Radsport: Das Jahr 2017 von Quick-Step Floors kann fast als ein perfektes bezeichnet werden. Die belgische Mannschaft feierte bei den großen Landesrundfahrten nicht weniger als 16 Etappensiege. Auch bei Eintagesklassikern sicherte man sich den ein oder anderen Sieg. Als wäre das nicht genug, war Quick-Step Floors auch in den Gesamtklassements stärker als je zuvor. Klar, dass eine solche Top-Saison nicht so ohne weiteres wiederholt werden kann. Auf Grund der zahlreichen Abgänge scheint dieses Unterfangen 2018 sogar unmöglich zu sein.
Abgänge
Jack Bauer (Mitchelton-Scott)
Gianluca Brambilla (Trek-Segafredo)
David De la Cruz (Sky)
Marcel Kittel (Katusha-Alpecin)
Daniel Martin (UAE Emirates)
Matteo Trentin (Mitchelton-Scott)
Martin Velits (Karriereende)
Julien Vermote (Dimension Data)
Tom Boonen (Karriereende)
Zugänge
Álvaro Hodeg (Coldeportes-Claro Zenú)
Fabio Jakobsen (SEG)
James Knox (Wiggins)
Michael Mørkøv (Katusha-Alpecin)
Jhonatan Narváez (Axeon Hagens Berman)
Florian Sénéchal (Cofidis)
Elia Viviani (Sky)
Team 2018
ALAPHILIPPE Julian
CAPECCHI Eros
CAVAGNA Rémi
DE PLUS Laurens
DECLERCQ Tim
DEVENYNS Dries
GAVIRIA Fernando
GILBERT Philippe
HODEG Álvaro José
JAKOBSEN Fabio
JUNGELS Bob
KEISSE Iljo
KNOX James
LAMPAERT Yves
MARTINELLI Davide
MAS Enric
MØRKØV Michael
NARVAEZ Jhonatan
RICHEZE Ariel Maximiliano
SABATINI Fabio
SCHACHMANN Maximilian
SÉNÉCHAL Florian
SERRY Pieter
STYBAR Zdenek
TERPSTRA Niki
VAKOC Petr
VIVIANI Elia
56 Siege – darunter viele bedeutende
Mit 56 Siegen ist das Team Quick-Step Floors einmal mehr das erfolgreichste Team der Saison gewesen – zumindest in dieser Statistik. Im UCI WorldTour Ranking der Mannschaften nämlich landete man hinter Sky auf Rang zwei. Anders als bei den meisten anderen Teams ist bei Quick-Step Floors dafür aber nicht größtenteils nur ein Fahrer verantwortlich. Sage und schreibe neun Profis in Blau-Weiß haben über 600 Punkte gesammelt. Der erfahrene Daniel Martin wurde bei Liège-Bastogne-Liège und beim Flèche Wallonne Zweiter. Auch der alte Hase Philippe Gilbert konnte – für viele überraschend – bedeutende Resultate einfahren. Seine Siege beim Amstel Gold Race und der Ronde Van Vlaanderen kam für viele völlig unerwartet. Neben den älteren Generationen waren es bei Quick-Step Floors 2017 aber vor allem die jüngeren Profis, welche für Top-Ergebnisse sorgen konnten. Dazu zählen zum Beispiel auch Julian Alaphilippe und Bob Jungels. Der Franzose gewann unter anderem die 8. Etappe der Vuelta a Espana, während der Luxemburger die 15. Etappe des Giro d’Italia siegreich beendete.
Sprinten Deluxe: Gaviria, Kittel & Trentin
Ganz besonders erfreulich werden die Sponsoren die drei großen Landesrundfahrten verfolgt haben. Sowohl in Italien, als auch in Frankreich und Spanien dominierte Quick-Step Floors die Massensprints. Fernando Gaviria sicherte sich beim Giro d’Italia vier Etappensiege, Marcel Kittel bei der Tour de France fünf und Matteo Trentin bei der Vuelta a Espana vier. Alles in Allem jubelten die Blau-Weißen bei den Grand Tours in diesem Jahr satte 16 Mal – eine unvorstellbare Zahl. Doch nicht nur die Jagd nach Etappensiegen bei großen Landesrundfahrten verlief erfolgreich. Auch bei einwöchigen Veranstaltungen hagelte es Siege und Podiumsplätze. Lag einst das Hauptaugenmerk auf den Klassikern, so hat sich Quick-Step Floors längst zu einem Top-Team auf jedem Terrain entwickelt. So wurde Daniel Martin bei der Tour de France Gesamtsechster und Bob Jungels Achter beim Giro d’Italia.
Die Abgänge schmerzen
Ein so top besetztes Team wie Quick-Step Floors kann kaum Fahrer verkaufen, ohne einen Qualitätsverlust hinnehmen zu müssen. Dementsprechend sind bei den neun Abgängen gleich mehrere hochklassige Siegfahrer dabei. Fast am wenigsten schmerzt da schon der Verlust von Tom Boonen, welcher zuletzt an seine großartigen Leistungen sowieso nicht mehr anknüpfen konnte. Viel härter trifft die Equipe die Wechsel von Matteo Trentin, Gianluca Brambilla, David de la Cruz und Daniel Martin – und damit wurde der Königstransfer noch nicht einmal genannt. Denn auch Marcel Kittel – der wohl beste Sprinter der Welt – wird 2018 nicht mehr für Quick-Step Floors an den Start gehen. In seine Fußstapfen soll Fernando Gaviria treten. Mit Elia Viviani hat man sich zudem einen weiteren Top-Sprinter gesichert. Die restlichen Neuzugänge werden allerdings nicht in der Lage sein, die Abgänge auch nur annähernd zu kompensieren. 2018 wird für Quick-Step Floors daher ein Jahr des Umbruchs werden – und wohl garantiert kein so starkes wie 2017.