Lifestyle: Titelverteidiger Stefan Kirchmair aus Telfs in Österreich hat seine Startzusage für die zweite Auflage des Endura Alpen-Traum am 13. September 2014 gegeben. Der dominierende Athlet der Premiere wird damit erneut das große Feld der Fahrer anführen, die innerhalb eines Tages die Alpenüberquerung schaffen wollen.
Wie beim erfolgreichen Auftaktrennen im Vorjahr geht es von Sonthofen über sechs Pässe zur Zielankunft ins 1800 Meter hoch gelegene italienische Sulden am Fuße des Ortlers. Nicht nur 252 Kilometer sondern auch über 6000 Höhenmeter sind auf der langen Strecke zu bewältigen. Dazu gibt es natürlich auch noch die leicht entschärfte Variante mit Start in Landeck, die über 146 Kilometer geht und immerhin noch 4315 Höhenmeter aufweist.
Keine Frage, der Titelverteidiger darf bei diesem einzigartigen Rad-Event natürlich nicht fehlen. „Ich habe das Rennen und den Zweikampf mit Jörg Ludewig noch ganz frisch in Erinnerung. So als wäre es gestern gewesen. Es war ein harter Kampf. Ich bin gespannt, wie die Konkurrenz in diesem Jahr aussieht und welche Profis am Start sind. Auf jeden Fall ist der ENDURA Alpen-Traum für mich der Höhepunkt der Saison“, zeigte sich der 25-jährige zweieinhalb Monate vor dem Start des 252 Kilometer langen Rennens hochmotiviert und ebenso zuversichtlich.
Natürlich setzt der Tiroler auch auf die Hilfe seiner Teamgefährten aus dem „Kirchmair Cycling Team“, die ihren Kapitän bei der Alpenüberquerung an einem Tag natürlich unterstützen wollen, in dem erklärten Ziel, den Sieg von 2013 zu wiederholen. „Die Voraussetzungen sind fast ähnlich wie im Vorjahr, ich hatte und habe gesundheitliche Probleme, laboriere an einer Sturzverletzung. Aber natürlich will ich den Alpen-Traum wieder gewinnen“, gibt sich Kirchmair kämpferisch.
Innerhalb eines Jahres hat es der Endura Alpen-Traum weit nach oben geschafft, rangiert nahezu in einer Kategorie mit dem Ötztaler oder dem Alpenbrevet in der Schweiz. „Ich fahre ja zahlreiche Marathon-Rennen wie den Dolomiten Super Giro, Drei-Länder-Giro, Mondsee Marathon, Engadin Marathon, Ötztaler usw.. Aber der Alpen-Traum genießt für mich den höchsten Stellenwert. Er ist das letzte und zugleich längste Rennen der Saison und somit mein persönliches Highlight in der zweiten Saisonhälfte“, so Kirchmair.
Kirchmair gilt als einer der besten österreichischen Marathon-Fahrer. In der Jugend bei einem Elite-Team unter Vertrag, gründete der erst 25-jährige in diesem Jahr sein eigenes „Kirchmair Cycling Team“ und ist seitdem im Dauereinsatz zwischen Schreibtisch und Rennradsattel.
„Leider lief es im Frühjahr nicht gut für mich, nach dem Trainingslager auf Gran Canaria plagten mich Krämpfe und ich konnte fast einen ganzen Monat nicht trainieren. Kaum wieder am Rad erlitt ich einen Unfall mit Halswirbelbruch und musste wieder eine Zwangspause einlegen“, beschreibt Kirchmair seine Rückschläge. Doch genau das ist wohl die größte Stärke des jungen Ausnahmesportlers. Unzählige Male kämpfte er sich schon nach Verletzungen zurück oder biss auf die Zähne – wie etwa bei seinem 2. Sieg beim Ötztaler, den er trotz gebrochenem Schlüsselbein in neuer Rekordzeit von 7:00:12 Stunden gewann.
Auch bei der Premiere des Endura Alpen-Traum kam der Tiroler gerade aus einer Verletzungspause zurück. Statt einem 3. Sieg beim Ötzi ließ er es dann beim Alpen-Traum so richtig krachen. „Es war mühsam, der Trainingsrückstand war schon enorm“, erinnert sich Kirchmair. In einem grandiosen Finale bei der Premiere des Endura Alpen-Traum 2013 konnte er nach einem richtigen Ausscheidungsrennen durch einen furiosen Angriff am Umbrail-Pass auch seinen letzten Begleiter Jörg Ludewig stehen lassen. Die restlichen Kilometer hinauf zum Stilfser Joch und den folgenden finalen Anstieg in den auf 1800 Meter liegenden Zielort Sulden im Vinschgau legte der zweifache Sieger des Ötztalers Radmarathons dann im Alleingang zurück. Eine äußerst bemerkenswerte Leistung.
An der Erfolgsstrecke des Endura Alpen-Traum ändert sich auch 2014 nichts. Start in Sonthofen, dann folgen Oberjoch, Hahntennjoch, Pillerhöhe, Reschenpass, Umbrail, Stilfser Joch und Sulden als markante Punkte. „Im Vorjahr fiel die Entscheidung aus der Ausreißergruppe heraus am Umbrail-Pass, dem härtesten Anstieg in Verbindung mit dem sich sofort anschließenden Stilfser Joch. Die letzten Meter sind absolut zäh, werden zu einer echten Qual“, zollt Stefan Kirchmair der Strecke vollsten Respekt. Auch in diesem Jahr hat er Streckenabschnitte schon mehrmals befahren und gerade eben den Schlussanstieg nach Sulden erkundet. Dazu hat der junge Radsport-Trainer auch gleich einen Tipp für alle Marathon-Teilnehmer parat: „Man muss seinen Rhythmus finden, darf nie überziehen und ständig essen und trinken. Bis zum Umbrail-Pass, der ja erst nach der 200-Kilometer-Marke beginnt, muss man so weit wie möglich Kraft sparen, sonst werden die Aufstiege zum Stilfser Joch und hinauf nach Sulden zum Alptraum – nicht zum Alpen-Traum!“