – am Ende wurde es damit nur ein enttäuschender 17. Platz. Der Europameister kommt in Form von Sebastian Mora Vedri aus Spanien.

Welche Entscheidungen heute anstehen und wann ihr die Wettkämpfe im TV auf Eurosport verfolgen könnt, erfahrt ihr in unserer Übersicht.

Stichworte:Bahn-EMNews

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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